

Plön. Die Tafeln und Familienzentren im Kreis Plön können sich über eine nachweihnachtliche Bescherung freuen: In seiner Sitzung am 3. Februar hatte der Plöner Kreistag einstimmig beschlossen, die Einrichtungen mit einer Spende von insgesamt 55000 Euro zu unterstützen. In der vergangenen Woche übergaben Landrätin Stephanie Ladwig und die stellvertretende Kreispräsidentin Helga Hohnheit im Kreishaus die symbolischen Schecks an die Vertreter der Vereine und Institutionen. Möglich geworden sei dies, da der Kreis Plön – erstmals wieder seit 2011 – Gewinnanteile aus dem Jahresüberschuss 2014 der Förde Sparkasse erhalten habe, erklärte Stephanie Ladwig. Insgesamt belaufe sich die Summe auf 110.302,92 Euro. Dieses Geld muss für öffentliche, mit dem gemeinnützigen Charakter der Sparkasse im Einklang stehende Zwecke verwendet werden. Anteilig erhielten die Schönberger und die Preetzer Tafel je 7500 Euro, die Plöner Tafel, die zugleich Trägerin der Lütjenburger Tafel ist und Ausgabestellen in Wankendorf und Ascheberg unterhält, 15000 Euro. Die Familienzentren Probstei/Schrevenborn, Bokhorst/Wankendorf, Lütjenburg, Preetz und Plön bekommen je 5000 Euro. Der Kreissportverband erhält eine Förderung in Höhe von 31600 Euro. Dieser Betrag werde mit einem vom Kreistag bereits beschlossenen Förderbetrag in Höhe von 166000 Euro für das Jahr 2016 verrechnet. Mit 20000 Euro sollen zudem Einrichtungen zur Sprachförderung von Migranten und ehrenamtlichen Flüchtlingshilfen unterstützt werden. Über die Verwendung des noch übrigen Betrags von 3702,92 Euro werde der Kreistag in seiner Sitzung am 25. Februar entscheiden. Die Familienzentren stellten sogenannte „niedrigschwellige“ Angebote bereit, mit denen Kinder und Familien in unterschiedlichsten Lebenslagen gezielt gefördert und unterstützt werden. Ziel sei hier die Zusammenführung der Beratungs- und Hilfsangebote mit den Aufgaben der Kindertagesstätten. Helena Hübner vom Familienzentrum Plön und Leiterin der Familienbildungsstätte hatte bereits Ideen für die Verwendung der Spende im Handgepäck, etwa die Gründung von Alleinerziehendentreffs oder Vortragsveranstaltungen. Und auch Sylvia Hettler, DRK Wankendorf erklärte, die Spende werde für aktuelle Anliegen genutzt, insbesondere das Elterntraining, für das eine große Nachfrage bestehe. Dirk Baumann, SOS Kinderdorf in Lütjenburg verwies auf den Schwangerentreff, der mit der finanziellen Unterstützung fortgeführt werden könne. Durch die Arbeit der Tafeln haben sozial und wirtschaftlich Benachteiligte die Möglichkeit, Lebensmittel zu einem symbolischen Preis oder kostenfrei zu erhalten. Die Vereine sammeln Lebensmittelspenden und bereiten sie für die Ausgabe vor. Dabei handelt es sich um Ware, die zwar qualitativ noch einwandfrei ist, aber bereits zum Wegwerfen aussortiert wurde. Durch die wachsende Zahl von Flüchtlingen sei den Tafeln eine noch wichtigere gesellschaftliche Funktion zuteil geworden, verdeutlichte Stephanie Ladwig. Rund 750 Abholer an den insgesamt vier Ausgabestellen versorgt die Plöner Tafel. Etwa 35 Prozent davon seien Flüchtlinge, berichtete Roswitha Soltau vom Vorstand. Aufgrund von Platzmangel bestehe nun der Wunsch nach einem Unterstand für die Abholer, damit die Wartenden etwas trockener stehen. Die Bildung von Rücklagen für ein neues Fahrzeug hat die Preetzer Tafel sich vorgenommen. 73 Ehrenamtler, zum Teil als „Springer“ eingesetzt, verrichten hier ihre Arbeit, erzählten Jutta und Rolf Kostrzewa. Inzwischen sei der Wagen sechs Jahre alt, sodass für die näher rückende Neuanschaffung vorgebaut werden müsse. Zudem solle ein Bereich der genutzten Räume gefliest werden.