

Scharbeutz. Immer öfter haben Freiwillige Feuerwehren das Problem, dass tagsüber nur wenige Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Die Gründe dafür sind vielschichtig - sind es manchmal Arbeitgeber, die den ehrenamtlichen Einsatz nicht unterstützen, so sind es andernorts schlicht zu wenig Frauen und Männer, die bereit sind, sich für ihre Mitmenschen ohne Bezahlung einzusetzen. Diese und noch viele andere Gründe tragen dazu bei, dass sich die ehrenamtlichen Brandschützer Gedanken machen müssen, wie man auch mit kleinem Personalansatz den kritischen Wohnungsbrand effektiv und sicher bekämpfen kann, denn Warten ist hier keine Option. Um für solche Situationen das passende Rüstzeug zu haben, luden die Feuerwehren der Gemeinde Scharbeutz „Feuerwehrhandwerk“ ein, mit dem Ziel sich für Einsätze mit wenig Personal Tipps, Ideen und Anregungen zu holen. Rund 20 Atemschutzgeräteträger und Führungskräfte aus den Feuerwehren der Gemeinde Scharbeutz, sowie drei Gäste aus der Gemeinde Süsel, nutzten ihren freien Samstag, um sich für den Dienst an den Bürgern zu rüsten. Nach einer kurzen theoretischen Einweisung bei Brötchen und Kaffee übernahmen Lehrgangsleiterin Wiebke Thönißen, mit ihren Ausbildern Matthias Krüger und Michael Noltensmeier, das Kommando und ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwitzen. Themen wie Strahlrohrführung, Technologien, sowie Suchen und Retten konnten in einem von der Gemeinde Scharbeutz erworbenen Abrisshaus realitätsnah trainiert werden. „Wir haben in den Übungen viele neue Denkansätze aufgezeigt bekommen und haben erfahren, wie wir auch mit wenig Personal und Material sehr effektiv Menschen retten und Feuer löschen können,“ so Gemeindewehrführer Patrick Bönig, der auch selber als Teilnehmer dabei war. Und auch der stellvertretende Gemeindewehrführer Carsten Staack, der den Trainingstag organisierte, ist zufrieden: „Das Training war sehr interessant und wir werden sehen, wie wir diese leicht verständlichen Inhalte in die Ausbildungen in unseren sieben Ortswehren einbringen können.“ Denn - und das war auch den Ausbildern wichtig zu betonen - diese Ausbildung ist natürlich keine „Bibel“ für Feuerwehrleute, nach der nun unumstößlich gearbeitet werden muss, sondern sie dient als Werkzeugkasten um die eigene Feuerwehr besser aufzustellen. Auch die Ortswehrführer Stephan Pelz (Gleschendorf) und Finn-Hendrik Meyer (Wulfsdorf) konnten sich als Teilnehmer ein Bild von der Ausbildung machen und nahmen direkt wertvolle Anregungen für die eigenen Ortsfeuerwehren mit. Doch neben den ernsten Ausbildungsinhalten, kam auch das Vergnügen nicht zu kurz, denn beim Training am Strahlrohr wurden alle Teilnehmer ordentlich nass und beim „Suchen und Retten“ durfte mit technischem Gerät auch so manche Tür „grob“ geöffnet werden - die Haffkruger Feuerwehr sorgte mit einem guten Stück Grillfleisch in der Mittagspause für die nötige Energie. In zwei kleinen Abschlussübungen durften die Teilnehmer zeigen, was sie in den vorangegangenen Stunden gelernt hatten - ein guter Abschluss für einen guten Trainingstag.