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Osterbräuche kurz erklärt

Ostereier sind ein Symbol für das neue Leben.

Ostereier sind ein Symbol für das neue Leben.

Ostern ist nicht nur ein Fest, an dem man gern mit seiner Familie oder seinen Freunden feiert und speist und sich an Leckereien wie dem Osterbraten, Schokoladeneiern oder Hefezopf erfreut. Es ranken sich um dieses kirchliche Fest auch eine Vielzahl an Bräuchen, die es zu entdecken gilt. Wir wollen einmal die gängigsten drei Osterbräuche unter die Lupe nehmen.

Osterhase: Das Symbol für Ostern schlechthin ist der Osterhase. Nur warum bringt der Osterhase die Ostereier? In der historischen Überlieferung wurde nicht nur der Osterhase als Osterbote eingesetzt, sondern je nach Region waren der Fuchs, der Rabe oder auch der Kuckuck Osterboten. Wie kommt der Hase zum Osterfest? Bis heute ist nicht

genau geklärt, woher der Brauch des Osterhasen eigentlich kommt. Die Tradition des Osterhasen lässt sich auf zwei ganz unterschiedliche Ursprünge zurückverfolgen: In der byzantinischen Tiersymbolik bezeichnet der Hase ein Symbol für Jesus Chris-tus, welcher im Tod das Leben gebracht hat: Weil der Hase keine Augenlider hat, schläft er demnach mit offenen Augen. So wacht er wie Christus über die Seinen.

Außerdem gilt der Hase seit jeher als Symbol für die Fruchtbarkeit und Zeugungskraft aufgrund seiner starken Vermehrung (bis zu 20 Jungen jährlich). Damit steht er symbolisch auch für das Leben, was ebenfalls auf die Auferstehung verweist. Schon der hl. Ambrosius von Mailand (339-397) deutete den Schneehasen als Symbol für Verwandlung und Auferstehung, weil dieser die Farbe seines Fells wechseln konnte.

Ostereier: Die Wertschätzung der Eier wurde im Mittelalter in der Fastenzeit in der katholischen Kirche entwickelt. Als Zeichen für das neue Leben und als Symbol der Auferstehung galt das Osterei. Schon seit frühester Zeit wird dem Ei eine besondere Symbolkraft zugewiesen. Das Ei galt in den antiken Kulturen und Religionen als ein Symbol für die Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. In einigen Kulturen wurde es sogar als Ursprung von Mensch und Welt angenommen.

Im Christentum wurde diese symbolische Deutung des Eies aufgenommen und mit der Segnung der Ostereier weiterentwickelt. Hier steht die unversehrte Hülle des Eies nun einerseits für die Auferstehung Jesu: Wie das Küken die Schale durchbricht, so kommt Jesus lebend aus dem Felsengrab. Deshalb diente das Ei bei den frühen Christen auch als Grabbeigabe. Andererseits verweist das Ei oft im Hintergrund oder als Randmotiv auf Marienbildern auf die jungfräuliche Geburt Jesu.

Seit dem 10. Jahrhundert war es unter den koptischen Christen Brauch, sich zum Osterfest gegenseitig Eier zu schenken. Das klassische Osterei oder Pasch-Ei (von lat. »pascha« oder hebr. »passah«) schenkte man traditionell am Ostermorgen als Zeichen der Auferstehung. Ein solches Ei war ein durch Erhitzen haltbar gemachtes und dann rot gefärbtes Ei, das symbolisch für das Blut Jesu stand.

Osterfeuer: In der Nacht von Ostersamstag zu Ostersonntag wird das Osterfeuer entfacht. Mit dem Ende der Fastenzeit wird wieder Licht in die abgedunkelte Kirche getragen und die Zeit des Leidens und der Entsagung ist vorbei. Die entzündete Kerze steht dabei symbolisch für das Licht der Welt, also Jesus Christus. Die vorchristliche Tradition eines österlichen Feuers wird zumeist in Nord- und Mitteldeutschland gefeiert. Holzscheite werden für ein Osterfeuer zusammengetragen und aufgestellt. In ländlichen Gegenden werden auch Wettstreite um das höchste Feuer abgehalten. In einem feierlichen Zeremoniell werden die Holzscheite dann in Brand gesteckt. (red/gm)


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