

Hemmelsdorf. 100 Fördermitglieder, sechs Mitglieder in der Ehrenabteilung und 28 aktive Mitglieder – zwei Frauen und 26 Männer, 15 verschiedene Einsätze in 2017, darunter der große Brand im Juli in Hemmelsdorf, das sind einige Zahlen, die Wehrführer Frank Miersen auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hemmelsdorf nannte. „Es läuft!“ betonte Miersen in seiner Rede immer wieder, dieses Fazit fasste er für die Verwaltung und Kassenführung, für die Versammlungen und Übungen, Veranstaltungen und Ausbildung. „Vieles ist bei uns im grünen Bereich, vor allem die Dinge, die wir selbst beeinflussen können wie die Ausbildung, Kameradschaft und der Spaß. Und auch über unsere Ausrüstung können wir nicht klagen,“ so Wehrführer Frank Miersen, der nach zwei Amtszeiten – und somit zwölf Jahren – mit 22 Ja- und 2 Nein-Stimmen wiedergewählt wurde.
Es läuft aber leider auch nicht alles rund: „Es gibt einen Punkt – der trübt das Wasser, unser Neubau. Wir hatten gehofft, Ende des Jahres 2018 einzuziehen, aber es ist noch nichts zu sehen. In unserer Gemeinde werden viele Millionen für die Touristen ausgegeben, sei es Eishalle, Seebrücke und vieles mehr. Vergessen soll man aber nicht die Orte, die vielleicht die nötige Abwechslung von dem Trubel im Ort bieten. Und natürlich ist so ein Neubau auch ein Punkt bei der Mitgliederwerbung und zur Stärkung der Dorfgemeinschaft,“ so Miersen. Sein Lieblingsthema, das ihm viel Frust bereitet, sei nach wie vor das Feuerwehr-Boot, das seit längerer Zeit privat untersteht und bei Alarmierung mindestens drei Minuten kostet. „Geschenkt! Aber, dass wir das Boot im laufenden Verkehr ankuppeln müssen, immer der Gefahr ausgesetzt, angefahren zu werden, hat dann ein Ende,“ ärgert sich Frank Miersen. „Wenn nichts geschieht, werde ich unser Boot im Sommer abmelden, denn ich werde nicht der Wehrführer sein, der zu irgendjemanden hingeht und die Nachricht überbringt, dass ein Kamerad oder Kameradin angefahren wurde, weil die reiche Gemeinde Timmendorfer Strand nicht an den richtigen Stellen investiert hat.“ Zum geplanten Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus sagte er: „Die Pläne sind fertig und es kann mit dem Bau losgehen.“ Dazu sagte Anja Meints, stellvertretende Bürgervorsteherin der Gemeinde: „Der Stellenwert einer freiwilligen Feuerwehr, besonders in einem so dörflich geprägten Ortsteil wie Hemmelsdorf, ist nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde, sondern auch der Selbstverwaltung – sprich den ehrenamtlich tätigen Politikern – und auch der Verwaltung bekannt und bewusst. Von Seiten der Selbstverwaltung kann ich Ihnen versichern, dass wir daher das Thema ,Neubau Feuerwehrgerätehaus’ nicht in einem Tagesordnungspunkt während einer Ausschuss-Sitzung abhandeln, sondern uns bewusst für die Einberufung einer Sondersitzung zu diesem Thema ausgesprochen haben.“ Da zunächst der Umbau des Fischereihofes erfolgte, sei der Fokus auf die Bedürfnisse der Feuerwehr und der Dorfgemeinschaft zwischenzeitlich etwas verloren gegangen.
„Die Planungen mussten erweitert und ergänzt werden und der Kostenrahmen wurde dadurch gesprengt,“ so Meints. Und Bürgermeisterin Hatice Kara ergänzte: „Wir hatten viele anstrengende Runden im Vorfelde der Planungen und es wäre schön gewesen, wenn wir hier bereits die Grundsteinlegung oder das Richtfest hätten feiern können. Aber Architektenwechsel und weitere Verzögerungen haben uns nun viel Zeit genommen, aber es liegt auch auf der Hand, dass der Ausschuss die jetzigen Mehrkosten nicht einfach so beschließen kann.“ Sie versicherte schließlich: „Der Neubau wird auf keinen Fall infrage gestellt. Er kommt.“ Die Sondersitzung des Bauauschusses tagt dazu am 21. Februar im Rathaus. Bärbel Rieger, die seit 15 Jahren Dorfvorsteherin ist, sagte zu dem Thema: „Ich habe noch nie so viel Streß gehabt, wie in den letzten drei Jahren, in denen wir uns damit beschäftigen.“ Es sei echt frustierend und sie hoffe wirklich, dass es bald los geht. Lob gab es von ihr und Wehrführer Miersen an die TSNT GmbH für die gemeinsam durchgeführte Neuauflage des Sommerfestes in Hemmelsdorf. Tourismuschef Joachim Nitz bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. Florian Stabe wurde zum Kassenprüfer gewählt und Kassenwart Axel Seestädt wiedergewählt. Joyce Gädke wurde von der Anwärterin zur Feuerwehrfrau befördert und in die aktive Wehr aufgenommen. Maik Ungethüm wurde zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Der stellvertretende Wehrführer Hendrik Wenske wurde für 20 Jahre Mitgliedschaft geehrt, Oberlöschmeister Andreas Tönnsen, Löschmeister Michael Wenske und Brandmeister Frank Miersen für 40 Jahre, Löschmeister Dieter Fick sogar für 50 Jahre Mitgliedschaft. Michael Wenske und Frank Miersen erhielten zudem das Brandschutzehrenzeichen in Gold am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst.