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Neu in Stockelsdorf: Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung im Rathaus

Stellten das neue Beratungsangebot im Rathaus vor (v.l.): Bürgermeisterin Julia Samtleben, Beraterinnen Karin Gernhöfer und Sylvia Labod sowie Stockelsorfs Gleichstellungsbeauftragte Gudrun Dietrich.

Stellten das neue Beratungsangebot im Rathaus vor (v.l.): Bürgermeisterin Julia Samtleben, Beraterinnen Karin Gernhöfer und Sylvia Labod sowie Stockelsorfs Gleichstellungsbeauftragte Gudrun Dietrich.

Bild: hfr

Stockelsdorf. Im Stockelsdorfer Rathaus wird ab dem 18. November eine qualifizierte Schwangerenberatung durch die AWO Schleswig-Holstein gGmbH angeboten. Frauen (und auch Männer) können diese Dienstleistung künftig vor Ort statt in Eutin in Anspruch nehmen.

Die Beraterinnen Karin Gernhöfer und Sylvia Labod beraten in allen Fragen zur Schwangerschaft und zu finanziellen und anderen Unterstützungsmöglichkeiten. Sie helfen bei der Beantragung von Geldern, bei Anträgen für das Eltern- und Kindergeld und beraten bei Fragen zu Mutterschutz und Elternzeit. Auch bei der Beantragung der Übernahme von Verhütungsmittelkosten durch den entsprechenden Fonds des Kreises Ostholstein für Empfängern staatlicher Leistungen sind die Beraterinnen behilflich.

 



Zusätzlich zu dieser eher praktischen Unterstützung erhalten werdende Eltern auch qualifizierte Beratung bei Problemen in der Partnerschaft und Sexualität. Als anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte gemäß §§ 218/219 StGB sind die Beraterinnen für existenzielle Fragen wie Schwangerschaftsabbrüche zuständig. Darüber hinaus bieten sie systemische Beratung bei Fragen zur Pränataldiagnostik und bei unerfülltem Kinderwunsch an.

„Obwohl Schwangerenversorgung ein Nationales Gesundheitsziel ist, wird die flächendeckende geburtshilfliche Versorgung schrittweise abgebaut und es liegt kein Konzept zur nachhaltigen Finanzierung des Fachpersonals vor“, kritisiert Stockelsdorfs Gleichstellungsbeauftragte Gudrun Dietrich.

 



In Schleswig-Holstein wurden von 25 Geburtsstationen sieben geschlossen, was unter anderem weitere Wege vor oder unter der Geburt bedeutet und zu einer verschärften Arbeitsbelastung des Personals in den verbliebenen Kliniken führt. Erschwerend kommt hinzu, dass vor drei Wochen im Bundestag beschlossen wurde, im Rahmen der Neuregelung des Pflegebudgets unter anderen keine Hebammen mehr zu refinanzieren. Das bedeute erheblich stärkeren Stress für Mutter und Neugeborenes in der Geburtssituation. Auch die Versorgungsstruktur für Schwangerschaftsabbrüche für Frauen in Not verschlechtere sich kontinuierlich, so Dietrich. Bundesweit sank die Zahl der Praxen, die einen Eingriff durchführen, seit 2003 um rund 950. „Diese Rückschritte sind nicht hinnehmbar“, schließt sich die Gleichstellungsbeauftragte den Forderungen von Hebammen- und Ärzteverbänden an.

Bürgermeisterin Julia Samtleben gibt bekannt, dass ab dem 18. November zunächst an jedem dritten Freitag im Monat eine Sprechstunde von 10 bis 12 Uhr im Rathaus stattfindet.



Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch anonym. Die Termine werden nur nach telefonischer Anmeldung unter 04521/702115 oder unter schwangerenberatung-eutin@awo-sh.de vergeben.


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