Ein Zuhause und Hoffnung finden – Ein Bericht aus dem Exil
Roge. Hamidullah Arefi ist ein afghanischer Journalist im Exil und ehemaliger Chefredakteur von „The Kabul Times Daily“. Nach dem Sturz der afghanischen Regierung durch die Taliban kam er letztes Jahr im Rahmen eines deutschen Evakuierungsprogramms nach Roge. In diesem Artikel schreibt Hamidullah Arefi über seine Erfahrungen.
Hinweis von der Redaktion: Der Originalbeitrag wurde in englischer Sprache verfasst. Wir haben ihn mithilfe von ChatGTP ins Deutsche übersetzt und anschließend sorgfältig redigiert.
„Inmitten von Unsicherheit und Umbruch gibt es Orte, die den Glauben an die Menschlichkeit wiederherstellen und die Bedeutung von Gemeinschaft neu definieren. Roge, ein beschauliches Dorf in der Gemeinde Sierksdorf ist so ein Ort. Hierhin führte uns unser Weg nach dem Sturz der afghanischen Regierung und der anschließenden Übernahme durch die Taliban im Jahr 2021. Wir ahnten nicht, dass dieser ruhige Zufluchtsort uns nicht nur Schutz bieten würde, sondern uns auch in eine warme Umarmung von Freundlichkeit und Mitgefühl hüllen würde. Unsere Geschichte in Roge begann vor etwas mehr als einem Jahr, als wir am 28. April 2022 im Rahmen eines deutschen Evakuierungsprogramms erschöpft und voller Sorgen aus Tausenden von Kilometern Entfernung ankamen. Das Dorf empfing uns mit offenen Armen und verkörperte den Geist der Großzügigkeit, der Grenzen und Kulturen überwindet. Die Nachbarn, herzensgut und aufrichtig, begrüßten uns am ersten Tag mit einer traditionellen Suppe, die nicht nur unseren Körper nährte, sondern auch unsere Herzen berührte. In dieser einfachen Geste des Teilens einer Mahlzeit zeigten sie die Kraft der Verbundenheit und wie schön es ist, den Bedürftigen eine helfende Hand zu reichen.
Ihre Großzügigkeit endete nicht bei dieser ersten Mahlzeit. Immer wieder boten unsere Nachbarn ihre Unterstützung an und zeigten eine bemerkenswerte Bereitschaft, uns auf unserer Reise der Integration in das neue Leben zu unterstützen. Mit ihrer Anleitung fanden wir unseren Weg durch die unbekannten Straßen und navigierten durch die Komplexitäten des täglichen Lebens in einem fremden Land. Ihre Hilfe ging über das bloße Praktische hinaus; sie boten uns auch ihre Freundschaft an und linderten so die Einsamkeit, die mit der Ferne von zuhause und Familie einhergeht. Die Gemeinschaft scheute keine Mühen, um unsere Integration zu erleichtern, angefangen von der Bereitstellung von Transportmitteln bis hin zur Suche nach einem Platz für unsere Kinder im Kindergarten, was durch den Zustrom afghanischer und ukrainischer Flüchtlinge nach Deutschland schwieriger geworden war.
In einem Land, in dem alles unbekannt war, sorgten sie dafür, dass unsere Kinder einen Ort hatten, an dem sie lernen, wachsen und mit anderen Kindern interagieren konnten. Ihre Selbstlosigkeit endete damit aber noch nicht: Sie ermutigten ihre eigenen Kinder, mit unseren zu spielen, überbrückten kulturelle Unterschiede und sorgten dafür, dass unsere Kinder auch ohne bekannte Gesichter die Wärme der Kameradschaft spürten.
Roge, mit seinen üppig grünen Landschaften und seinem idyllischen Charme, ist nicht nur ein geografischer Ort; es ist unser Zuhause geworden - ein Ort, an dem wir Trost, Freundschaft und ein Gefühl der Zugehörigkeit gefunden haben. Die Integration und Akzeptanz der Gemeinschaft zeigt sich auf Partys und Veranstaltungen, zu denen wir herzlich eingeladen werden. Bei diesen Zusammenkünften geht es nicht nur ums Feiern; sie dienen auch dazu, Fäden der Einheit zu weben, die uns als eine große Familie verbinden. Ob es sich um ein Fest oder ein einfaches Treffen handelt, wir werden immer mit einem Lächeln, herzlichen Gesprächen und einem echten Interesse an unserer Herkunft empfangen. Das Mitgefühl unserer Nachbarn hat uns gezeigt, dass die Kraft der Menschlichkeit keine Grenzen kennt. Die Welt mag durch Karten, Kulturen und Sprachen geteilt sein, aber die Sprache der Liebe und Fürsorge überwindet sie alle.
Das Handeln unserer Nachbarn hat uns gezeigt, dass Empathie eine universelle Eigenschaft ist, die in der Lage ist, Bindungen zu schaffen, die über Zeit und Raum hinaus Bestand haben. Die Großzügigkeit unserer Nachbarn hat nicht nur die Herausforderungen der Anpassung an ein neues Leben gemildert, sondern auch bewiesen, dass ein Zuhause nicht durch einen Ort definiert wird, sondern durch die Liebe und Akzeptanz, die wir in einer Gemeinschaft finden. Oft staunen wir über das vielfältige Leben, das sich in diesem malerischen Dorf miteinander verflochten hat. Unsere Kinder, einst Fremde in einem fremden Land, rennen nun lachend durch die Straßen, und ihre Spielkameraden spiegeln die Eintracht wider, die diesen Ort ausmacht. Und während wir diese Momente der Harmonie erleben, werden wir von einem Gefühl der Zugehörigkeit überwältigt, das über Nationalität und ethnische Zugehörigkeit hinausgeht.
In einer Welt, die oft von Spaltungen und Konflikten geplagt wird, ist Roge ein Beweis für das Potenzial für Harmonie und Zusammenleben. Es ist ein Hoffnungsschimmer für all jene, die vertrieben wurden, und erinnert uns daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Orte existieren, wo Freundlichkeit herrscht und Mitgefühl keine Grenzen kennt. In einer Feier der Dankbarkeit und kulturellen Vielfalt haben wir gemeinsam mit zwei anderen afghanischen Familien, die in der Nähe leben, ein afghanisches Food-Festival in Roge organisiert. Diese Veranstaltung präsentierte nicht nur das reiche kulinarische Erbe Afghanistans, sondern diente auch als Plattform, um der lokalen Gemeinschaft für ihre großzügige Unterstützung während einer schwierigen Zeit zu danken. Die Feier erwies sich als wunderbare Mischung verschiedener Geschmacksrichtungen und förderte tiefe Wertschätzung für den kulturellen Austausch und die Einheit.
Das Food-Event war ein Genuss für alle Sinne und bot Gerichte, die die gesamte Bandbreite der afghanischen Küche abdeckten. Von aromatischen Reisgerichten wie Kabuli Pulao und Challow bis hin zu schmackhaften Fleischspezialitäten wie Mantu und Kebab hatte jedes Gericht eine Geschichte zu erzählen. Die Bewohner von Roge wurden auf eine gastronomische Reise mitgenommen, die sie in die lebendige Vielfalt afghanischer Aromen eintauchen ließ. Über das Essen hinaus war das Festival ein Fest der kulturellen Vielfalt. Die Veranstaltung bot einen Einblick in die afghanischen Traditionen und schuf eine harmonische Mischung der Kulturen. Die Bewohner von Roge nutzten begeistert die Gelegenheit, mehr über das Erbe Afghanistans zu erfahren und so ein tieferes Verständnis für das Land und seine Menschen zu erhalten. Der Austausch von Geschichten und Erfahrungen festigte die Bindung zwischen den Migranten und ihren Gastgebern weiter.
Während wir unsere Dankbarkeit für die uns erwiesene Liebe und Fürsorge ausdrücken, erkennen wir, dass unsere Reise noch lange nicht zu Ende ist. Die Bindungen, die wir in Roge geschaffen haben, sind keine flüchtigen Verbindungen - sie sind die Bausteine für ein neues Kapitel in unserem Leben. Und mit jedem vergehenden Tag werden wir daran erinnert, dass wir nicht nur Flüchtlinge sind, die Schutz suchen; wir sind Mitglieder einer Gemeinschaft, die das Beste der Menschlichkeit verkörpert - eine Gemeinschaft, die uns als ihre Eigenen angenommen hat."