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Wieder geöffnet, aber: Neuartiger Fieber-Scanner entscheidet über Zutritt in Stockelsdorfer Rathaus

Nico Federsel (l.) aus dem Entwicklungsteam von „VisiConsult“ demonstriert vor seinem Chef Hajo Schulenburg (r.), Druckguss Service-Geschäftsführer André Dylon und ­Sto­ckelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben, wie der Temperatur-Scan funktioniert.

Nico Federsel (l.) aus dem Entwicklungsteam von „VisiConsult“ demonstriert vor seinem Chef Hajo Schulenburg (r.), Druckguss Service-Geschäftsführer André Dylon und ­Sto­ckelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben, wie der Temperatur-Scan funktioniert.

Bild: Stefan Setje-Eilers

Stockelsdorf. Seit Anfang der Woche ist das Rathaus Stockelsdorf wieder für den normalen Publikumsverkehr geöffnet. Das bedeutet allerdings nicht, dass jetzt jeder einfach so in das Verwaltungsgebäude reinspazieren kann. Zum einen gelten natürlich auch weiterhin Abstandsregelungen und Maskenpflicht, zum anderen kontrolliert ein neuartiges Gerät, wer rein darf oder draußen bleiben muss. Sto­ckelsdorfs Gemeindeverwaltung ist damit im gesamten Kreis Ostholstein die erste, die zur Vermeidung der Ausbreitung des Coronavirus auf diese neue Technik setzt.

Bereits bei Sitzungen der politischen Gremien der Gemeinde Stockelsdorf in der Großsporthalle ist das Gerät zum Einsatz gekommen. Seit Montag hat es nun seinen Platz direkt hinter der Eingangstür im Rathaus gefunden.

Der neue „Türsteher“ besteht aus einem 1,75 Meter hohen Stahlgestell mit Fußplatte und Rollen. Im oberen Bereich der Konstruktion befinden sich ein Fieber-Scanner und ein Desinfektionmittelspender zur Einhaltung der Handhygiene. Clou der Geschichte ist dabei der etwas mehr als smartphonegroße Sensor-Temperaturscannner am oberen Ende der Stahlkonstruktion. „Jeder, der das Rathaus betritt, muss hier seine Temperatur per Gesichts-Scan ermitteln lassen“, erklärt Sto­ckelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben bei der offiziellen Übergabe und Präsentation des Gerätes durch Hajo Schulenburg und André Dylong. Hajo Schulenburg ist Geschäftsführer des in Stockelsdorf ansässigen und weltweit agierenden Unternehmens „VisiConsult X-ray Systems & Solutions GmbH“, das sich auf die Entwicklung von Röntgensys­temen in der Industrie spezialisiert hat, André Dylon Geschäftsführer des Autozulieferers „Druckguss Service Deutschland GmbH“ mit Sitz in der Hansestadt Lübeck.

Gemeinsam kamen die beiden befreundeten Unternehmer auf die Idee, in Zeiten der Pandemie ein solches Gerät herzustellen und präsentierten schon bald den Prototyp. Die Stahlkonstruktion stammt aus Lübeck, der Desinfektionmittelspender und der Fieberscanner aus dem Hause VisiConsult, wo auch die entsprechende Software entwickelt wurde.
Wer das Rathaus betreten möchte, muss in etwa 30 Zentimeter Entfernung einen Gesichtsscan durchführen und wird dabei sprachlich – auf englisch – angeleitet. Die Temperaturgrenze, mit der es ins Rathaus geht, liegt bei maximal 37,0 Grad. Wer das erfüllt, bekommt im wahrsten Sinne des Wortes „Grünes Licht“ und darf das Rathaus unter Einhaltung aller weiteren Regeln betreten. Bei mehr als 37,0 Grad Körpertemperatur leuchtet der Bildschirm dagegen rot auf. Zudem wird sprachlich darauf hingewiesen, dass die zulässige Temperatur überschritten und damit das Betreten des Gebäudes untersagt ist.

„In diesem Fall bitten wir darum, wieder zu gehen und zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen“, erklärt die Verwaltungschefin. „Das sollte dann auch wirklich getan werden. Schließlich besteht für jeden eine Selbstverpflichtung, sich und andere vor einer Ausbreitung des Virus zu schützen“, ergänzt Hajo Schulenburg vor dem Hintergrund, dass der Fieber-Scan schließlich ohne Personal und damit auch ohne menschliche Kontrolle durchgeführt wird.

Da das Gerät in vielen stark frequentierten Bereichen einsetzbar ist, steige die Nachfrage von Tag zu Tag, so der VisiConsult-Chef. Zurzeit baue sein Unternehmen ein Vertriebsnetz für den neuen Fieber-Scanner in Deutschland und im europäischen Ausland auf – was auch die englischsprachige Sprachanleitung des Fieberscanners erklärt.

„Wir produzieren ausschließlich nach Auftrag, nicht fürs Lager. Mit unseren Maschinen sind wir jederzeit in der Lage, allen Anfragen nachzukommen“, erklärt Druckguss-Chef André Dylon.

Mit einem Listenpreis von 2.000 Euro halten sich die Kosten für die Neuanschaffung für die Gemeinde Sto­ckelsdorf im Rahmen. Aber, was vor allem für die Mitarbeiter des Rathauses wichtig ist: „Dieses Gerät schafft Vertrauen“, so Bürgermeisterin Julia Samtleben.


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