Windsurfen statt Krankenhaus - 5. Windsurftage für krebskranke Kinder in Pelzerhaken

Gesche Muchow 437

Pelzerhaken. Der Strand wurde zum Therapieplatz, das Meer zum Ort der Leichtigkeit. Bereits zum fünften Mal fanden am 5. und 6. Juli die Windsurftage für krebskranke Kinder und ihre Familien in Pelzerhaken statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Surfschule „sail&surf“, dem Verein „Lübeck-Hilfe für krebskranke Kinder“ und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH).

Im Mittelpunkt standen zwei Tage voller Spaß, Wind und Wellen - weit entfernt vom Klinikalltag. „Bewegung, Sport und gemeinsames Erleben sind wichtige Bausteine für die Genesung und Nachsorge“, erklärte Gabriel Blüder, Sportwissenschaftler und sportpsychologischer Experte vom UKSH.

Zwischen 10 und 17 Uhr konnten sich die Familien im Windsurfen, Stand-up-Paddling und erstmals auch im Opti-Segeln ausprobieren. Der Wind spielte mit, das Lachen der Kinder mischte sich mit dem Rauschen der Wellen. Die einen wagten sich mit dem Surfbrett aufs Wasser, andere paddelten über die Bucht oder segelten mit ihren Eltern um die Wette. „Das SUP wurde zwischendurch sogar zur Badeinsel umfunktioniert“, berichteten die Organisatoren.

Ermöglicht wurde das Event durch das Engagement von Thomas Bock und Martina Teves, die die Windsurftage vor sechs Jahren ins Leben riefen. Begeisterte Unterstützer fanden sie in Jule Bleich und Sven Heinze von der Surfschule „sail&surf Pelzerhaken“, die Ausrüstung und einen wetterfesten Pausenplatz zur Verfügung stellten. So konnten die Familien ihr gemeinsames Mittagessen, geliefert vom „Köstlich-Hafenimbiss“, auch bei einem kurzen Regenschauer geschützt genießen.

Die Finanzierung übernahm wie in den Vorjahren der Verein „Lübeck-Hilfe für krebskranke Kinder“. In diesem Jahr wurden die Windsurftage von Nadine Zeitz, Kinderkrankenschwester am UKSH, und Heidi Menorca betreut. Dank großzügiger Spenden konnte das Angebot erstmals auf zwei Tage erweitert werden. Dadurch erhielten doppelt so viele Familien die Möglichkeit zur Teilnahme wie in den vergangenen Jahren. Und dennoch blieb eine Warteliste. Ein Vater erzählte: „Es ist das erste Mal in fünf Jahren, dass wir einen Platz bekommen haben. Die Kinder waren begeistert und haben jetzt schon klargemacht, dass wir nächstes Jahr wieder dabei sein möchten.“

Zwei Tage, die Mut machten. Zwei Tage, die zeigten, wie viel Kraft im gemeinsamen Erleben steckt und wie viel Hoffnung durch einen Sprung ins Ostseewasser auf dem Weg der Genesung geweckt werden kann. (gm/red)