

Niendorf/Ostsee. Nach jahrelanger Suche hat Klaus Langfeldt, Betreiber des Vogelparks in Niendorf/Ostsee, jetzt einen Nachfolger für sein Lebenswerk gefunden: Christian Siebelts wird den Park am 1. August gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Daniel Volkmer offiziell übernehmen.
Der 37-jährige Landwirt aus Lebrade (Kreis Plön) hat schon sehr früh die Liebe zu Vögeln entdeckt und bereits mit zehn Jahren exotische Vögel gehabt. Eine besondere Leidenschaft hat Siebelts allerdings für Wasservögel. Und davon gibt es jede Menge im Niendorfer Vogelpark, der im Jahre 1973 das erste Mal seine Pforten öffnete.
Seit 1983 betreibt Klaus Langfeldt aus Bad Schwartau den Vogelpark mit seinem Lebensgefährten Massimo Menghini, der sich mit viel Liebe und Leidenschaft um das Café am Eingang des Parks kümmert. Über 1.000 Vögel aus über 250 verschiedenen Arten beherbergt der 7 Hektar große Vogelpark im Naturschutzgebiet „Aalbeek-Niederung“. Darunter befinden sich auch viele seltene Exemplare.
Klaus Langfeldt, der am 1. August 82 Jahre alt wird und nun aus Altersgründen den Park in jüngere Hände gibt, ist bundes-, sogar europaweit für seine jahrzehntelange, erfolgreiche Zucht von seltenen und gefährdeten Arten bekannt. Viele Jungvögel hat Klaus Langfeldt per Hand aufgezogen.
Der neue Betreiber Christian Siebelts bezeichnet Langfeldt, den er vor einigen Jahren kennengelernt hat, als besten Lehrmeister. „Kaum jemand weiß so viel über Eulen, Adler, Papageien oder Kraniche wie Klaus Langfeldt,“ so Siebelts, der bereits jetzt viel in Niendorf vor Ort ist und sehr viel von Langfeldt lernt.
Kennengelernt haben sich die Beiden über den Verkauf von Tieren, jetzt wird Siebelts mit seinem Lebensgefährten Betreiber von „Deutschlands natürlichsten Vogelpark“.
Die neuen Betreiber übernehmen alle Mitarbeiter und werden auch alles so naturbelassen behalten, wie es die Besucher seit vielen Jahren kennen. Die Wege und Gebäude bleiben so erhalten, wie sie sind. Auch das Café am Parkeingang wird es weiter geben. Zusätzlich soll auf der anderen Seite des Parks eine Pommes-Bude errichtet werden, wo die Parkbesucher sich stärken können.
Siebelts, der zeitgleich den Affenzoo Jocksdorf (Brandenburg) von einem älteren Betreiber-Ehepaar übernommen hat, wird bei seinem neuen Vorhaben in Niendorf/Ostsee von seiner Familie unterstützt und auch fast immer vor Ort sein. Den Affenzoo in Jocksdorf leitet ein Angestellter für ihn, so dass er sich ganz auf den Vogelpark in Niendorf/Ostsee konzentrieren kann.
Für den langjährigen Inhaber Klaus Langfeldt ist die Übergabe kein einfacher Schritt, aber dennoch schon lange geplant. Endlich hat er den richtigen Nachfolger für seinen Park und seine Tiere gefunden. „Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge und werde in Zukunft mehr Zeit mit Puzzlen in meinem Garten in Bad Schwartau verbringen,“ so der „Vogelvater“. „Ich werde sicherlich noch oft privat in Niendorf vorbeischauen.“
In der vergangenen Woche war der Park an der Aalbeek allerdings geschlossen und nur das Café für Besucher geöffnet. Der Grund dafür waren behördliche Auflagen, die erfüllt werden mussten. So brauchen zum Beispiel die Eulen, die im Vogelpark ihr Zuhause haben, laut neuen Vorgaben mehr Platz.
Die geforderten Auflagen wurden zwischenzeitlich erfüllt und man wartet jetzt auf „grünes Licht“ vom Kreis Ostholstein, um wieder öffnen zu können. Nach einer Abnahme, die bei Redaktionsschluss noch anstand, soll der Park in den nächsten Tagen wieder für die Besucher geöffnet sein. (rk)