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Landesnaturschutzbeauftragte zu Besuch beim Umweltbeirat Bad Schwartau

Die Landesnaturschutzbeauftrage Dr. Juliane Rumpf und Dietrich Janzen an der renaturierten Schwartau.

Die Landesnaturschutzbeauftrage Dr. Juliane Rumpf und Dietrich Janzen an der renaturierten Schwartau.

Bild: UWB/hfr

Bad Schwartau. Seit knapp einem Jahr ist Ministerin a. D. Dr. Juliane Rumpf im Amt als Landesnaturschutzbeauftragte für Schleswig-Holstein. Kürzlich war sie der Einladung des Umweltbeirats Bad Schwartau gefolgt.

Ein breites Programm zur Umweltsituation in und im Umfeld des Stadtgebiets hatte der Umweltbeirat (UWB) vorbereitet. Schon bei der Anfahrt zeigte sich die Landesnaturschutzbeauftragte beeindruckt von der Größe der TenneT Baustelle in Pohnsdorf. Die Vorstandsmitglieder Dietrich Janzen und Rudolf Meisterjahn informierten zunächst über die Arbeit und die Aufgaben des UWB, der der älteste UWB in Schleswig-Holstein ist, und über die absehbaren Großprojekte von Tennet und den geplanten Bahnausbau im Stadtgebiet. Bei einem Ortstermin im Kuhbruch zeigte der Umweltbeirat die Betroffenheit der innerstädtischen alten Waldgebiete. Die  Kommentierung der Landesnaturschutzbeauftragten Dr. Rumpf war kurz und deutlich: „Es muss möglichst viel Wald geschont werden. Für vorübergehende Baustellennutzung darf kein alter Wald gerodet werden. Und erforderlicher Ersatzwald muss möglichst in Bad Schwartau erfolgen.“ In den Schwartauwiesen zeigte sich die Landesnaturschutzbeauftragte sehr beeindruckt über die Schönheit und Vielfalt des innenstadtnahen Natura-2000-Gebiets.

Ein weiterer Ortstermin folgte an der Blüchereiche, wo eine riesige Waldschneise für Masten und 380-KV-Leitung zeigte, wie das Waldgebiet des Meierkamps mit Tennet- und Bahnbau für die Natur und Naherholung zerstören werden kann.
An der Schwartau westlich des Osterkampsredders  informierte der Umweltbeirat über die erfolgreiche Renaturierung des Gewässers. Rund 85 Jahre nach der Begradigung durch den Reichsarbeitsdienst war den letzten Jahren in der Federführung des Wasser- und Bodenver-bands ein umfangreicher Rückbau mit der Herstellung eines naturnahen Gewässers erfolgt.

Wie erfolgreich und schnell eine Renaturierung den Naturhaushalt verbessern kann, zeigte auch der letzte Ortstermin am Ruppersdorfer See bei Ratekau. Dort hatte das damalige Lübecker Amt für Land und Wasserwirtschaft vor Jahren das erste Seenprojekt in Schleswig-Holstein durchgeführt, um einen ehemals trockengelegten See durch Landmanagement und Aufstau wiederherzustellen. Ihr Fazit: „Es sind zwei tolle Naturschutzprojekte. Sie machen diesen Raum für die Menschen und die Natur attraktiver“.
Dr. Rumpf lobte beim Abschied das Engagement des Umweltbeirats für den Umweltschutz. Sie unterstützt die Forderung nach möglichst umfangreichem Ausgleich und Ersatz vor Ort. Zum Abschied sicherte sie einen weiteren Besuch in Bad Schwartau im kommenden Jahr zu. (SE)

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