Seitenlogo
Reporter Eutin

Heiko Godow will Malentes neuer Bürgermeister werden

Malente (aj). Die Botschaft war unmissverständlich: Nach Einschätzung die politischen Fraktionen der Malenter Gemeindevertretung ist Amtsinhaberin Tanja Rönck nicht die Bürgermeisterin, die sie sich für die Gemeinde wünschen. Nun präsentierten CDU, SPD, FDP und die Freien Wähler Malente mit Heiko Godow den Kandidaten, den sie zur Wahl am 8. Mai unterstützen. Seit der offiziellen Vorstellung vor zehn Tagen habe er viel positive Resonanz erfahren, berichtet Godow beim Fototermin am Rathaus. Seit 2019 ist der gebürtige Eutiner mit seiner Familie in Krummsee zu Hause. Zunächst habe er als CDU-Mitglied die Malenter Parteikollegen bei der Suche nach einem Kandidaten unterstützen wollen. Und bei der intensiven Beschäftigung mit der Materie reifte der Entschluss, es selbst zu wagen: „Ich freue mich auf diese Aufgabe und auf die Herausforderung, die sie bedeutet“, sagt der 54jährige. Seit Weihnachten sind die Niederschriften, Berichte und Protokolle zu Sitzungen und Entwicklungen der letzten sechs Jahre in der Gemeinde sein täglicher Lesestoff. Zudem habe er damit begonnen, Vereine und Institutionen zu besuchen.
 
„Das große Sondieren“ nennt der Unternehmer, der in Eutin seit 1994 mit seiner Frau einen von beiden gegründeten ambulanten Pflegedienst führt, seine aktuelle Beschäftigung. Dass er als Neu-Malenter denkbar unbefangen auf die Inhalte schaut, die die Gemeinde bewegen, sieht er durchaus als Vorteil. Unbelastet von Verpflichtungen und Konflikten könne er sich daran machen, seine „innere Prioritätenliste“ abzuarbeiten: „Ich weiß, dass es nicht einfach wird und genau das spornt mich an“, meint er kämpferisch. Mit seiner Einschätzung zur Größe der Aufgaben liegt er richtig, wenn man näher betrachtet, was er als Bürgermeister auf der Agenda hätte: „Zunächst müssen die Eröffnungsbilanz (2019) und die fehlenden Jahresabschlüsse (2019/2020) bearbeitet werden. Ohne diese ist eine weitere Steuerung der Gemeinde nur sehr erschwert möglich. Die Personalausstattung in der Verwaltung muss als ‚Chefsache‘ bearbeitet werden. Krankheitsquote und Fluktuation haben ein so hohes Ausmaß erreicht, das die vorstehenden Aufgaben nur schwer zu erfüllen sind. Mitarbeiterführung ist Chefsache und erfordert die ungeteilte Aufmerksamkeit“, zählt er auf. In Sachen Mitarbeiterführung sieht er sich als erfahrenes Unternehmer gut vorbereitet. 78 Mitarbeiter*innen sind in seinem Pflegedienst tätig. Dazu kommen elf Jahre kommunalpolitischen Engagements für die CDU in Eutin (2008-2013 und 2013-2018 als Stadtvertreter, 2018-2019 als wählbarer Bürger). Godow war Mitglied im Feuerwehrausschuss und langjähriger Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt: „Ich kann Menschen fraktionsübergreifend zusammenführen“, sagt er mit Blick auf diese Zeit. Es ist nicht der einzige seiner Sätze, der mit „Ich kann“ beginnt: „Ich kann Finanzen. Ich kann strukturieren, priorisieren und delegieren. Ich kann Krise und durch berufliche Gewohnheit zu jeder Tages- und Nachtzeit“, antwortet er auf die Frage nach seinen Stärken.
 
Neben der Neugestaltung der Zusammenarbeit zwischen Selbstverwaltung und Verwaltung will er das Fehlermanagement angehen und eine breitere Bürgerbeteiligung etablieren. Und mittelfristig will er auf der Grundlage des Entwicklungskonzeptes „Malente 2030“ Anregungen geben für die Kita- und Schulentwicklung, die Stärkung des touristischen Profils, die Feuerwehren und den Sport, Klimaziele, Wohnraum- und Wirtschaftsentwicklung und den Gesundheitsstandort Malente. Mehr als ein Fulltime-Job. Deshalb wird Heiko Godow die Übergabe des Pflegedienstes an seine beiden Söhne auch schon ein bisschen eher als ursprünglich geplant, vornehmen. Nicht nur im familiären Rahmen sieht Godow sich als Teamplayer: „Allein geht gar nichts!“, betont er. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm gleichwohl nicht: „Das klappt!“ gibt er sich mit Blick auf seine Wahlchancen optimistisch.


Weitere Nachrichten aus Eutin am Mittwoch

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen