Gesche Muchow

Leserbrief zum Artikel „Keine neue Seebrücke für Pelzerhaken?“ - Vom Hotel Strandkind

Die endgültige Entscheidung über die Seebrücke in Pelzerhaken trifft am Donnerstag, dem 11. Dezember die Stadtverordnetenversammlung in Neustadt.

Die endgültige Entscheidung über die Seebrücke in Pelzerhaken trifft am Donnerstag, dem 11. Dezember die Stadtverordnetenversammlung in Neustadt.

Bild: Gesche Muchow

Pelzerhaken. Zu dem Bericht „Keine neue Seebrücke für Pelzerhaken?“ hat uns ein weiterer Leserbrief erreicht. Dieser ist von den Geschäftsführern des Hotel Strandkind, Andrea und Olaf Iskra.

„Als Hotelbetrieb in Pelzerhaken beobachten wir die aktuelle Diskussion um den möglichen Verzicht auf einen Neubau der Seebrücke mit großer Sorge. Die Seebrücke ist für unseren Ort weit mehr als ein bauliches Element – sie ist ein zentraler Bestandteil der touristischen Infrastruktur und prägt maßgeblich die Wahrnehmung Pelzerhakens als Urlaubsort.

Für unsere Gäste markiert die Seebrücke ganz konkret den Beginn ihres Urlaubs. Besonders für Menschen aus unseren wichtigsten Quellmärkten wie zum Beispiel Nordrhein-Westfalen ist der Gang auf eine Seebrücke ein emotionales Erlebnis und ein wichtiger Bestandteil der Urlaubserfahrung. Diese Qualität beein?usst nach unserer Erfahrung auch die Wahl des Reiseziels.

Pelzerhaken steht im Wettbewerb mit anderen Orten der Lübecker Bucht, in denen in den vergangenen Jahren gezielt in maritime Infrastruktur investiert wurde. Eine funktionierende Seebrücke steigert die Aufenthaltsqualität und wirkt sich positiv auf Nachfrage, Aufenthaltsdauer und Wertschöpfung aus. Ihr Wegfall würde die Wettbewerbsposition des Ortes schwächen und hätte spürbare Folgen für Betriebe, Arbeitsplätze und letztlich auch für kommunale Einnahmen.

Wir haben uns als Hotel bewusst auf eine langfristige und zukunftsorientierte Entwicklung ausgerichtet. Seit der Neueröffnung 2017 investieren wir kontinuierlich in Qualität und Angebote – insbesondere für Familien. Der Verzicht auf eine zentrale touristische Infrastruktur wie die Seebrücke steht aus unserer Sicht im Widerspruch zu diesen Bemühungen und zu der Entwicklung vieler Betriebe vor Ort.

Entgegen der öffentlichen Einschätzung, eine Seebrücke sei hauptsächlich im Sommer relevant, erleben wir ihre Bedeutung auch im Winter. Unser Hotel ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet, beschäftigt alle Mitarbeitende ganzjährig und pro?tiert auch in der Nebensaison von der Strahlkraft des Ortes und seiner Infrastruktur.

Wir appellieren daher an die Entscheidungsträger der Stadt Neustadt in Holstein, die langfristigen Auswirkungen dieser Entscheidung sorgfältig abzuwägen. Der Verzicht auf den Neubau der Seebrücke wäre kein reines Sparinstrument, sondern hätte strukturelle Folgen für den Tourismusstandort Pelzerhaken. Ein Neubau hingegen ist eine Investition in Attraktivität, Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Stabilität – heute und für die kommenden Generationen.“


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