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Kranke Eschen müssen gefällt werden

Aufgrund einer Baumerkrankung muss das auf der Landzunge liegende Waldstück (rechts im Bild) bei der Jugendherberge Bad Malente gerodet und wieder aufgeforstet werden. Dies wird nach forstwirtschaftlichen und ökologischen Standards umgesetzt.

Aufgrund einer Baumerkrankung muss das auf der Landzunge liegende Waldstück (rechts im Bild) bei der Jugendherberge Bad Malente gerodet und wieder aufgeforstet werden. Dies wird nach forstwirtschaftlichen und ökologischen Standards umgesetzt.

Bild: DJH-Landesverband Nordmark

Bad Malente-Gremsmühlen (t). Zahlreiche Eschen auf der Kellersee-Halbinsel bei der Jugendherberge sind von der Baumkrankheit „Eschentriebsterben“ betroffen. Sie sind dadurch instabil geworden. Der Geländeabschnitt ist bereits gesperrt. Nach sorgfältiger Prüfung durch die Untere Forstbehörde des Kreises Ostholstein und die Forstbetriebsgemeinschaft Ostholstein muss der betroffene Teil des Herbergsgeländes Ende November 2025 gefällt werden. Der genaue Starttermin ist wetterabhängig. Danach folgt eine schnellstmögliche Wiederaufforstung, die auch von der Landwirtschaftskammer begleitet wird. Durch die forstwirtschaftliche Maßnahme will der verantwortliche DJH-Landesverband Nordmark e.V. die Sicherheit von Gästen bewahren und ihnen auch in Zukunft einen naturnahen Aufenthaltsort ermöglichen.

Das Eschentriebsterben wird durch einen Pilz ausgelöst und ist eine europaweit verbreitete Krankheit. Diese betrifft vor allem Eschen und führt dazu, dass Äste absterben und die betroffenen Bäume ihre Stabilität verlieren. Sie hat den überwiegenden Baumbestand auf der Halbinsel am Kellersee befallen, dessen Weiterbestand dadurch weder ökologisch noch sicherheitstechnisch vertretbar geworden ist.

Die rund 1,1 Hektar große Waldfläche gehört zum weitläufigen Areal der Jugendherberge Bad Malente und wird normalerweise auch von Gästen genutzt. Dazu gehören Schulklassen, die unter pädagogischer Anleitung den Wald erkunden und Überlebensstrategien in der Wildnis erlernen. Klassenfahrt-Programme wie diese werden nun bereits an anderer Stelle auf dem großen Herbergsgelände durchgeführt. Der betroffene Bereich ist seit mehreren Monaten vorsorglich abgesperrt.

„Durch die Maßnahme wollen wir sicherstellen, dass unsere Gäste sich weiterhin stets sicher auf dem Gelände der Jugendherberge Bad Malente bewegen können und wir weitere Schäden der Umgebung verhindern“, sagt Stefan Wehrheim, Geschäftsführer des Landesverbands Nordmark im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH), zu dem die Jugendherberge Bad Malente gehört. „Ebenso ist Ziel der Maßnahme, den Boden für eine langfristige und nachhaltige Wiederaufforstung vorzubereiten. Bei all dem halten wir uns streng an den Landesforstplan für Schleswig-Holstein“, so Wehrheim.

Aufforstung mit heimischen Baumarten unter forstwirtschaftlicher Begleitung

Die Rodungsmaßnahme wurde nach sorgfältiger Prüfung durch die zuständige Untere Forstbehörde des Kreises Ostholstein bewilligt. Es handelt sich hierbei um eine gesetzlich vorgeschriebene Aufforstungsmaßnahme aufgrund der unmittelbaren Gefahr reihenweise umstürzender Bäume. Sie dient dem Schutz von Gästen wie Besuchenden und unterstützt den natürlichen Waldumbau.

Um die Maßnahme möglichst naturnah und schonend umzusetzen, finden die Arbeiten in enger Abstimmung mit der Unteren Forstbehörde und der Forstbetriebsgemeinschaft Ostholstein im Herbst 2025 statt. Dabei werden die Vorschriften des Landesnaturschutzgesetzes und des Bundesnaturschutzgesetzes befolgt, insbesondere der Schutz von Lebensstätten geschützter Arten und Biotopen.

Bei optimalen Wetterbedingungen können die Arbeiten innerhalb von ein bis zwei Wochen abgeschlossen werden. Ein Hauptziel ist die rasche Wiederaufforstung der geräumten Fläche bis spätestens März 2027. Sie wird durch die Forstbetriebsgemeinschaft Ostholstein realisiert – mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer. Dabei sollen ausschließlich heimische Baumarten gepflanzt werden. Die Bepflanzung wird von den Forstbehörden fachlich begleitet, so dass der naturnahe Charakter der Halbinsel langfristig gesichert bleibt. So wird die Halbinsel auch in Zukunft ein naturnaher Aufenthaltsort für die Kinder und Jugendlichen sein, die in der Jugendherberge zu Gast sind.

Verband zeigt sich offen für Dialog

„Zunächst wird sich zwar das Gesamtbild der Halbinsel durch die notwendige Maßnahme verändern“, resümiert Jürgen Fränzer, der mit der Planung betraute Leiter Gebäudemanagement des Landesverbands. „Doch durch die Wiederaufforstung stellen wir sicher, dass die Natur sich wieder erholen kann und die Halbinsel langfristig wieder eine grüne Oase sein wird“, versichert Fränzer.

Das Team des DJH-Landesverbands Nordmark e.V. ist daher für Fragen rund um die Rodungs- und Aufforstungsmaßnahme gern ansprechbar (Kontaktanfragen gern an gbe@nm-jugendherberge.de). Ziel ist ein offener Dialog mit der direkten und indirekten Nachbarschaft. „Wir möchten transparent zum dem Projekt kommunizieren. Wir hoffen, damit Akzeptanz für die naturschutzfachlich erforderliche Maßnahme zu sichern“, so Geschäftsführer Stefan Wehrheim. Die Arbeiten werden so geplant, dass Gäste und Besuchende möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Jugendherberge bleibt weiterhin für den Gästebetrieb geöffnet.


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