

Bad Schwartau. Ein nicht alltägliches Ehe-Jubiläum steht am heutigen Mittwoch für Inge-Lore und Udo Knetsch in Bad Schwartau an. Auf den Tag genau vor 60 Jahren gaben sie sich das Ja-Wort und feiern Diamantene Hochzeit.
Wie alles begann: Die beiden lernten sich am 8. August 1953 in der Trave-Mittelschule, Rangenberg, kennen. Dort waren sie in unterschiedlichen Klassen und fanden sich sympathisch.
So kam eins zum anderen, sie unternahmen viel gemeinsam - Kino, Spaziergänge, Treffen von Schulfreunden. Dann wurden sie ein Paar, sie planten ihre Zukunft, lebten aber erst bei Inge-Lores Eltern in Herrenwyk. Nach der Schule begann Udo Knetsch eine Ausbildung im Metallbau bei Flender, entschied sich schließlich aber für einen spannenderen Beruf als Zollbeamter. Es ging für ihn auf die Zollschule nach Bad Gandersheim.
Inge-Lore begann eine Lehre als Anwaltsgehilfin, war dann aber kurz nach der Hochzeit am 3. April 1959 für die Familie und das ganze Drumherum zuständig, denn bereits im August desselben Jahres wurde der erste Sohn, Stefan, geboren – eine Hausgeburt. Als sie in Langenlehsten/Büchen wohnten – der Dienst beim Zoll erforderte das – wurde Matthias im März 1963 geboren. Bald ging es dann nach Niendorf in Holstein an die schöne Ostsee, ein traumhafter Arbeitsplatz für Udo auf dem Zollboot und eine wunderschöne Gegend für die kleine Familie mit den zwei Jungs.
Die Unterstützung nahte. Tochter Sabine wurde im Februar 1967 und der letzte Sohn Ralph im Juni 1970 geboren. Die Familie war komplett und als alle aus dem Gröbsten raus waren, ging es für die Familie mit Zwischenstop in Travemünde nach Bad Schwartau in den schönen Kurort. Inge-Lore nahm ihre berufliche Tätigkeit beim Anwalt wieder auf. Neben den familiären Verpflichtungen blieb viel Zeit unter anderem für Urlaube und Ausflüge. Udo war immer sportbegeistert – Fussball, jedes Jahr das Sportabzeichen, Joggen. Mit den passenden Schwiegertöchtern kamen endlich die Enkelkinder ins Haus. Drei Jungs und ein Mädchen. Leider blieb auch die lange Ehe von Udo und Inge-Lore nicht von Schicksalsschlägen verschont... 2008 verstarb ganz plötzlich ein Enkelkind, unfassbar traurig für die ganze Familie und für die Großeltern schwer greifbar. Doch das schweißte die beiden nur mehr zusammen. Im Schwartauer Schrebergarten mit der Nähe zur Natur konnte man durchatmen und sich gut an Mara erinnern, da sie sich dort gerne gemeinsam aufgehalten hatten.
So gingen die Jahre ins Land und es folgten Umzüge innerhalb Schwartaus, wo sie nun eine Wohnung in der Auguststraße mit Blick in den Bürgerpark bewohnen.
Auch wenn Krankheit ihre letzten Jahre bestimmt hat, haben sie sich fest vorgenommen, im Kreise der Familie diesen wirklich bemerkenswerten Tag, 60 Jahre verheiratet zu sein, ein bisschen zu feiern. Egal was passiert, sie blicken hoffnungsvoll in die Zukunft – so haben sie es immer getan.