

Ahrensbök. An der Stele vor dem ev. Kindergarten „Dat Kinderhus“ in der Lübecker Straße in Ahrensbök, die an den Todesmarsch von Hunderten KZ-Häftlingen durch Ostholstein auf die „Cap Arcona“ Ende April, Anfang Mai 1945 erinnert, hat die Gedenkstätte Ahrensbök in der vergangenen Woche eine neue digitale Informationstafel enthüllt. Die Tafel informiert über die zwölf Stationen des Todesmarsches, der von Lübeck über Bad Schwartau und Ahrensbök nach Neustadt in Holstein führte. Umfassende Informationen dazu sind per abgebildetem QR-Code abrufbar. Die Aktualisierung ist Teil des Programms „80 Jahre danach“ des „Aktionsnetzwerks für Demokratie und Erinnerung in Ostholstein“ an der Gedenkstätte Ahrensbök.
Ingaburg Klatt, stellvertretende Vorsitzende der Gedenkstätte, und ihre Mitstreiterinnen aus der Gedenkstätte, begrüßte Bürgervorsteherin Anja Beythien, Bürgermeister Andreas Zimmermann sowie eine Abordnung von Schülern aus der 10. Klassenstufe der Arnesbokenschule Ahrensbök mit Lehrkräften und Schulleiter Michael Nesemann. Ingaburg Klatt hieß ganz besonders die anwesenden Schüler willkommen, denn „für Euch haben wir das hier eigentlich gemacht: die Erneuerung dieses Schildes“, sagte sie und ließ wissen, dass ein erstes Schild, das dort über die Stele informierte, mutwillig zerstört wurde.
Die Schüler Neele Hamdorf und Mads Georg Steffens aus der 10. Klassenstufe der Arnesbokenschule Ahrensbök nahmen die Enthüllung der Infotafel vor. Dabei erklärte Mads Georg Steffens: „Wir haben quasi eine Patenschaft für die Stele übernommen. Zuvor haben wir uns die Gedenkstätte in einer Führung angesehen und dann ein Projekt gestartet, das künftig Jahr für Jahr an die zukünftigen 10. Klassen weitergegeben werden soll. Es soll ihnen erklären, was es mit dem Todesmarsch und der Gedenkstätte überhaupt auf sich hat. Ich war bis vor Kurzem auch nicht so gut darüber informiert.“
Im Anschluss an die Enthüllung gab es noch einige Grußworte. Die Meinungen gingen dabei ein wenig auseinander. Während es den Mitgliedern aus Reihen der Gedenkstätte vor allem wichtig war, die Jugend an des Thema Todesmarsch heranzuführen, betonte Andreas Zimmermann, dass Ahrensbök an sich mit diesem Thema eng verbunden sei und sich dessen alle bewusst sein müssten.
Im Rahmen der kleinen Feierstunde wurde noch an zwei Männer erinnert, denen die Stele beziehungsweise die Erneuerung der Infotafel insbesondere gewidmet ist: Szlamek (Sam) Pivnik und Herzko Bawnik. Beide überlebten den Todesmarsch und den Abschuss der „Cap Arkona“ und kehrten aus ihren neuen Heimaten in Großbritanien und den USA später nochmals nach Ahrensbök zurück, ehe sie verstarben. Mittlerweile besuchen die Nachkommen als Gäste die Gemeinde. (SE)




