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Neubau der Europaschule Timmendorfer Strand: Siegerentwurf steht fest

Timmendorfer Strand. Der Weg zu einem modernen Neubau für die Grund- und Gemeinschaftsschule Strand (Europaschule Timmendorfer Strand) ist einen großen Schritt weiter: Der Realisierungswettbewerb für das Bauprojekt ist entschieden. Das Hamburger Architekturbüro Studio Behnecke (Felix Miller-Behnecke) in Zusammenarbeit mit nuko Landschaftsarchitekten (Lysann Schmidt-Blaahs, Wismar) gewann den 1. Preis.
Am 15. Oktober tagte unter dem Vorsitz der Architektin Nicole Stölken das Preisgericht, das aus Fachleuten, Kommunalvertretern, Schulleitung und Verwaltung bestand.
Am vergangenen Freitag, 17. Oktober, wurden die Wettbewerbsergebnisse im Rathaus Timmendorfer Strand (Strandallee 42) der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Entwürfe sind dort bis Montag, 3. November, während der Öffnungszeiten (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 8.30 bis 12 Uhr sowie Montag und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr) zu besichtigen.

Große Beteiligung – starke Ideen
Das Interesse am Wettbewerb war riesig: 229 Büros aus ganz Europa hatten sich beworben. Zwölf von ihnen durften schließlich ihre Entwürfe für den Neubau an der Poststraße einreichen. Vier wurden vorweg ausgewählt, weitere acht per Losverfahren.
Ziel war es, ein modernes Schulgebäude mit rund 11.800 Quadratmetern Bruttogrundfläche zu planen, das die bisherigen drei Gebäudeteile ersetzt. Neben den räumlichen und pädagogischen Anforderungen spielte auch der Bauablauf bei laufendem Schulbetrieb eine zentrale Rolle.

Ein Entwurf mit klarer Struktur – und Raum für die Zukunft
Der Siegerentwurf überzeugt durch seine klare Gliederung in zwei Funktionseinheiten, die jeweils aus drei verbundenen Häusern bestehen. Zwischen ihnen entsteht ein großzügiger Vorplatz als gemeinsamer Haupteingang. Diese Anordnung schafft eine lebendige Verbindung zwischen Innen- und Außenräumen und sorgt für kurze Wege und vielseitig nutzbare Schulhöfe.
Besonders gefällt Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke, dass der Entwurf bereits eine Ausbau-Reserve vorsieht: „Eine zunächst freie Fläche ermöglicht, die Schule in ferner Zukunft um ein weiteres Gebäude zu erweitern – das ist klug gedacht.“
Auch Schulleiterin Esther Passig zeigt sich sehr zufrieden mit der Entscheidung: „Kurze Wege, viele Freilernzonen, viel Schulhof und der Entwurf setzt unser pädagogisches Konzept um.“

Jury lobt durchdachte Planung
Das Preisgericht – bestehend aus Architekten, dem Bürgermeister, Kommunalpolitikern, der Grundschulkoordinatorin und der Schulleitung – lobte das Konzept als „in sich schlüssig, eigenständig und gut durchgearbeitet“. Besonders positiv hervorgehoben wurden die zentrale Aula mit Bühne und Mensa, die nicht von Durchwegungen gestört wird, sowie die Möglichkeit einer Außenbühne für Veranstaltungen.

Nächste Schritte: Planung, Kostenprüfung und Bauvorbereitung
„Mit dem ersten Preis planen wir jetzt weiter“, erklärt Andreas Trambacz, Architekt im Fachdienst Immobilien der Gemeinde. Der Entwurf werde nun überarbeitet und müsse noch im Bauausschuss und in der Gemeindevertretung genehmigt werden. „Wir überprüfen auch, ob er im Kostenrahmen bleibt“, so Trambacz. Derzeit sind für das Projekt rund 50 Millionen Euro eingeplant.
Die Planer stehen vor einer besonderen Herausforderung: Der Neubau muss bei laufendem Schulbetrieb erfolgen. Zunächst sollen die Gebäude C (Baujahr 1951 mit Erweiterung 1974) und B (Mensa, Baujahr 2005) abgerissen werden. Auf dem Kunstrasenplatz zwischen Schule und Parkplatz P2 wird ein Containerdorf errichtet, um den Unterricht während der Bauzeit sicherzustellen. Erst im letzten Schritt soll auch Gebäude A aus dem Jahre 1974 weichen.

Bis Ende 2026 sollen alle vorbereitenden Maßnahmen und Genehmigungen vorliegen, der Baubeginn ist für 2027 geplant. Die Fertigstellung der neuen Schule wird derzeit zwischen 2030 und 2032 erwartet.
Mit dem Neubau entsteht in Timmendorfer Strand nicht nur eine moderne Schule, sondern auch ein Ort, der Lernen, Begegnung und Zukunft miteinander verbindet. (rk)


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