Stakendorf (t). „Wie schön – sie sind wieder da!“. Für Holger Langhagen, Fotograf in Stakendorf, Kreis Plön, war dieser Spaziergang am 19. Februar sein „absolutes Highlight“ in diesem Winter. Der Grund dafür war eine Gruppe Seehunde, die Langhagen in rund 200 Metern Entfernung entdeckte. Offenbar nutzten die Tiere das schöne Wetter für ein ausgiebiges Sonnenbad auf den Findlingen, die dort aus dem Wasser ragen. Neun Seehunde rasteten auf dem Ruheplatz, hat Langhagen gezählt. Doch weiter hielten sich in dem Bereich auf und „sprangen im Wasser wie Delfine herum“, so Langhagen. „Es war ein einmaliges Schauspiel.“

Wo genau dieser Felsen liegt, will der Fotograf zum Schutz der Seehunde jedoch nicht verraten. „Die Tiere brauchen unbedingt ihre Ruhe“, macht er deutlich. Denn sie haben in den vergangenen Monaten einiges ertragen müssen: Abgesehen von Störungen durch Touristen zählten dazu vor allem Munitionssprengungen, NATO-Manöver, russische Marineverbände und die Bauarbeiten an der Fehmarn-Belt-Querung - alles in allem laute Aktivitäten, deren Geräuschpegel sich unter Wasser noch erheblich verstärkt und nicht nur den Seehunden erheblich zusetzt. „Die Tiere sind gestresst“, sagt Langhagen.
Seehunde sind ausgezeichnete Schwimmer: „Sie können bis zu 200 Meter tief und bis 30 Minuten lang tauchen“, so Langhagen. „Meistens dauern ihre Tauchgänge aber nur drei Minuten.“

Bereits jetzt sind die Weibchen trächtig: „Die Tragzeit der Seehunde beträgt 11 Monate, die Wurfzeit erfolgt in den Monaten Juni und Juli“, berichtet Langhagen. „Bei der Geburt wiegen die kleinen Seehunde rund 10 Kilogramm. Sie sind dann etwa 85 Zentimeter lang und schon voll schwimmfähig.“ Nach einer Säugezeit von fünf Wochen würden die Kleinen dann alleine gelassen. „Dann müssen sie sich selbst die Heringe suchen…“ Seehunde können 20 bis 35 Jahre alt werden, so Langhagen. „Sie stehen in Deutschland auf der nationalen Roten Liste in der Kategorie 3 (gefährdet).