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Marco Gruemmer

Lensahn: Klaus Winter offiziell als Bürgermeister verabschiedet

Bürgermeister Michael Robien, Anke Winter, Klaus Winter und Bürgervorsteher Rolf Schröder (v. lks.).

Bürgermeister Michael Robien, Anke Winter, Klaus Winter und Bürgervorsteher Rolf Schröder (v. lks.).

Lensahn. Den ganz großen Bahnhof mit vielen Gästen und Grußrednern hatte er sich nicht gewünscht, dennoch wollte die Gemeinde Lensahn ihren ehemaligen Bürgermeister nicht einfach so gehen lassen. Auf der letzten Sitzung der Gemeindevertretung wurde Klaus Winter im kleinen, aber sehr würdigen Rahmen nach 18 Jahren als Verwaltungschef offiziell verabschiedet.
 
Nachfolger Michael Robien brachte es auf den Punkt: „Lieber Klaus, du hast die Kommunalpolitik der Gemeinde Lensahn in mehr als drei Jahrzehnten in überragender Weise geprägt.“ Über 12 Jahre war Klaus Winter von Juli 1991 bis Januar 2004 als Gemeindevertreter, vom 1. Februar 2004 bis zum 31. Januar 2022 dann 18 Jahre als hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde und Amtsvorsteher des Amtes Lensahn tätig. „Die Erfolge sind für alle sichtbar. Du hast es geschafft, Kräfte und Potenziale zu bündeln“, ergänzte Michael Robien und bezeichnete seinen Vorgänger als jemanden, der hinter allen Verwaltungsvorgängen den Menschen gesehen hat, der allen Bürgerinnen und Bürgern mit Aufgeschlossenheit und Offenheit gegenüberstand. Für Klaus Winter sei stets der Blick auf die Gemeinde als Ganzes wichtig gewesen. Er habe stets auf drohende Entwicklungen aufmerksam gemacht und dabei Bodenhaftung und Weitblick bewiesen. Als Motor diverser Entscheidungen habe Klaus Winter den Weg frei gemacht für Investitionen von privater Seite und der öffentlichen Hand.
 
Einige Beispiele nannte Bürgervorsteher Rolf Schröder. Dazu zählten die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, der Sportplatz mit dem Kunstrasenplatz und der Laufbahn-Erneuerung, das Waldschwimmbad mit der Umstellung vom Blockheizkraftwerk hin zu Solarenergie, die Neubaugebiete Hirschkoppel und Bohnrade, der Radweg von Lensahn nach Schönwalde, der Neubau vom Haus der Begegnung nach dem Brand, die Sanierung des Haushaltes sowie die Unterstützung aller Feuerwehren in der Gemeinde.
 
Für Klaus Winter beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt, in dessen Mittelpunkt vor allem seine Familie steht - und Dackel Alfred. Als Abschiedsgeschenk gab es für ihn und Ehefrau Anke lebenslangen freien Eintritt in das Waldschwimmbad sowie einen Zitronenbaum für den heimischen Garten.
 
Sitzung der Gemeindevertretung
 
Der Abend begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des Krieges in der Ukraine. Anschließend berichtete Bürgermeister Michael Robien davon, dass die Verzögerungen beim Breitbandausbau laut Auskunft der Breitbandsparte des Zweckverbandes Ostholstein nun behoben seien, sodass der Ausbau zügig vorangehen soll. Weiter teilte er mit, dass die Deckschicht für den Radweg von Lensahn bis Wahrendorf bis Mitte März aufgetragen werden soll. Im Zuge der Einstellung des Bahnverkehres ab September 2022 wird ein Schienersatzverkehr eingerichtet. Dazu entsteht im Gewerbegebiet in der Dieselstraße/Abzweigung Schwienkuhler Weg eine Bushaltestelle.
 
Haushalt 2022
 
Für das Haushaltsjahr 2022 plant die Gemeinde Lensahn mit Investitionen in Höhe von 2.497.600 Euro. Größte Maßnahmen sind: Hundeauslaufplatz, Ausrüstung Feuerwehr, Erwerb Fahrzeug Feuerwehr Lensahn LF 10, Erwerb Fahrzeug Feuerwehr Lensahn Drehleiter, Neubau Feuerwehrhaus Lensahnerhof, Umgestaltung Schützenplatz und die Städtebausanierung (Lesehalle).
 
Kommunale Wärmeplanung
 
Die kommunale Wärmeplanung ist ein langfristiger und strategisch angelegter Prozess mit dem Ziel einer weitgehend klimaneutralen Wärmeversorgung. Die Gemeinde Lensahn hat sich dazu entscheiden, dass das Thema Klimaschutz einen noch höheren Stellenwert bekommen soll und konkrete Klimaschutzziele und entsprechende Maßnahmen zur Erreichung der Ziele in einem Klimaschutzkonzept festgehalten werden, um zum Beispiel die lokalen Voraussetzungen für eine klimaneutrale Gemeinde zu schaffen. Dazu wurde ein Betrag von 50.000 Euro in den Haushalt 2022 eingestellt.
 
Kofinanzierung des kirchlichen Friedhofs
 
Der Ev.-Luth. Kirchenkreis Ostholstein trat im vergangenen Jahr an das Amt Lensahn heran zwecks Beratung des Friedhofprozesses für den Lensahner Friedhof. Aus dem Friedhofs-Exposé, das im Juni 2021 dem Amt Lensahn überreichte wurde, ergab sich für das Jahr 2020 ein Fehlbetrag in Höhe von 30.910,49 Euro und die Bitte einer künftigen Kofinanzierung. Für die Gemeinde Lensahn ergibt sich daraus ein Betrag von 22.184,56 Euro.
 Als wesentlicher Grund der Fehlbetragsentwicklungen wird die Veränderung der Bestattungskultur aufgeführt. Nach Paragraf 20 des Bestattungsgesetzes für das Land Schleswig-Holstein haben die Gemeinden sicherzustellen, dass der örtliche Bedarf an Friedhöfen gedeckt ist – andernfalls sind die Gemeinden zum Betreiben eigener Friedhöfe (kommunaler Friedhöfe) verpflichtet. (mg)


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