„Queerer Jugendtreff“ öffnet am Samstag in Lensahn
Lensahn. Mit der Unterzeichnung der Lübecker Erklärung ist das Amt Lensahn bereits einen bedeutenden Schritt in Richtung gleichberechtigte Gesellschaft gegangen (der reporter berichtete). Wie Amtsvorsteher Michael Robien schon in dem Rahmen ankündigte, sollen der Unterschrift auch Taten folgen. Und genau das geschieht jetzt.
In den Räumlichkeiten im Gebäude der Beruflichen Schule auf dem Sportplatzgelände (Eingang gegenüber der Bronzefigur) öffnet am Samstag, dem 18. November um 15 Uhr der „Queere Jugendtreff Lensahn“ für Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahre aus Lensahn und Umgebung sowie aus ganz Ostholstein erstmals seine Türen. Anschließend dann immer jeden 3. Samstag im Monat (kostenlos und ohne Anmeldung). Nach Absprache sind auch ältere, queere Menschen, dann in einer gesonderten Gruppe, willkommen.
Angesprochen fühlen dürfen sich Jugendliche, die sich selbst als queer identifizieren und/oder der LGTBQIA+ Community zugehörig fühlen. LGTBQIA ist die Abkürzung für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle/Transgender-, queere, intergeschlechtliche und asexuelle Menschen. Natürlich gibt es aber noch viel mehr sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Und dafür steht das „+“ am Ende von „LGBTQIA+“. So werden auch Menschen erwähnt, die eine andere sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität haben.
Der „Queerer Jugendtreff Lensahn“ sieht sich als Anlaufpunkt für alle Jugendlichen in der Findungsphase, die ihre sexuelle Orientierung oder ihre Geschlechtsidentität in Frage stellen. Gerade in der Pubertät kommen diese Fragen häufig auf. Nicht genau zu wissen wer man oder wen man liebt ist in diesem Alter nicht untypisch, kann aber sehr verunsichern. „Es geht vor allem darum, selber herauszufinden, wer ich bin und was mich glücklich macht“, erklärt Maro Abel, der den Treff leiten wird und zum Austausch einlädt. Er ist nicht nur ausgebildeter Erzieher, sondern hat selbst einen queeren Hintergrund. Sein Ansatz ist gezielte Aufklärung. „Natürlich haben die Jugendlichen heutzutage im Internet die Möglichkeit, sich zu informieren, dennoch ist der persönliche Kontakt noch immer besonders wertvoll, da die Fülle an Informationen sehr irreführend sein kann“, erläutert Maro Abel, der im Bedarfsfall auch immer Aufklärungsmaterial von offiziellen Stellen bereit hält, die seriös und qualifiziert arbeiten. Neben dem gemeinsamen Austausch geht es aber vor allem darum, dass die jungen Menschen sich vernetzen können, um Gemeinschaft fern ab von Diskriminierung oder ständigen Fragen zu erleben. Weiterhin geht es um einen sicheren Raum, in dem der Spaß im Mittelpunkt stehen soll. Im „Queeren Jugendtreff“ sollen auch themenspezifische Aktionen oder Ausflüge zu CSD-Veranstaltungen möglich werden.
Das Ganze ist angelehnt an das Projekt „Jugendqueerfé“, das seit 2020 im Jugendcafé in Neustadt durchgeführt wird. Dort trifft man sich an jedem 2. Samstag ab 15 Uhr. Begleitet wird das Projekt von einem Team von Erzieher*innen, auch hier ist Maro Abel ein Teil des Teams.
Der „Queere Jugendtreff Lensahn“, der von der Gemeinde Lensahn unterstützt wird, ist per E-Mail unter queerer_jugendtreff_lensahn@web.de oder über Instergram unter queerer_jugentreff_lensahn zu erreichen. (mg)