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Reporter Timmendorf

Neuer Sand für die Strände in Timmendorfer Strand und Niendorf/Ostsee

Timmendorfer Strand/Niendorf. In der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 2023 hat die Sturmflut an der Ostseeküste Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Neben dem weggespülten Strandsand müssen die Gemeinden die Sturmflutschäden wie Löcher in den Deichen und Dünen, die dem Küstenschutz dienen, sowie Stege, Molen, Laternen, Lampen und Fahnenmasten bis zur jetzt startenden Sommersaison wieder herrichten.

Rechtzeitig vor der Saison wird der Strand wieder hübsch gemacht: In der Gemeinde Timmendorfer Strand haben in den vergangenen vier Wochen sieben Trecker-Fahrer, vier Maschinisten, zwei Radlader und zwei Bagger neuen Sand für den Strand herangeschafft und auf 18 Hektar Strandfläche auf dem fast acht Kilometer langen Strand zwischen der Timme in Timmendorfer Strand und dem Meerwasser-Hallenbad in Niendorf/Ostsee verteilt.

Den Zuschlag für die Strandarbeiten in Niendorf/Ostsee und Timmendorfer Strand hat die Firma Langbehn Bau GmbH erhalten. Die Pansdorfer Fachfirma kennt sich am Strand sehr gut aus, zumal sie dort auch die regelmäßigen Strandreinigungen für den Kurbetrieb der Gemeinde durchführen.

Seit 2. April haben die Mitarbeiter den Sand mit ihren Maschinen direkt aus der Ostsee geholt, und zwar von beiden Seiten des Molenkopfes am Niendorfer Freistrand, wo er im Laufe der letzten Jahre angespült wurde. Damit die Arbeit zügig vorangeht, wird der Sand zunächst auf einen großen zirka zehn Meter hohen Sandkegel geworfen. Von dort aus wird der Sand dorthin gefahren, wo er benötigt wird.

Aber der Reihe nach: Nachdem die Bagger der Firma Langbehn Bau den am Molensteg angespülten Strandsand ans Land gebaggert haben, kommen die Radlader zum Einsatz. „Die Radlader beschicken die am Freistrand installierte Siebanlage”, wie es Geschäftsführer Ralf Gutsche und Bauleiter Gero Grage Ende April dem „reporter” im Fachjargon vor Ort erklären.

In der riesigen Siebanlage wird der ausgebaggerte Sand in einem Siebdurchgang zweifach gesiebt. Die Anlage siebt am Tag zirka 2.500 Tonnen Sand. Über das sogenannte „Haldenband” (Förderband) wird der zweifach gesiebte feine Strandsand nach oben auf den meterhohen Sandkegel (Schüttkegel) befördert. Über ein Mittelkorn- und ein Überkornband wurden außerdem große und kleinere Steine aus der Siebanlage auf zwei Steinhaufen befördert. Insgesamt haben die Arbeiter bis zu 20.000 Kubikmeter aus der Ostsee geholt und an den Strand gebracht und verteilt. „Die Radlader und Bagger profilieren den Strand,” so Bauleiter Gero Grage.

Auf die Frage, warum der ausgebaggerte Sand so dunkel ist, hat Geschäftsführer Ralf Gutsche schnell eine Antwort parat: „Der Sand enthält Schlick, aber nach einiger Zeit an der Oberfläche wird er schnell wieder so hell, wie man ihn vom Ostseestrand her kennt.“

Über 1.600 Fuhren haben die sieben eingesetzten Trecker mit ihren Treckermulden, die im Schnitt 12 Kubikmeter Sand aufnehmen können, in den letzten vier Wochen am Strand verteilt. Im Einsatz waren hier auch Fahrzeuge und Mitarbeiter des Lohnunternehmens Grage.

Die Gesamtkosten für die Beseitigung der Sturmschäden belaufen sich auf rund 500.000 Euro, wie Gesine Muus, Werkleiterin des Kurbetriebes Timmendorfer Strand, berichtet. Allein die Kosten für die Sandauffüllungen belaufen sich auf zirka 280.000 Euro, hinzu kommen die weiteren Reparaturarbeiten wie das Instandsetzen von Lampen, Molen und dem kleinen Holzsteg am Niendorfer Hafen, der ebenfalls Opfer der Ostsee-Sturmflut wurde. Für die Kosten der Baumaßnahme wurde beim Land ein Förderantrag gestellt.

Projektingenieur Sebastian Stoll vom Ingenieurbüro Dr. Lehners Wittorf ist für die Gemeinde Timmendorfer Strand für die Bauaufsicht zuständig und kümmert sich unter anderem um die genehmigungspflichtigen Bauarbeiten am Strand und das Bindeglied zwischen Gemeinde, Kreis und Land.

Die Pansdorfer Baufirma hat übrigens auch bereits die ersten Steinmolen am Strand wieder intakt gebracht. Pünktlich Anfang Mai sind die meisten Bautätigkeiten abgeschlossen – bis auf einige, wenige Arbeiten zwischen der Niendorfer Seebrücke und dem Meerwasser-Hallenbad. Jetzt können die Strandkörbe endlich wieder aufgestellt werden. (rk)

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