Marco Gruemmer

Ehemals IFA: „Es wird eine neue, schicke Anlage“

Kellenhusen. Hinter dem Deich im Norden des Ostseebades Kellenhusen wird gewerkelt, geschraubt und gebohrt. Die Handwerker haben das Kommando auf dem Gelände des ehemaligen IFA Ostsee-Kurhotels übernommen. Es wird saniert - im ganz großen Stil.

Die vier Gebäude, behaftet mit dem Charme der 70er, erhalten eine Generalüberholung, eine Komplettsanierung in einem Zeitraum von bis zu 12 Monaten. „Wir hatten über Jahre einen massiven Sanierungsstau, haben nur das aller Notwendigste gemacht. Das rächt sich irgendwann“, erklärt Stephan Kurzenberger. Er ist der 1. Vorsitzender des vierköpfigen Beirats, der die Interessen der Wohnungseigentümergesellschaft (WEG) vertritt. Ihr gehören rund 180 Eigentümer an. Insgesamt 12 Millionen Euro werden in das Vorhaben investiert. Zwar wurden bereits 2015 alle Wasserrohre der Anlage für über zwei Millionen Euro saniert und 2017 für über eine Millionen Euro eine neue Heizungsanlage eingebaut, doch die Maßnahmen reichten bei weitem nicht aus.

2019 wurde dann eine größere Sanierung in Erwägung gezogen und ein Ingenieurbüro beauftragt, eine umfangreiche Bestandsanalyse durchzuführen. Balkone, Dächer und Fassaden - alles kam auf den Prüfstand. 5,5 bis 6 Millionen Euro hatte die damalige Kostenschätzung ergeben. Mit der Corona-Pandemie musste das Projekt jedoch auf Eis gelegt werden. 2023 wurden die Pläne dann wieder aus der Schublade geholt und die WEG stimmte der Komplettsanierung zu. „Mit Gesamtsanierungskosten, die sich nahezu verdoppelt haben“, erläuterte Stephan Kurzenberger.

2024 folgte der nächste Schritt, um die Sanierung der Gebäude zu realisieren. Ausschreibungen und Vergabegespräche standen auf dem Programm. Schließlich waren im Januar dieses Jahres die ersten Handwerksbetriebe vor Ort, um mit den Arbeiten zu beginnen. Seither laufen die notwendigen Baumaßnahmen unter der Federführung zweier Generalunternehmer auf Hochtouren: neue Dächer, neue Fassaden und neue Balkonbrüstungen. Zusätzlich werden die Gebäude auch energetisch auf einen neuen, modernen Stand gebracht. Allein der Brandschutz im Inneren verschlingt rund zwei Millionen Euro. „Wir bekommen optisch eine neue, schicke Anlage - auch als Werterhaltung und zur Verbesserung unseres Images“, freut sich Stephan Kurzenberger auf den Fertigstellungstermin, der auf November 2025 datiert ist.

Der Gebäudekomplex wurde 1972 als IFA Appartmenthotel unter dem Namen Ostsee-Kurhotel gebaut. Die 216 Wohneinheiten sind mit wenigen Ausnahmen zwischen 43 und 45 Quadratmetern groß und im Besitz von 180 Eigentümern. 85 Prozent der Wohnungen gehen in die Ferienvermietung, entweder in der Selbstvermietung oder über Agenturen. Das Ensemble gilt noch immer als größtes Vermietungsobjekt in Kellenhusen.

Neuer Name gesucht

Derzeit wird unter den Eigentümern ein neuer Name für die Anlage gesucht, der dann rechtzeitig zum Ende der Sanierungsmaßnahmen bekanntgegeben werden soll. (mg)


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