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Gesche Muchow

OP-Betrieb in der Schön Klinik Neustadt läuft wieder

Der OP-Betrieb in der Schön Klinik Neustadt läuft wieder.

Der OP-Betrieb in der Schön Klinik Neustadt läuft wieder.

Bild: Gesche Muchow

„Sicherheit und Qualität haben höchste Priorität“

 

 

Neustadt in Holstein. Auf unbestimmte Zeit keine Operationen mehr. Die Mitarbeiter wurden in den Zwangsurlaub geschickt. Alle OP-Geräte und -werkzeuge sind zerstört. Riesige Hygiene-Panne. Millionenschaden für die Schön Klinik.

 

 

Diese und ähnliche Gerüchte kursierten in den vergangenen Tagen in Neustadt, nachdem die Schön Klinik in der vergangenen Woche den OP-Betrieb mit Ausnahme der Not-Operationen vorübergehend eingestellt hatte. Auf Nachfrage des reporters stellt sich die Situation in dem Neustädter Krankenhaus jedoch etwas anders dar. Die gute Nachricht vorweg: „Wir konnten den Betrieb unserer zentralen Sterilgutversorgungsabteilung/Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) und den Betrieb der OP-Säle am gestrigen Mittwoch (7. September) wieder aufnehmen“, berichtet Pressesprecherin der Schön Klinik Astrid Reining. Doch weshalb mussten der Betrieb gestoppt werden?

 

 

„Letzte Woche wurde im Rahmen der regulären nächtlichen Sterilisation der Instrumente und Geräte versehentlich ein falsches Reinigungsmittel ins System eingeleitet, das höher dosiert war als das sonst übliche. Nachdem wir dies bemerkt hatten, haben wir den Betrieb der AEMP vorsorglich eingestellt, die anstehenden OP-Termine abgesagt und mit Hilfe hinzugezogener Hersteller und Spezialisten Untersuchungen und Tests eingeleitet. Weder Patienten und Patientinnen noch Mitarbeitende kamen zu irgendeinem Zeitpunkt durch die Einleitung des falschen Reinigungsmittels zu Schaden, auch kamen keine invasiven Instrumente, die potenziell Kontakt zum falschen Reinigungsmittel hatten, mit Patienten in Berührung“, erklärt Reining und weiter: „Die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten und die Qualität unserer Behandlungen haben für uns oberste Priorität. Daher haben wir den Betrieb der AEMP und der OP-Säle erst wieder aufgenommen, nachdem uns Hersteller und Spezialisten die Freigabe erteilt haben und alle durchgeführten Tests unauffällig waren. Die Instrumente, die mit dem falschen Reinigungsmittel in Kontakt gekommen sind, lassen wir derzeit noch überprüfen und verwenden bis auf Weiteres nur Instrumente, die damit nicht gereinigt wurden. Präventiv werden wir außerdem einzelne Komponenten der Spülgeräte austauschen, wie Gummidichtungen oder Schläuche“.

 

 

Ursache des geschilderten Ereignisses sei gewesen, dass die Schön Klinik statt des seit Jahren gelieferten üblichen Reinigungsmittels fälschlicherweise ein höher dosiertes Mittel in fast identischer Verpackung erhalten hatte. Bei dem gelieferten Mittel habe es sich ebenfalls um ein Reinigungsmittel der gleichen Kategorie gehandelt, das nur stärker konzentriert gewesen sei. Der Unterschied: Man verwendet es nicht pur, sondern lediglich verdünnt mit Wasser, informiert Astrid Reining. (gm)


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