Die Polizei klärt auf: Taschendiebstähle im Gedränge und im Supermarkt
Neustadt in Holstein. In der Woche vom 6. bis 10. Oktober findet bundesweit eine Aufklärungsaktion gegen Taschendiebstahl statt. Taschendiebe nutzen die Gelegenheit im Gedränge, in Geschäften oder bei erkennbarer Unaufmerksamkeit ihrer Opfer zuzuschlagen. Den vornehmlich älteren Kundinnen und Kunden wurden ihre Wertsachen aus unbeaufsichtigten Einkaufswagen oder der Handtasche entwendet, während sie selbst abgelenkt waren. Der Schaden für die mit Bargeld zahlenden Opfer ist oft hoch. Hinzu kommt der Aufwand, der mit der Wiederbeantragung von wichtigen Papieren und Dokumenten verbunden ist und natürlich ein Verlust des subjektiven Sicherheitsgefühls. Aus diesem Grund möchte die Polizei aufklären. Silke Ziemann, Leiterin der Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck, führt hierzu aus: „Mit Unterstützung ehrenamtlich tätiger Sicherheitsberater für Senioren und Ehrenamtlern vom Weissen Ring Ostholstein möchten alle Polizeireviere auf die Gefahr von Taschendiebstählen aufmerksam machen.“ Polizeibeamte beraten und informieren am Donnerstag, dem 9. Oktober von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr beim Famila-Markt in Neustadt.
Im Jahr 2024 registrierte die Polizei insgesamt 135 Fälle von Taschendiebstählen im Kreis Ostholstein. Die überwiegende Anzahl der Fälle ereignete sich in Supermärkten. Der Gesamtsachschaden beläuft sich auf knapp 36.000 Euro. Insgesamt ein Rückgang von 23 Prozent. Die Täter entkamen in fast allen Fällen unerkannt, da der Diebstahl meist erst später bemerkt wurde.
Was genau sind Taschendiebstähle? Als Taschendiebstahl bezeichnet werden Diebstähle, bei denen ein Täter heimlich seinem Opfer unmittelbar aus der am Körper befindlichen Kleidung oder aus den in unmittelbarem körperlichem Gewahrsam befindlichen, das heißt am Körper mitgeführten Gegenständen Geld oder andere Sachen (auch unbare Zahlungsmittel) entwendet.
Wo bin ich besonders gefährdet? Überall dort, wo ein dichtes Gedränge herrscht, wo Menschen abgelenkt und mit anderen Dingen beschäftigt sind oder leicht abgelenkt werden können.
Wie läuft ein Taschendiebstahl ab? Die Täter nutzen Zeiten, in denen sich viele Kunden im Supermarkt befinden. Der Kunde ist in der Regel mit sich und dem Einkauf beschäftigt und hält Ausschau nach den Waren, die er einkaufen möchte. In einem passenden Moment nähert sich eine Person unauffällig und greift gekonnt nach der Geldbörse in der Jacke, Hosentasche oder Handtasche. Hierbei gehen die Täter sehr professionell und unauffällig vor.
Eine weitere Masche ist es, die Kunden abzulenken, vielleicht mit einer Frage: „Wo finde ich denn hier die Butter?“ oder mit einem Gespräch über die gerade angebotene Ware: „Haben Sie diese Socken auch in Größe 40 gesehen?“ Während eine Person das spätere Opfer ablenkt, zieht eine weitere Person die Geldbörse aus der Tasche.
Auch der Einkaufswagen ist ein begehrtes Ziel, sofern dort die Einkaufstasche oder Einkaufskorb mit Portemonnaie und vielleicht auch noch den Haustürschlüsseln abgelegt ist. Der Einkaufswagen ist kein Tresor, sondern für Diebe bequemst zugänglich.
Wie kann ich mich schützen?
- Tragen Sie ihre Geldbörse dicht am Körper möglichst in der verschlossenen Jackeninnentasche oder in einer gut verschließbaren Handtasche vor dem Körper.
- Achten Sie auf verdächtige Personen und verdächtiges Verhalten.
- Melden Sie solches Verhalten ihrer Begleitung und dem Personal.
- Seien Sie wachsam, wenn sich fremde Personen dicht und besonders häufig in Ihrer Nähe aufhalten, vermeiden Sie solche Situationen, bzw. überprüfen Sie zeitnah, ob sich Ihr Portmonee noch in Ihrer Tasche befindet.
- Nehmen Sie möglichst nur wenig / ausreichend Bargeld mit.
- Notieren Sie Ihre PIN nicht auf einem mitgeführten Zettel - ändern Sie ggf. Ihre PIN am Geldautomaten Ihrer Bank, sofern Sie sie sich nicht merken können - wählen Sie aber nicht ihr Geburtsdatum
Wenn doch was passiert ist?
- Prägen Sie sich die Personen um Sie herum ein.
- Melden Sie den Diebstahl dem Verkaufspersonal (zur Information und ggf. Videosicherung).
- Sperren Sie Ihre Bankkarten (bundesweit unter 116 116).
- Beobachten Sie die Kontobewegungen auf Ihren Kontos.
- Erstatten Sie unverzüglich Anzeige bei der Polizei. (red)
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