

Scharbeutz/Haffkrug. Das im Jahre 1959 erbaute Kurparkhaus in Haffkrug soll
einem Neubau weichen. Architekt Thomas Ladehoff von der Architekturwerkstatt aus
Hardebek bei Neumünster stellte den Scharbeutzer Kommunalpolitikern während der
Sitzung des Tourismusausschusses im November sowie auf der jüngsten
Dorfschaftsversammlung die ersten Pläne für einen Neubau vor und stieß dabei auf
überwiegend positive Resonanz bei Politikern und Bürgern. Die Aufgabe des
Planers war es, das jetzige Raumkonzept in etwa so zu erhalten, wie es
derzeit vorhanden ist.
Nach dem jetzt vorgestellten Vorentwurf könnte das
neue Kurparkhaus nicht mehr rund wie bisher, sondern in geraden Linien erbaut
werden. Im neuen Gebäude soll es dann einen Gastraum von etwa 110 Quadratmetern
mit 60 Innen- und 60 Außenplätzen, einen 200 Quadratmeter großen Saal mit 150
Innen- und 150 Außenplätzen, Nebenräume sowie eine öffentliche WC-Anlage für
Damen, Herren und Kinder geben. Die Gesamtkosten werden auf rund 1,6 Millionen
Euro brutto beziffert.
Nach einem Besuch des Haffwiesen-Parks sei Architekt
Ladehoff mit vielen Eindrücken ins Büro zurückgekehrt und habe dort mit den
Planungen begonnen. Hier seien die organischen Formen des Haffwiesenparks mit
See und Wegen ebenso eingeflossen wie auch technische Formen wie Bepflasterungen
und Brücken. Auch eine geänderte Wegführung am neuen Haus vorbei ist in den
neuen Plänen enthalten.
Der Scharbeutzer Bürgermeister Volker Owerien und
seine Mitarbeiterin, Architektin Kerstin Manigel, berichteten in einem Gespräch
mit dem „reporter“ über die Pläne und blickten auch zurück. „Da zahlreiche
bauliche und technische Mängel am jetzigen Kurparkhaus festgestellt worden,
stellte sich die Frage ,Sanierung oder Neubau?’,“ so Bürgermeister Owerien.
Neben undichte Fenster, Bodenfeuchtigkeit und feuchte Wände nannte er
durchfeuchtete Bodenbeläge als festgestellte Mängel. Außerdem müssten Ver- und
Entsorgungsleitungen ausgetauscht werden, ähnlich sei es bei der Elektrik. Da
die Kosten für eine Sanierung bei rund 1,2 Millionen Euro liegen würden und ein
Neubau mit ungefähr 1,3 Millionen Euro beziffert wurde, lag die Entscheidung für
einen Neubau nahe. Nachdem sich eine Arbeitsgruppe aus Dorfschaft, Politik und
Verwaltung mit dem Thema beschäftigte, beschloss die Politik am 12. Mai 2014
einen Neubau zu realisieren. Die Gemeinde beziehungsweise der Tourismus-Service
bleiben Eigentümer, der jetzige Standort soll erhalten bleiben und wird mit
einer neuen und sinnvollen Wegeführung lediglich leicht verschoben. Die im
Kurparkhaus enthaltene Gastronomie durch einen noch zu findenden Pächter bietet
nicht nur ein weiteres gastronomisches Angebot, sondern schafft auch neue
Arbeitsplätze. Weitere Räumlichkeiten wie Saal und Bühne bieten Räumlichkeiten
für die Dorfschaft und ihre Veranstaltungen.
„Ein Abriss des alten
Kurparkhauses soll frühestens erfolgen, wenn die Möglichkeit für einen
sofortigen Neubau gegeben ist,“ betont Bürgermeister Volker Owerien. „Der erste
Entwurf wurde aber bereits gut und positiv angenommen. Das Innenleben wird
ähnlich wie zuvor sein und nach dem Vorentwurf könnte das neue Gebäude aufgrund
besserer Wegeanbindung zur Bahnhofstraße an einem neuen, leicht verschobenen,
Standort entstehen.“ Lediglich die Toiletten im Inneren des Gebäudes sind neu
angeordnet und können in Zukunft sowohl vom Saal als auch vom Gastronomiebetrieb
zentral genutzt werden. Im Außenbereich wird die Fläche der Terrasse sogar um 10
Quadratmeter auf 630 Quadratmeter vergrößert. Vier sogenannte „Wandscheiben“ aus
Mauerwerk von 3,5 Meter bis 5 Meter Höhe können laut Kerstin Manigel vom Bauamt
verschieden genutzt werden. Das leicht geneigte Flachdach soll zudem begrünt
werden. Nach vorsichtigen Schätzungen des Bürgermeisters wird die Bauleitplanung
2016 erfolgen, so dass im Jahre 2017 voraussichtlich mit dem Bau begonnen werden
kann. Das letzte Wort haben hier aber auch noch die Mitglieder der
Gemeindevertretung.