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Simon Krüger
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„Ein Dankeschön tut der Seele gut“: famila-Warenhausleiter Sven Rasmussen im Gespräch

Warenhausleiter Sven Rasmussen und seine Stellvertreterin Sophie Zidorn halten gemeinsam mit dem famila-Team „den Laden am Laufen“.

Warenhausleiter Sven Rasmussen und seine Stellvertreterin Sophie Zidorn halten gemeinsam mit dem famila-Team „den Laden am Laufen“.

Bild: Alexander Baltz

Die Mitarbeiter in den Supermärkten sind wegen der Coronakrise gefordert wie selten zuvor. Die Ware muss zuverlässig bereitgestellt werden, der Nachschub darf nicht stoppen - auch in Zeiten sogenannter Hamsterkäufe. Nicht immer leicht für Mitarbeiter und Verantwortliche.
 
 
Neustadt. der reporter hat famila im Rettiner Weg 77 besucht, um Warenhausleiter Sven Rasmussen nach seinen Erfahrungen aus den letzten Wochen zu befragen.
 
der reporter: Herr Rasmussen, was hat sich für Sie und die Mitarbeiter seit Beginn der Coronakrise alles geändert?
Rasmussen: Zunächst natürlich das Bewältigen des Warenvolumens. Durch die Hamsterkäufe bei Toilettenpapier, Mehl, Nudeln oder Konserven sind natürlich Lücken entstanden wie bei anderen Märkten auch. Wirkliche Engpässe gibt es nicht, da ja auch viele unterschiedliche Marken angeboten werden und sich die Lage so langsam wieder beruhigt. Auch die Hersteller mussten sich auf die große Nachfrage einstellen. Mit Extraschichten haben auch wir reagiert, um die Versorgung der Menschen sicherzustellen.
 
der reporter: Gibt es denn genug Personal oder muss aufgestockt werden?
Rasmussen: Da die Krise an einem Freitag und quasi aus dem Nichts kam, mussten wir sie mit dem vorhandenen Personal bewältigen. In den letzten drei Wochen war es dann natürlich schwer, auf die Schnelle zusätzliches Personal zu finden. Wir haben das mit unserem Team allein bewältigt, oft mit Mehrarbeit.
 
der reporter: Was müssen die Kunden denn zum Schutz der Mitarbeiter beachten?
Rasmussen: Abstand halten - das gilt auch weiterhin. In den letzten Tagen hat sich das sehr stark verbessert, die Kunden halten die Reglen fast alle ein. Wir selbst haben Schutzwände als Spuckschutz aus Plexiglas an den Kassen gezogen und das Personal wäscht sich alle 30 Minuten die Hände, samt Desinfektion. Für die Hygiene haben wir großen Aufwand betrieben. Der Kunde hilft sich selbst und uns am besten durch Abstand und indem er nach Möglichkeit mit der EC-Karte bezahlt, damit wir den Kontakt mit Bargeld vermeiden können. Hilfreich ist es auch, wenn gebrauchte Desinfektionstücher oder Handschuhe nicht in den Einkaufswagen liegenbleiben.
 
der reporter: Was ist mit der erlaubten Sonntagsöffnung?
Rasmussen: Zum Wohle unserer Mitarbeiter werden wir zunächst bis inklusive 19. April nicht sonntags öffnen. Auch an den Osterfeiertagen haben wir nicht geöffnet. Unsere Mitarbeiter sind stärkeren Belastungen ausgesetzt und sollen dann auch unbedingt an diesen Tagen zur Ruhe kommen. Ich freue mich darüber, dass unsere Geschäftsführung in Kiel das so entschieden hat. Dafür bitten wir alle Kunden herzlich um Verständnis.
 
der reporter: Was motiviert Sie und das Team in diesen Zeiten? Gibt es auch Kunden, die sich bedanken?
Rasmussen: Ja, die gibt es, ganz klar. Und das ist eine Sache, die uns allen sehr gut tut. Ob es nun selbstgemachte Schoko-Crossies sind als süße Geste oder sogenannte Hühnergötter, also Steine von der Ostsee, die Glück und Gesundheit bringen sollen. Diese hat uns eine Kundin vorbeigebracht und wir werden sie an die Mitarbeiter verteilen. Es ist wunderbar für unsere eigene Seele, auch mal ein kleines Dankeschön zu bekommen.
 
der reporter: Vielen Dank für das Gespräch! (ab)


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