ZVO zieht Bilanz: Glasfaserprojekt kurz vor dem Abschluss - weitere Investitionen geplant
Neustadt/Sierksdorf. Der Zweckverband Ostholstein (ZVO) hat anlässlich seiner Verbandsversammlung auf das vergangene Jahr geschaut und einen Ausblick auf 2026 gegeben.
Glasfaser kurz vor dem Ziel
Dabei ging es auch um das Thema Glasfaser. Dieses sei eines der größten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahre und steht nun kurz vor dem Abschluss. In insgesamt 29 Gemeinden wurden seit 2016 rund 1.066 Kilometer Leerrohre verlegt. Etwa zehn Prozent davon entstanden im Zuge anderer Baumaßnahmen, vor allem der Schleswig-Holstein Netz AG. Mehr als 12.000 Haushalte sind inzwischen an das Glasfasernetz angeschlossen. Sieben dezentrale Technikstationen sorgen für eine stabile Versorgung. Dafür wurden über 3.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Über 3.000 Grundstückseigentümer haben dem ZVO die Nutzung ihrer Grundstücke für die Verlegung der Trassen ermöglicht. In das Projekt flossen rund 118 Millionen Euro, davon über 54 Millionen Euro an Fördermitteln von Bund und Land. Das entstandene Netz betreibt die TNG Stadtnetze GmbH aus Kiel. Schleswig-Holstein liegt beim schnellen Internet bundesweit vorne und hat das für 2025 gesteckte Ziel von 95 Prozent Glasfaserabdeckung erreicht. „Der Abschluss dieses Projekts ist ein bedeutender und folgerichtiger Schritt für die Region. Es freut mich, dass wir dieses wichtige Vorhaben nun erfolgreich abschließen können. Es ist wichtig, auch die gemeinsamen Erfolge sichtbar zu machen. Der Glasfaserausbau in Ostholstein ist und bleibt ein Gemeinschaftsprojekt, das nur durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich wurde“, betont Torsten Hindenburg, Geschäftsbereichsleiter Breitband beim ZVO.
ZVO plant weitere Investitionen
Auch in den kommenden Jahren will der ZVO die Infrastruktur der Region modernisieren und ausbauen. Die Finanzierung erfolgt über zusätzliche Kredite. Für 2026 sind Investitionen von rund 33 Millionen Euro geplant. Vorgesehen sind Maßnahmen in nahezu allen Bereichen der Ver- und Entsorgung. Hanna Liedtke, ZVO Geschäftsbereichsleiterin Entwässerung, erläutert zu den geplanten Investitionen: „Durch unsere kontinuierlichen Investitionen stellen wir sicher, dass unsere Infrastruktur auch künftigen gesetzlichen Anforderungen gerecht wird, wir die Qualität unserer Leistungen zum Schutz der Gewässer in der Region dauerhaft gewährleisten können und den Sanierungsbedarf aus früheren Jahrzehnten nachholen. Insgesamt schaffen wir mit unseren Maßnahmen eine zukunftsfähige und sichere Versorgung und Entsorgung“. Die größte Investition findet im Bereich Schmutzwasserinfrastruktur mit 17,7 Millionen Euro statt. Auch Abfallwirtschaft (8,6 Millionen Euro), Niederschlagswasserbeseitigung (3,1 Millionen Euro) sowie Glasfaserausbaus und Nachverdichtungen (1,6 Millionen Euro) sind geplant.
Gebühren 2026
Im Bereich Abfall und Niederschlagswasser bleiben die Gebühren unverändert. Bei der Schmutzwasserentsorgung steigt die Leistungsgebühr pro Kubikmeter von 3,62 Euro auf 3,97 Euro, während die Grundgebühr gleich bleibt. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 120 Kubikmetern zahlt künftig 596,40 Euro statt 554,40 Euro, also 42 Euro mehr pro Jahr.Die Steigerungen ergeben sich aus den seit einigen Jahren deutlich erhöhten Sanierungsquoten und den dafür getätigten Investitionen.
Gelbe Tonne: Ab 2026 übernimmt Gollan
Zum 1. Januar 2026 gibt der ZVO die Sammlung der Gelben Tonnen aus wirtschaftlichen Gründen an das Unternehmen Gollan ab. Verbandsvorsteher Frank Spreckels betont, dass diese Entscheidung nach über 30 Jahren nicht leichtgefallen sei. Für die Haushalte ändert sich nichts: Die bisherigen Behälter bleiben und die Abfuhrtage gelten unverändert weiter.
Regionaler Strom findet Anklang
Positiv entwickelt sich das im Sommer eingeführte Stromprodukt des ZVO. Bereits fünf Monate nach Start wurden 27 Gigawattstunden verkauft. Das entspricht dem Stromverbrauch einer Gemeinde mit rund 10.000 Einwohnern. Sven Bäumler, Geschäftsführer der ZVO Energie GmbH, sieht darin ein deutliches Signal für die Nachfrage nach regional erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien. Sämtliche Einnahmen fließen laut Bäumler zurück in die Infrastruktur Ostholsteins. (ko/red)

Leserbrief zum Artikel „Keine neue Seebrücke für Pelzerhaken?“ - Vom DEHOGA Schleswig-Holstein

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