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„Aktionsplan Inklusion“ wird in Timmendorfer Strand entwickelt: Bestandsaufnahme für Barrierefreiheit mit Fragebogen und Ortsbegehungen

Gudrun Banaski (li.) und Jan-Christoph Rexin (re.) vom Fachdienst Bildung, Sport und Familienangelegenheiten in der Gemeinde werben mit Elisabeth Lund (2.v.li.), Beauftragte für Menschen mit Behinderung, und Bürgermeisterin Hatice Kara um die Beteiligung bei der Bestandsaufnahme für Barrierefreiheit mit Fragebogen und Ortsbegehungen. (Foto: René Kleinschmidt)

Gudrun Banaski (li.) und Jan-Christoph Rexin (re.) vom Fachdienst Bildung, Sport und Familienangelegenheiten in der Gemeinde werben mit Elisabeth Lund (2.v.li.), Beauftragte für Menschen mit Behinderung, und Bürgermeisterin Hatice Kara um die Beteiligung bei der Bestandsaufnahme für Barrierefreiheit mit Fragebogen und Ortsbegehungen. (Foto: René Kleinschmidt)

Timmendorfer Strand. Zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention will die Gemeinde Timmendorfer Strand einen Aktionsplan Inklusion entwickeln. Ziel ist es, dass Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich gemeinsam und gleichberechtigt leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen können. Um dieses Ziel erreichen zu können, ist unter anderem eine Bestandsaufnahme von Barrieren im öffentlichen Raum erforderlich. Hierfür wurde von der Lenkungsgruppe „Inklusion und Barrierefreiheit“ der Gemeinde Timmendorfer Strand ein Fragebogen entwickelt, der mit der heutigen „reporter“-Ausgabe im Gemeindegebiet verteilt wird und auch auf der Homepage der Gemeinde unter www.timmendorfer-strand.org heruntergeladen und ausgefüllt werden kann. Die Vorstellung des Fragebogens, der spätestens bis zum 15. Oktober ausgefüllt zurückgegeben werden sollte, war auch Thema des „Runden Tisches“, der am 12. September in der Mensa der Europaschule stattgefunden hat. Alle Bürgerinnen und Bürger können so aktiv am erforderlichen Prozess der Inklusion teilnehmen und auf einfache Weise Barrieren im Gemeindegebiet melden. „Eine Problemstellung kann nur dann beseitigt werden, wenn sie bekannt ist,“ so Bürgermeisterin Hatice Kara und Elisabeth Lund, Beauftragte für Menschen mit Behinderung in der Gemeinde, unisono. Der Lenkungsgruppe „Inklusion und Barrierefreiheit“ gehören neben der Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie der Vorsitzende des Seniorenbeirats der Gemeinde Timmendorfer Strand, Udo Meier, an. Um Hindernisse und Barrieren im Gemeindegebiet aufzuspüren oder festzustellen, was in Bezug auf das Thema Barrierefreiheit und Inklusion bereits gut funktioniert, sind von der Lenkungsgruppe außerdem vier Ortsbegehungen mit Kinderwagen, Rollstuhl, Rollatoren, etc. vorgesehen: Die erste Ortsbegehung findet bereits am heutigen Dienstag in Groß Timmendorf und Oeverdiek statt. Treffpunkt ist um 15.30 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in Groß Timmendorf. Weitere Termine sind am Dienstag, dem 10. Oktober, um 15.30 Uhr in Hemmelsdorf (Treffpunkt: Parkplatz am Feuerwehrgerätehaus Hemmelsdorf), am Samstag, dem 4. November, um 9.30 Uhr in Niendorf/Ostsee (Haus des Kurgastes in zwei Gruppen mit anschließendem kleinen Imbiss an der Hafeninfo), sowie am Montag, dem 20. November, um 15 Uhr am Bahnhof in Timmendorfer Strand. „Alle Bürgerinnen und Bürger, vor allem aus den betreffenden Ortsteilen und Dorfschaften, sind ganz ausdrücklich eingeladen, sich an den Ortsbegehungen zu beteiligen,“ betont Bürgermeisterin Kara. Und Elisabeth Lund fügt hinzu: „Inklusion ist für alle Menschen wichtig, ob jung oder alt, denn jeden von uns kann es einmal treffen.“ Bei den Ortsbegehungen wird auch Lena Middendorf von der Lebenshilfe teilnehmen. Der Schwerpunkt bei den Begehungen liegt in den Mobilitätseinschränkungen. Die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit sollen jeweils durchleuchtet werden. Das Thema Inklusion sei aktuell wie nie zuvor, wie Hatice Kara erläutert: „Im Rahmen der zahlreichen Baumaßnahmen in den letzten Jahren wurden sehr viele Straßen in der Gemeinde saniert und in diesem Zuge ist unter anderem ein Blindenleitsystem in einem Teil der Strandallee errichtet worden.“ Aus den erhobenen Daten der öffentlichen Bestandsaufnahmen und der Auswertung der Rückläufe der Fragebögen soll dann eine Prioritätenliste zur Umsetzung erforderlicher Maßnahmen entwickelt werden. „Diese Bestandsaufnahmen sind auch für weitere, zukünftige Vorhaben wie die Sanierung des ETCs oder dem Neubau der Maritim Seebrücke notwendig,“ so Kara. Und: „Wir müssen uns am Bedarf orientieren!“ Danach sollen noch weitere, sogenannte Thementische folgen. „Timmendorfer Strand soll eine Gemeinde werden, in der alle Menschen mit oder ohne Behinderung, unabhängig ihres Alters, Geschlechtes oder ihrer Herkunft willkommen sind und ohne Barrieren am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Um dieses Ziel erreichen zu können, ist eine Bestandsaufnahme für Barrierefreiheit nötig,“ so Gudrun Banaski und Jan-Christoph Rexin vom zuständigen Fachdienst Bildung, Sport und Familienangelegenheiten in der Gemeinde abschließend gegenüber der Presse.


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