

Eutin. Über so viele Monate ist der Eutiner Bahnhof jetzt schon Baustelle – aber es geht voran, stellte der Eutiner Bürgermeister Klaus Dieter Schulz in Aussicht. "Bisher haben wir abgebaut", schmunzelte er, "ab sofort bauen wir wieder auf." Zuerst den Bahnhofsvorplatz, dann Stück für Stück immer weiter nach außen – und das umfasst auch die Fahrradstellplätze, die für die Fahrradfahrer bisher mehr Ärgernis als Hilfe waren. Denn im Rahmen der Umgestaltung und Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes in Eutin ist auch eine Verbesserung und Erneuerung der Infrastruktur für den Radverkehr geplant. Am Bahnhofsgebäude entstehen unter dem Titel "Bike & Ride" rund 100 neue Fahrradstellplätze – darunter auch gesicherte Radabstellanlagen. Hier können Pendler ihre Drahtesel sicher abstellen, wenn sie mit dem Zug zur Arbeit fahren – ebenso all jene, die in der Gegend rund um den Bahnhof arbeiten. "Als zentralen Anlaufpunkt für den Verkehr und als Drehscheibe für umweltfreundlichen Verkehr", erklärte Klaus Dieter Schulz. Einerseits habe er natürlich eine Baustellenbegehung machen wollen, um zu sehen, wo die Fördergelder für die Stadtsanierung landeten, scherzte so auch Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Dr. Frank Nägele, als er in der vergangenen Woche Eutin besuchte.Schließlich seien hier 1,985 Millionen Euro "vergraben" worden. Aber er habe auch einen weiteren Scheck im Gepäck, verkündete er, "das Sahnehäubchen für das Projekt Bahnhofsgestaltung", und übergab Klaus-Dieter Schulz einen Förderbescheid über 78.968,40 Euro für "Bike & Ride". So sei es das Ziel der Landesregierung, mehr Menschen zu motivieren, vom Auto aufs Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. „Das ist besser für die Umwelt, besser für die Gesundheit und besser für unsere Verkehrsinfrastruktur“, sagte Nägele. In den letzten Jahren sei in diesem Bereich bereits eine Menge in Bewegung gekommen - das Fahrrad etabliere sich mehr und mehr als Alltagsverkehrsmittel für Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen oder für Teilstrecken von Pendlern. Der Bahnhof sei früher die Stadtmitte gewesen – heute machten die Verkehrsverhältnisse das wieder wichtiger. "Danke, dass Sie vorbildlich vorangehen." Zur Feststellung des tatsächlichen Bedarfs hatte die Stadt ein Gutachten beauftragt, das die heutigen Verhältnisse und die Bedürfnisse der Radfahrer aktuell aufzeigt. So sollen die vorhandenen Anlagen auf der Ostseite komplett entfernt und durch neue Abstellmöglichkeiten ersetzt werden –als Ersatz für die heute rund 60 ungesicherten Abstellplätze sind dort moderne Fahrradboxen im Modulsystem geplant; außerdem werden 30 freie Abstellmöglichkeiten geschaffen. Die Fahrradgarage soll aus Einzelmodulen / -bauteilen, in denen jeweils 12 Abstellmöglichkeiten untergebracht werden können, erstellt werden. In einem ersten Schritt ist die Erstellung eines Grundmoduls mit 2 mal 12 Stellplätzen sowie vier weiterer Anbaumodule geplant, um so eine gesicherte Anlage für rund 70 Fahrräder bereit zu stellen. Die einzelnen Einheiten mit 12 Abstellmöglichkeiten werden mit einem Schließsystem versehen und grenzen somit den Kreis der Benutzer ein und schaffen Sicherheit. Die Ausstattung der Anlagen ist mit einem vom ADFC empfohlenen Fahrradparker vorgesehen. Um das komfortable Einstellen der Räder zu gewährleisten ist die Anlage mit Tiefeinstellung und ausreichend Abstandsflächen auch in Hinblick auf Satteltaschen und ähnliches geplant.