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Hochwasser-Einsatz in Niendorf/Ostsee wurde verlängert und wird jetzt beendet

Niendorf/Ostsee. Rund 80.000 Liter Wasser in der Minute werden aktuell in den Niendorfer Hafen gepumpt, unter anderen mit Hochleistungspumpen, die das Land den Kreisen zur Verfügung stellt. Der Regen hat in Schleswig-Holstein für viel Hochwasser gesorgt. An mehreren Stellen im Land stand das Wasser sogar so hoch wie nie zuvor - so auch in der Aalbeek-Niederung in Niendorf/Ostsee. Schleswig-Holsteins Innenstaatssekretärin Kristina Herbst hat sich am vergangenen Donnerstag, dem 24. Februar, ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. In Niendorf fließt das Regenwasser der gesamten Umgebung in den Hemmelsdorfer See ab und wird über den kleinen Fluss „Aalbeek“ zur Ostsee abgeleitet. Am vorletzten Wochenende konnte die Aalbeek allerdings die anfallenden Wassermassen nicht mehr aufnehmen und trat über die Ufer („der reporter“ berichtete).

Kreisübergreifende Zusammenarbeit

Nachdem die Freiwillige Feuerwehr trotz Abpumpens die Pegelstände nicht mehr senken konnte, unterstützt dort seit dem 19. Februar das Technische Hilfswerk (THW) mit Hochleistungspumpen, die mittlerweile aus den Kreisen Ostholstein, Segeberg und der Stadt Lübeck kommen. Die Pumpen wurden für solche Fälle für die Kreise im Rahmen des Katastrophenschutzes angeschafft. Durch diese und weitere Pumpen am Hafen fließen pro Minute bis zu 85.000 Liter Wasser – so viel Regen fällt pro Jahr ungefähr auf das Dach eines Hauses.

Weil es zeitweise auch Probleme mit der Stromversorgung gab, halfen zwischenzeitlich die THW Ortsverbände Eutin, Preetz und Ahrensburg sowie der Kreis Ostholstein mit Notstrom-Aggregaten aus. „Das Land hatte zuvor bereits alle Kreisen und kreisfreien Städte mit je zwei Notstrom-Aggregaten mit 100 Kilowatt Leistung versorgt. Damit sollen Tankstellen, an denen Rettungs- und Einsatzwagen tanken, bei Bedarf mit Strom versorgt werden,“ heißt es vom Innenministerium in Kiel.

Dank an die Einsatzkräfte

„Die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr machen hier schon seit Tagen praktisch rund um die Uhr zusammen einen super Job. Das ist wirklich beeindruckend“, sagte Staatssekretärin Kristina Herbst in Niendorf. Wegen dieser vorbildlichen Zusammenarbeit würden die Verantwortlichen das Hochwasser in Niendorf auch in den Griff bekommen. Sie wisse aber auch, dass noch einiges zu tun sei, da das Wasser an vielen Stellen im Binnenland noch auf den Feldern steht. „Die Arbeit ist leider noch nicht ganz abgeschlossen. Ich danke aber schon jetzt allen Kräften hier und im ganzen Land für ihren unermüdlichen, selbstlosen und professionellen Einsatz der vergangenen Tage“, sagte Herbst.

Vollsperrung der Strandstraße

Wegen der Schlauchführung durch die Pumparbeiten musste die Strandstraße im Bereich zwischen dem Grünen Weg/Am Rethwarder und der Hafenstraße voll gesperrt werden.

Zusätzlich ist die Strandstraße in Nien­dorf zwischen Grüner Weg und Brookredder aufgrund einer Baumaßnahme der ZVO Energie bereits voll gesperrt. Die Sperrung ist so hergerichtet, dass im Ausnahmefall der gesperrte Bereich durch dortige Anwohner und Gewerbebetriebe in Schrittgeschwindigkeit befahren werden kann.

„Aufgrund der Gefahrenlage wird es voraussichtlich zu Einschränkungen für die Anwohner und die Gewerbebetriebe kommen“, teilt Beatrice Heide, Fachdienstleiterin des Fachdienstes Sicherheit und Ordnung der Gemeinde Timmendorfer Strand, mit. „Ich bitte dennoch um Verständnis. Es handelt sich um eine Katastrophenlage, die für alle Kräfte eine große Herausforderung darstellt. Oberstes Ziel ist es derzeit, die Überflutungen in der Aalbeeksiedlung zu reduzieren und weitere Überflutungen zu verhindern,“ so Beatrice Heide in der vergangenen Woche.

Hochwasser-Einsatz wurde verlängert und wird jetzt beendet

Am vergangenen Wochenende wurde erkannt, dass eine Verlängerung des zunächst bis Sonntagabend geplanten Einsatzes notwendig ist. Daher wurde festgelegt, dass der Einsatz voraussichtlich bis zum Mittwochabend andauern wird. Am heutigen Dienstag fiel – aufgrund der aktuellen und gebesserten Lage vor Ort – die Entscheidung, dass der Pumpeinsatz an der Hafenschleuse zum heutigen Abend beendet wird. In der Aalbeeksiedlung selber soll noch bis mindestens Mittwochmittag weiter gepumpt werden.

Dank an die Verpflegungseinheit

Die Einsatzkräfte wurden bis einschließlich Sonntagabend von der Verpflegungseinheit des THW versorgt. Diese Einheit hat ihren Dienst eingestellt und die Verpflegung wird jetzt von Kräften der Malteser übernommen.

Die Gemeinde Timmendorfer Strand hat sich am vergangenen Sonntag bei den vier Kräften des THW-Verpflegungsteams für ihre Arbeit in dieser Woche, „die zwar eher im Hintergrund geschieht, aber für den erfolgreichen Abschluss des Einsatzes unerlässlich ist“, bedankt. „Wir schätzen die Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Kräfte sehr,“ so Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke und seine Stellvertreterin Melanie Puschaddel-Freitag.

Vor dem DLRG-Gebäude am Niendorfer Hafen haben sich die stellvertretende Bürgermeisterin Puschaddel-Freitag und Fachbereichsleiter Michèl Soltmann persönlich bei den vier Kräften bedankt und ihnen als Dank einen Präsentkorb überreicht.


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