

Stockelsdorf/Ostholstein. 232 von 245 Delegierten waren am vergangenen Samstag bei der diesjährigen Hauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Ostholstein in der Großsporthalle in Stockelsdorf anwesend. Neben ihnen hieß Kreisbrandmeister Thorsten Plath namentlich unter anderem die ehemaligen Kreiswehrführer Johannes Störtenbecker, Hans-Jürgen Dreier und Manfred Reinholdt sowie als Chef des Gemeindetages Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller willkommen. Zudem bedankte er sich bei Stockelsdorfs Verwaltungschefin Brigitte Rahlf-Behrmann, Bürgervorsteher Harald Werner und deren Wehren, für die Möglichkeit, die Veranstaltung in diesem Jahr hier ausrichten zu können. Vor seinem Jahresbericht bat Plath zunächst Frank Homrich zu sich. Homrich ist Kreisbrandmeister in Pinneberg. Im April will er Nachfolger des aus dem Amt scheidenden Landesbrandmeisters Detlef Radtke werden und stellte sich im Rahmen der Versammlung den Kameraden aus Ostholstein vor. In seinem Einsatzbericht lobte Plath die Entwicklung bei den Mitgliederzahlen, betonte aber auch: „Die Erfahrung zeigt, dass einfache Anschreiben und die Durchführung von Veranstaltungen wie ,Tag der offenen Tür’ bei weitem nicht ausreichen.“ Persönliche Kontakte, Klingeln an der Haustür, Mitschnacken im Freundeskreis seien am effektivsten, um neue Mitglieder für die Freiwilligen Feuerwehren zu gewinnen. In diesem Zusammenhang hob er auch einige „herausragende Aktionen von Feuerwehren aus Ostholstein“ wie die der Feuerwehr Haffkrug hervor, die bei einem Umzug mit „in die Jahre gekommene, vergrauter Feuerwehrleute“ auf sich aufmerksam gemacht hatte. „Aber auch Flori Feuer, der feuerlöschende Drache in Feuerwehrkluft aus Ratekau, ist eine tolle, effektive Idee, Feuerwehrmitglieder zu gewinnen und in der Öffentlichkeit Werbung zu machen.“ Entgegen dem bisherigen Trend konnte der Mitgliederbestand zu Jahresbeginn mit einem Plus von 70 Kameradinnen und Kameraden auf den besten der letzten fünf Jahre gesteigert werden. 5.831 Frauen und Männer versehen ihren ehrenamtlichen Feuerwehrdienst in Ostholstein, davon 3.793 Einsatzkräfte. „Darauf können wir stolz sein“, so Plath. Die Zahl der gesamten Einsätze ist im Jahr 2017 um vier Prozent auf 3.136 gestiegen, darunter eine Verdoppelung der Unwettereinsätze auf 701 Einsätze. „Ich bin jetzt 20 Jahre Chefin der Stockelsdorfer Feuerwehr“, begann die Bürgermeisterin der Großgemeinde Brigitte Rahlf-Behrmann ihre Grußworte. Zu den Delegierten sagte sie: „Über die Jahre ist Ihr Ehrenamt immer anspruchsvoller geworden. Ich habe großen Respekt vor Ihrer Arbeit. Das Mindeste,was wir für Sie tun können, ist für gute Ausrüstung zu sorgen. Sie werden in Ihren Gemeinden gebraucht.“ Dass die Wehren bestmöglich ausgestattet werden, dafür sprachen sich auch die anschließenden Redner Ostholsteins Landrat Reinhold Sager und Thomas Keller aus. „Zu jeder Tages- und Nachtzeit sind Sie für die Bevölkerung ehrenamtlich da. Ohne Feuerwehr geht es nicht“, so Sager, der sich dafür aussprach, insbesondere Jugendfeuerwehren zu fördern, um den Fortbestand der Wehren zu sichern. Der Kreisverwaltungschef wies zudem auf Fördergelder hin, mit denen der Kreis die Blauröcke unterstütze und verwies auf ein neues Programm, dass das Land Schleswig-Holstein derzeit mit dem Gemeindetag um Thomas Keller erarbeite, um Feuerwehrhäuser auf Vordermann zu bringen, und hier Kommunen und Kreise zu entlasten. Bis 2020 plane das Land, 6 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, was Kreisbrandmeister Plath mit den Worten kommentierte, dass diese Summe angesichts der vielen Wehren im Land „gerade einmal zur Anschaffung neuer Stühle und Tische“ ausreiche. Zur aktuellen Situation im Kreis sagte Thomas Keller dennoch: „Die Feuerwehren in Ostholstein sind gut aufgestellt . Das zeigen die erfolgreich abgearbeiteten Einsätze des letzten Jahres.“ Trotz der positiven Entwicklung, bleibe die Mitgliederwerbung zentrales Thema, denn: „ohne Sie geht es nicht!“. Daran anknüpfend sagte der stellvertretende Landesbrandmeister Gerd Riemann, der Mitgliederbestand habe zwei Seiten. Die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte insbesondere auch am Tage sei das eine, die Pflicht der Städte und Gemeinden diese Verfügbarkeit zu gewährleisten, das andere. Wenn es darum gehe, „sind wir für freiwillige Zusammenlegungen.“ Zwangszusammenlegungen dürfe es nicht geben. Bei den anschließenden Wahlen um einen vakant gewordenen Posten als Beisitzer im Kreisfeuerwehrverband setzte sich Kai Fischer von der Freiwilligen Feuerwehr Grömitz gegen den bisherigen Kreisjugendwart Hartmut Junge mit 155 zu 72 (vier Stimmen ungültig) durch. Mit 200 Ja-Stimmen wurde zudem Alexander Wengelewski als neuer Kreisjugendwart zum Beisitzer in den KFV-Vorstand gewählt. Im Rahmen der anstehenden Beförderungen und Ehrungen stieg Roland Becker, Wehrführer der Ortswehr Stockelsdorf, vom Hauptlöschmeister** zum Oberbrandmeister auf. Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr und für Verdienste in der Feuerwehr nahm der Hauptlöschmeister von der Curauer Wehr Jörg Rentzow entgegen. Sichtlich überrascht wurden am Ende der Versammlung Stockelsdorfs Ordnungsamtsleiter Michael Henk und Verwaltungschefin Brigitte Rahl-Behrmann vom Kreisbrandmeister nach vorne gebeten: Henk ist seit 2003 Ordnungsamtsleiter, Ralf-Behrmann seit 1988 Bürgermeisterin. Beide hätten in ihren Amtszeiten stets ein offenes Ohr für die Feuerwehren gehabt, Neu- und Umbauten von Feuerwehrhäusern realisiert und die Ausstattung der Wehren vorangetrieben. Beide wurden dafür von Thorsten Plath und Gerd Riemann mit der Deutschen Feuerwehr-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Für nächstes Jahr sagte die Freiwillige Feuerwehr Grömitz abschließend zu, die Hauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes bei sich auszurichten. Termin: Samstag, 9. Februar.