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Laboe: Mission „Ehrenmal erhalten“

Laboe (t). Der Kreis Plön wird Mitglied einer „Rettungscrew“, die in besonderer Mission unterwegs ist: Sie zielt auf den Erhalt des Marine-Ehrenmals im Ostseebad Laboe. Am heutigen Donnerstag, 2. März überreichte die Plöner Landrätin Stephanie Ladwig für die Sanierung des Bauwerks in Laboe einen Förderbescheid in Höhe von 50.000 Euro.


„In der historischen Kulturlandschaft unseres Landkreises Plön sind die Kultur- und Gedenkstätten ein besonderer Schatz und ihre Erhaltung ist eine wichtige Aufgabe“, unterstrich Landrätin Stephanie Ladwig beim Überreichen des Förderbescheids in Laboe. „Das Marine-Ehrenmal Laboe nimmt dabei eine herausragende Rolle ein, das jedes Engagement zu seiner Bewahrung verdient“, betonte sie. Damit nimmt die Mission „Ehrenmal erhalten“ Fahrt auf. Der Präsident des Deutschen Marinebundes (DMB) Staatsekretär a.D. Heinz Maurus dankte und freute sich über die Unterstützung des Kreises Plön durch seinen Beitrag, mit dem er sich in die „Rettungscrew“ einreihe. Der DMB ist Eigentümer und Sachwalter des Marine-Ehrenmals.
An dem Bauwerk nagt der Zahn der Zeit. Um das Marine-Ehrenmal für die kommenden Generationen zu erhalten, sind umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig geworden. „Vor allem die Fassaden bereiten uns Kummer“, erläuterte Maurus. Hier komme es zu Absprengungen von Fugen und Klinkern. Gutachten und Untersuchungen der vergangenen Jahre bestätigten die Notwendigkeit einer Sanierung der Verblendsteinfassade. Diese Maßnahme betreffe eine Fläche von rund 4500 Quadratmetern bis in eine Höhe von knapp 68 Metern. Dabei sollen rund 5000 Steine sowie rund 100 Kilometer Fugen ausgetauscht werden. Zusätzlich müssen Restaurierungsarbeiten an Türen, Fenstern, Geländern und im Sockelbereich des Turmes ausgeführt werden.
Zurzeit werde die Architektenausschreibung vorbereitet und in den nächsten zwei bis drei Wochen öffentlich bekannt gemacht. Die Baumaßnahme am Laboer Ehrenmal muss europaweit ausgeschrieben werden.


Die Sanierung wird mit hohen Beträgen zu Buche schlagen. So wurden die Gesamtbaukosten bereits im Jahr 2019 auf etwa 4,6 Mio Euro geschätzt.
Der Bund beabsichtigt, das Vorhaben mit bis zu 2,25 Mio Euro zu fördern, das Land Schleswig-Holstein mit 460.000 Euro. Hinzu kommen aktuell 50.000 Euro des Kreises Plön.


Aus zweckgebundenen Mitteln zum Erhalt des Ehrenmals kann der DMB 800.000 Euro beisteuern. Die gestartete Spendenkampagne erbrachte bisher 365.823,70 Euro (Stand: Mittwoch, 1. März 2023).


Das Marine-Ehrenmal in Laboe versteht sich heute als Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen und als Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren. Es ist eine offizielle Gedenkstätte der Deutschen Marine und eine Gedenkstätte für die Toten der zivilen Schifffahrt und Seedienste.
Eingeweiht 1936, war das Marine-Ehrenmal ursprünglich als einzigartige Gedenkstätte für die Gefallenen der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg erschaffen worden.


Jährlich besuchen Tausende von Touristen, ehemalige und aktive Marineangehörige, Hinterbliebene, internationale Gäste und Schulkinder das Marine-Ehrenmal zum Gedenken, Ermahnen und Lernen sowie als Ort des Austausches und als Begegnungsstätte. Die Deutsche Marine nutzt das Ehrenmal für verschiedene Veranstaltungen und Zusammenkünfte.


„Es ist uns Anliegen und ehrenvolle Pflicht, das Ehrenmal als lebendiges Denkmal zu gestalten und es zugleich als Vermächtnis in einem guten baulichen Zustand für kommende Generationen zu erhalten“, verdeutlichte Heinz Maurus. Daher wird weiterhin um Unterstützung für die Sanierung des Marine-Ehrenmals geworben (Informationen dazu unter www.marine-ehrenmal-erhalten.de).


Der Deutsche Marinebund ist mit rund 10.000 Mitgliedern in rund 250 Mitgliedsvereinen der größte maritime Interessenverband Deutschlands. Der DMB bietet allen mit dem Meer und der Seefahrt verbundenen Menschen ein Forum. Er richtet sich an jeden, der sich für Schiffe und Seefahrt begeistert oder für Themen wie Meeres-Umweltschutz oder maritime Wirtschaft interessiert.


Ebenso fördert der DMB in enger Zusammenarbeit mit Marine und Handelsschifffahrt alle Bereiche der deutschen Seefahrt und informiert deutschlandweit über die Bedeutung und Notwendigkeit der Seefahrt für die Bundesrepublik. Der DMB beteiligt sich parteipolitisch neutral an der Diskussion über aktuelle maritime Themen und ist Ansprechpartner für die maritimen Entscheidungsträger in der Gesellschaft.


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