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Reporter Timmendorf

Klimawandel und Grundstücksgestaltung: Musterflächen am und auf dem Stockelsdorfer Rathaus

Stockelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben (l.) und Dieter Rodewald (Bauamt/AktivRegion) nehmen das Tast- und Duftbeet in Augenschein, das die Grundschüler unter Anleitung ihrer Lehrerin Heidi Gunkel und Klimamanger Manuel van der Poel am Rathaus angelegt haben.

Stockelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben (l.) und Dieter Rodewald (Bauamt/AktivRegion) nehmen das Tast- und Duftbeet in Augenschein, das die Grundschüler unter Anleitung ihrer Lehrerin Heidi Gunkel und Klimamanger Manuel van der Poel am Rathaus angelegt haben.

Bild: Stefan Setje-Eilers

Stockelsdorf. Eifrig sind sie dabei. Die Kinder der Garten- und Schulhof AG der Grundschule Ravensbusch in Stockelsdorf. Unter Anleitung ihrer Schulleiterin Heidi Gunkel füllen sie Holschnitzel, Erde und Kompost in einen gut einen Meter langen, cirka 50 Zentimeter breiten und 60 Zentimeter hohen rostfreien Metallbehälter, der kürzlich von den Mitarbeitern des Bauhofs der Gemeinde hinter dem Stockelsdorfer Rathaus aufgestellt wurde. Die Krönung ist schließlich das Einpflanzen verschiederner Kräuter, die von ihnen per Gießkanne umgehend mit Wasser versorgt werden, damit die Pflanzen gut anwachsen. Ein Hochbeet ist entstanden.


„Genauer gesagt ist das ein Tast- und Duftbeet“, erklärt Manuel van der Poel, Klimamanager der Gemeinde Stockelsdorf, der die Grundschüler bei der Errichtung des Beetes mit zahlreichen Erklärungen und vielen Hilfestellungen unterstützt hat. „Das ist ganz toll geworden“, freuen sich die Grundschüler über das Lob von Stockelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben und Bauamtsleiter Dieter Rodewald.

Warum das Hochbeet nicht auf dem Schulhof der Grundschule entstanden ist? Es ist kein Schulprojekt, sondern Teil eines großen Klimaanpassungsprojektes mit zahlreichen Musterflächen rund ums Rathaus, das von Manuel von der Poel ausgearbeitet wurde und nun Stück für Stück umgesetzt wird.
 


Im Mittelpunkt des Projektes steht dabei die Dachbegrünung des Sitzungssaales, die bereits im Mai fertiggestellt wurde. „Es geht hier darum, Interessierten zu zeigen, wie sie ihre Grundstücke den Klimawandel angepasst insektenfreundlich gestalten können, und so einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten“, erklärt Dieter Rodewald, der sich nicht nur als Bauamtschef über die gelungene Aktion freut. In Personal­union gehört er zum Vorstand der AktivRegion Innere Lübecker Bucht. Und die unterstützt das mit auf rund 67.000 Euro bezifferte Gesamtprojekt mit EU-Fördermitteln in Höhe von 27.600 Euro.


„Die Musterflächen sind Vorbildflächen und Anschauungsobjekte für die Anlage von insektenfreundlichen und klimaangepassten Flächen, um die Folgen des Klimawandels abzufedern. Zielgruppe sind alle Einwohner Stockelsdorfs, die sich an entsprechenden Beschilderungen orientieren können“, erklärt Manuel von der Poel, der noch einmal konkretisert: „Es ist also eine Jedermannbildungs-Stätte, und natürlich auch ein Bildungsort für Schulklassen.“ Neben der Beschilderung gibt es seit Dienstag auch Informationen auf der Homepage klimaschutz.stockelsdorf.de. Außerdem gehen in diesen Tagen 5.000 Flyer sowie eine Postwurfsendung mit Samentütchen mehrjähriger Wildblumen an zahlreiche Haushalte der Gemeinde ("der reporter" berichtete).


Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen Dachbegrünung und Hochbeet zählen auch eine Staudenfläche und ein Wildblumenbeet, das erst kürzlich vom Beirat für Umwelt und Klimaschutz der Gemeinde angelegt wurde, und das im nächsten Jahr Insekten eine reichhaltiges Nahrungsangebot bieten soll. Die Pflanzung zweier Apfelbäume komplettiert das Projekt, das zudem weiterhin von Veranstaltungen und Ausstellungen begleitet werden soll. Den Auftakt machte eine Wildbienenausstellung mit Vortrag. „Wir hoffen, dass hier 2022 eine Fortsetzung folgen kann“, so Manuel von der Poel. Die Nutzung der Musterflächen ist auf mindestens fünf Jahre ausgerichtet.


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