

Bad Schwartau. In ihren einführenden Grußworten hieß Bad Schwartaus Bürgervorsteherin Birgit Clemens beim Neujahrsempfang der Stadt am vergangenen Sonntag in der wieder einmal bis auf den letzten Platz gefüllten Mensa der Elisabeth-Selberth-Gemeinschafts-schule unter anderem die Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn (SPD), die Landtagsabgeordneten Sandra Redmann (SPD) und Hartmut Hamerich (CDU) sowie Ostholstein Kreispräsidenten Ulrich Rüder willkommen. Mit dem traditonellen Neujahrsempfang „stärken wir alljährlich unser ,Wir-Gefühl’, das unter anderem für unser insgesamt gutes, freundliches Miteinander in unserer Stadt ein wichtiges Basiselement ist. Trotz der zunehmenden Verrohung im Umgang miteinander via Facebook und anderen sogenannten sozialen Netzwerken wünsche ich mir sehr, dass diese Tradition noch lange erhalten bleiben möge“, sagte sie. Auf sein erstes „volles Amtsjahr“ als neuer Bürgermeister der Stadt Bad Schwartau blickte Uwe Brinkmann zurück. „Sehr viele Projekte, die bereits angeschoben waren, konnten wir vollenden.“ So zum Beispiel die Sanierung der Grundschule Cleverbrück und der Umbau des Spielplatzes Schmiedekoppel, weitere Kita-Plätze in dem aufstrebenden Stadtteil habe man schaffen können und gemeinsam mit der Nachbargemeinde Stockelsdorf sei dort auch eine neue Buslinie eingerichtet worden.
Mit Einführung der Tempo 30-Zone im Bereich der Grundschule habe sich auch die Schulwegsicherheit erhöht. „Wir haben geliefert“, betonte Brinkmann und zählte dabei auch die Fertigstellung der Markttwiete und den neuen Weihnachtsmarkt mit Zwergenwald am neuen Platz auf. „Es ist noch nicht alles gut, aber wir werden daran arbeiten, dass es noch besser wird.“ Sein Ziel dieses Jahr sei, ein höherwertiges Erscheinungsbild in der Markttwiete und insgesamt für das Stadtbild zu erzielen. Ohnehin sei „S.O.S“, also Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit, aus seiner Sicht ein „Dauerbrenner“ und „ein Herzensanliegen von mir.“ Aber „wir können nur das machen, was von den bewilligten Mitteln her möglich ist“, brachte Brinkmann die Personalsituation in der Verwaltung ins Spiel und verwies auf den Zustand des Baubetriebshof. „In den letzten 20 Jahren ist der Baubetriebshof ausgeblutet. Der Altersdurchschnitt liegt bei über 55 Jahren.“ Die Kapazität hier sei endlich, mahnte der Verwaltungschef.
Oberstes Ziel in 2018 sei zudem, Struktur und Transparenz in das Verwaltungshandeln einzubringen. So habe man zu Jahresbeginn ein zentrales Gebäudemanagement eingeführt, das klare Ansprechpartner für jede öffentliche Immobilie vorsieht, wenn es unter anderem um Sauberkeit und Reinigung gehe. Darüber hinaus will der Rathauschef den Investitionsstau in der Stadt ermitteln und Land und Bund über Fördermittel stärker in die vielfältigen Leistungen der Stadt einbinden. In seiner persönlichen Leistungsbilanz führte Brinkmann die Aussicht auf Fördermittel im Zuge der Hinterlandanbindung für die Feste Fehmarnbeltquerung auf. 2015 habe die Deutsche Bahn hier noch null Euro für Bad Schwartau vorgesehen. Heute spreche man von 150 Millionen Euro und die zuvor komplett abgelehnte Troglösung für den Bahnübergang in der Kaltehöfer Straße sei nicht mehr ausgeschlossen. „Hier sind allerdings weiter dicke Bretter in Kiel und Berlin zu bohren“, so der Verwaltungschef. Das gelte auch für die 380 kV-Leitung, bei der die Stadt Bad Schwartau maßgeblichen Anteil bei der Neuplanung durch ein kürzlich in Auftrag gegebenes Experten-Gutachten habe, das dem Land vorliege. Zu seiner Person selbst sagte Brinkmann, er werde weiterhin zu einem Drittel im Rathaus, zu einem Drittel in der Stadt unterwegs und zu einem Drittel bei Land und Bund vor Ort sein, um Klinken zu putzen. „Somit bin ich zu zwei Drittel nicht bei ihnen“, bat er um Verständnis, nicht immer direkt als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Erfolge konnte Bad Schwartaus Bürgermeister zudem im Bereich der Flüchtlingsarbeit vermelden: Durch Rückgabe gemieteter Wohn-Container und Übernahme überschüssiger Container vom Land könne die Stadt nun monatlich 50.000 Euro Miete einsparen. Gelungen sei es, zwei Drittel der Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen.
„Wir arbeiten dran, dass uns das auch beim verbleibenden Drittel gelingt.“ Im Bereich der Jugendarbeit kündigte Brinkmann ein neu zu erarbeitendes Jugendkonzept an, und zu Bad Schwartaus Finanzen sagte er: „Es liegen 25 fette Jahre hinter uns; aber auch keine 25 Jahre Dürre-Jahre vor uns – allerdings auch 25 Jahre, in denen wir nicht mehr von der Substanz leben können“, sondern in denen man nun solide wirtschaften müsse. Auch eine Kreditaufnahme, um die maroden Schulen zu sanieren, schloss Brinkmann dabei nicht aus und regte an, hier über eine kommunale Baugesellschaft nachzudenken. Abschließend bedankte sich Bad Schwartaus Bürgermeister bei allen Ehrenamtlern, erinnerte an die bevorstehende Kommunalwahl im Mai dieses Jahres und gab den rund 250 Gästen die besten Wünsche für 2018 mit auf den Weg.