

Scharbeutz. Hoher Besuch im DLRG-Heim in Scharbeutz: Vor kurzem informierte sich FDP-Landtagsabgeordneter Jörg Hansen vor Ort über die Arbeit der Rettungsschwimmer und kam dabei auch ins Gespräch mit Landesverbands-Präsident Jochen Möller, der mit DLRG-Landesgeschäftsführer Thies O. Wolfhagen ebenfalls am Termin teilnahm.
Begleitet wurde Jörg Hansen von den Scharbeutzer FDP-Gemeindevertretern Kai Frehse und Uwe Weihe, um sich zunächst einen Eindruck des „Mega-Sommers“ und der umfangreichen Arbeit der DLRG in der Lübecker Bucht zwischen Sierksdorf und Niendorf/Ostsee zu machen. Hierbei beeindruckte nicht nur die Zahl der in diesem Sommer knapp 400 eingesetzten ehrenamtlichen DLRG-Retter. Das von Abschnittsleiter Peter Franz erläuterte Sicherheitskonzept der DLRG sorgte für Anerkennung und Respekt.
DLRG-Landesgeschäftsführer Thies O. Wolfhagen erläuterte neben dem Full-Service-Konzept auch den Zentralen Wasserrettungsdienst Küste der DLRG im Allgemeinen und unterstrich die Besonderheit dieses ehrenamtlichen Wasserrettungsdienstes und seiner Rolle als Standort- und Sicherheitsfaktor für den Tourismus in Schleswig-Holstein.
DLRG-Präsident Jochen Möller wurde nicht müde, auch die landesweit überaus wichtigen Themen zum Katastrophenschutz und Rettungsdienstgesetz anzusprechen und die Notwendigkeit rechtlicher Regelungen für die Arbeit und die Zukunftsfähigkeit der DLRG im Land zwischen den Meeren zu erläutern.
Trotz der bereits beendeten Sommersaison konnten noch verschiedene Rettungsgeräte und die DLRG-Unterkunft in Augenschein genommen werden.
Am 16. September endete die Wasserrettungssaison 2018 auf den Wasserrettungsstationen in Timmendorfer Strand/Niendorf und Sierksdorf/Haffkrug/Scharbeutz. Durch das heiße Wetter mit Lufttemperaturen für lange Zeit über 30 Grad sowie Wassertemperaturen über 20 Grad waren die Einsatzzahlen historisch hoch. Insgesamt gab es weniger als zehn Schlechtwettertage. Aber auch die Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Einsatzkräfte war gleichermaßen hoch. Die Einsatzkräfte in der Lübecker Bucht aus dem gesamten Bundesgebiet haben insgesamt über 70.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet und damit eine durchgängige Besetzung aller taktisch benötigten Stationen von Mai bis September möglich gemacht.
Im Laufe der Saison wurde mindestens 28 Personen vom oder aus dem Wasser das Leben gerettet.
Aber auch an Land ist ein hohes Einsatzaufkommen zu verzeichnen gewesen: Es wurden mindestens 3.500 leichte medizinische Hilfeleistungen verzeichnet - hierunter versteht man Leistungen etwa vom Wundschnellverband bis zum Einsatz mit Rettungsdienstbeteiligung, aber ohne Notarztbeteiligung. In 98 Fällen wurden Einsätze bearbeitet, bei denen auch ein Notarzt alarmiert wurde. Leider gab es aber auch zwei Badetote in Haffkrug und zwei in Timmendorfer Strand zu vermelden, letztere außerhalb der DLRG-Wachzeit.
Ein Novum in der Saison 2018 war die flächendeckende Verfügbarkeit von Flugdrohnen, welche durch eigens dafür ausgebildete Einsatzkräfte am Strand gesteuert wurden. In den Vorjahren war in Scharbeutz - erstmals an einem deutschen Strand - eine Drohne im Einsatz, diese wurde allerdings durch eine geringe Anzahl von zur Einsatzstelle nachalarmierten Kräften gesteuert. Hierdurch wurde die Reaktionszeit für Drohneneinsätze entscheidend verkürzt und in der Saison 2018 insgesamt elf Drohneneinsätze abgearbeitet. In mindestens 138 Fällen wurden Personen (meistens Kinder) am Strand gesucht. Getreu dem Motto „nach der Saison ist vor der Saison“ haben die Einsatzkräfte das letzte Wach-Wochenende 2018 schon zur Vorbereitung der Saison 2019 genutzt: So sind zum Beispiel alle medizinischen Einsatzmittel bereits bereit für die nächste Saison und eingelagert.