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Reporter Timmendorf

„Einmal im Leben“: Eine neue Kirchenorgel für Niendorf/Ostsee

Niendorf/Ostsee. Rund 200 Gäste kamen am 30. September zur Einweihung der neuen Ahrend-Orgel in die Nien­dorfer Petrikirche. Eine Mischung aus Freude, gespannter Erwartung, Neugierde und Dankbarkeit erfasste die Besucher, die spürten, Teil von etwas Einmaligem zu sein.

Pastor Johannes Höpfner erinnerte in seiner Predigt an die Geschichte des Bibliothekars und Lehrers Georg Neumark, dessen berühmtes Lied „wer nur den lieben Gott lässt walten“ nach vielen Schwierigkeiten 16 Jahre nach dessen Entstehung erstmals 1657 gedruckt wurde. Es sei Ausdruck Neumarks’ Lebensmottos „mit Gottvertrauen tun was möglich ist, der Rest findet sich“. Auch der Weg zur neuen Niendorfer Orgel, so Höpfner, sei ein mühsamer gewesen. „Wann würde das Geld zusammen sein? Werden wir das noch erleben? Einige, die sich das gefragt hätten, sind ja nicht mehr am Leben. An sie denken wir heute ganz besonders. Insgesamt, so lässt sich aus den Zahlen erschließen, waren es mehr Menschen die gespendet haben, als die Orgel Pfeifen hat.“

2002 hätten der Kirchenvorstand sowie sein Vor-Vorgänger Pastor Fritz Wolk und die damalige Kirchenmusikerin Barbara Elischewski nach zahlreichen Gesprächen mit Experten erkannt, dass eine Reparatur der alten Orgel nicht mehr lohne. Das Material, aus dem die 1965 eingeweihte Orgel mit geringen Mitteln entstanden war, erwies sich als zu schlecht.

So wurde 2006 der Orgelbauverein gegründet, dessen Vorsitz später Peter Kleinschmidt übernahm. Mit seiner Mutter Ingrid und etlichen Unterstützern habe er nicht nur bei Hafen- oder Gemeindefesten unermüdlich Spenden gesammelt. „Diese Orgel ist für uns und für Sie und für hoffentlich noch viele Generationen nach uns ein großes Glück, für das wir sehr dankbar sind. Es ist ein Zeichen der Hoffnung und ein Zeichen für die Lebendigkeit der christlichen Gemeinde und ein Zeichen für das Gottvertrauen und für die Zuversicht, nicht nur durch die Zeilen des Liedes sondern auch, weil wir ja noch weiter Spenden sammeln müssen, bis wir die Summe schließlich zusammen haben werden. Darauf vertrauen wir.“

Die Orgel zum Klingen brachten Organistin Lena Sonntag sowie beim Festkonzert am Abend Kirchenmusiker Jan Weinhold. „Was für ein großes Glück, so etwas erlebt man nur einmal im Leben“, sagte die Kirchenmusikerin ganz erfüllt von den Ereignissen der vergangenen Wochen.

Vier Tage habe Orgelbaumeister Hendrik Ahrend gebraucht, um die Orgel zu intonieren und jede einzelne Pfeife klanglich an den Raum anzupassen. Lena Sonntag ist begeistert über die vielfältigen Möglichkeiten, die dieses einmalige Instrument biete. Und als Chorleiterin freue sie sich sehr darüber, wie gut der Gesang von der Orgel gestützt wird.

Sichtlich bewegt und voller Freude über die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigte sich auch Ingo Muuß, Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Immer wieder hätten die Gäste „den warmen Klang, der die Kirche angenehm ausfüllt“ gelobt. Mit der Entscheidung für die neue Orgel seien auch etliche Umbaumaßnahmen in der Petri-Kirche erforderlich gewesen. Ingesamt fehlen laut Muuß noch rund 100.000 Euro.

Wer für die Orgel spenden möchte findet dazu alle Informationen auf der Internetseite der Kirchengemeinde unter www.kirche-niendorf-ostsee.de. (jhw)

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