Schleswig-Holsteinische Teams glänzen bei ADAC Ostsee-Rallye
Lensahn. Mit starken Ergebnissen sorgten die heimischen Teilnehmer bei der ADAC Ostsee-Rallye für Aufsehen. Teams aus Schleswig-Holstein holten Klassensiege und Podestplätze. Knapp 80 Starter aus sechs Nationen traten bei besten sommerlichen Bedingungen beim Event an, das mit seiner einzigartigen Ostsee-Atmosphäre die Teilnehmer begeisterte. Es war das erste Mal seit 2015, dass wieder ein Lauf der DRM in Ostholstein stattfand.
Gesamtpodium für Knacker/Puls
Nico Knacker und Thomas Puls (Stuvenborn) behaupteten sich mit ihrem Hyundai i20 N Rally2 von Anfang an in der Spitzengruppe der Rallye und lagen schon nach dem Auftakttag auf Podiumskurs. Am Samstag sahen sie schließlich als Gesamtdritte das Ziel im Ostseebad Grömitz. Für das Duo, das damit die Saison auf dem vierten Tabellenrang abschloss, war es der erste DRM-Podiumsplatz überhaupt. „Es war eine super Veranstaltung“, so Puls. „Wir sind nahezu fehlerfrei durchgekommen und sind super Zeiten gefahren. Das Auto lief perfekt und wir haben unser Ziel erreicht, beim Heimspiel auf das Podium zu fahren.“
Titelgewinn für Oliver/Bliss/Julius Simon
Beifahrer Julius Simon aus Grömitz durfte sich mit Fahrer Oliver Bliss im Ziel über den Gewinn der DRM Trophy freuen. Das Duo lag während der Rallye mit seinem Skoda Fabia R5 lange Zeit auf dem vierten Gesamtplatz, fiel aber nach einem Reifenschaden aus den Top Ten. Gesamtplatz 12 reichte am Ende, um sich zum Champion der DRM Trophy zu krönen. „Wir mussten wirklich mit Köpfchen fahren. Nach dem Reifenschaden auf Putlos wurden wir von Platz vier bis auf 14 zurückgespült. Wir wussten, wir müssen nur ins Ziel kommen und haben das Auto dann ohne Risiko dorthin getragen. Wir sind sehr stolz darauf, gemeinsam mit unserer Truppe den Trophy-Sieg geschafft zu haben“, sagte Bliss.
Dahms/Schubert siegen bei DRM Nationals
Auch bei der Breitensportserie DRM Nationals gab es für Teams aus Schleswig-Holstein reichlich Grund zum Jubeln. Den Sieg holten sich hier Andreas Dahms (Steinburg) und Paul Schubert (Trittau) im Porsche 911 GT3. Es war ihr zweiter DRM-Nationals-Triumph der Saison. Dahms und Schubert übernahmen bereits am Freitag die Führung und gaben diese bis ins Ziel nicht mehr ab.
In der Klasse NC2 gab es einen Sieg und ein weiteres Podium für Teams aus Ostholstein. Der Sieg ging an Routinier Kai-Dieter Kölle (Grube) und Beifahrerin Theresa Bockwoldt (Süssau) im Porsche Carrera 2.7, Dritte wurden bei ihrer DRM-Premiere David Junge (Oldenburg) und Jonas Wulf (Grube) im Opel Astra GTC. „Für uns lief es super, nur Putlos war nicht ganz so gut“, bilanzierte Kölle. „Die Prüfungen liegen unserem Porsche nicht mehr so sehr. Schließlich sind Fahrer und Auto zusammen schon 113 Jahre alt. Es war eine tolle Rallye. Vielen Dank an Sönke Milon: Was beim Rallyezentrum in Lensahn auf die Beine gestellt wurde, war wirklich beeindruckend.“
Einen weiteren Klassensieg holte Subaru-Pilot Johannes Treimer aus Wangels, der vom Niedersachsen Gerd Brudermann als Beifahrer unterstützt wurde. Er war bei den NC6-Fahrzeugen nicht zu schlagen. „Ein wirklich gute Rallye für uns. Uns hat natürlich Putlos etwas in die Karten gespielt, da wir dort viel Erfahrung haben“, so Treimer. Mit Beifahrer Felix Martinßen aus Bad Oldesloh glänzte noch ein weiterer Teilnehmer aus Schleswig-Holstein als
Klassensieger: Der 21-Jährige gewann zusammen mit Ulf Zorn im VW Golf GTI in der NC8.Über einen Podestplatz durfte sich Axel Schütt aus Döhnsdorf freuen. Zusammen mit seinem Berliner Co-Piloten Klaus Finke wurde er Zweiter der Klasse NC3.
Dennis Rostek und Stefan Kopczyk holen Gesamtsieg
Sechs Bestzeiten und knapp eine halbe Minute Vorsprung beim Zieleinlauf in Grömitz: Dennis Rostek und Beifahrer Stefan Kopczyk feierten mit ihrem Skoda Fabia RS Rally 2 einen souveränen Sieg bei der ADAC Ostsee-Rallye. Bei warmem Spätsommerwetter hatten Rostek und Kopczyk am Freitagabend die Führung nach den ersten beiden gefahrenen Prüfungen übernommen. Ihre härtesten Gegner, die dänischen Gaststarter Simon Vallentin und Karsten Isaksen, übernahmen am Samstagmorgen kurzzeitig die Führung. Auf der nächsten Prüfung auf dem Truppenübungsplatz Putlos sicherten sich Rostek/Kopczyk mit 23 Sekunden Vorsprung die Bestzeit und eroberten die Spitze zurück. Vallentin/Isaksen gaben sich nicht geschlagen, doch ein Reifenschaden, eine 10-Sekunden-Strafe wegen eines Frühstarts sowie ein Ausritt auf der drittletzten Wertungsprüfung ließ allerdings die Siegträume der Dänen platzen. Sie wurden mit insgesamt vier Bestzeiten Zweite vor Nico Knacker und Thomas Puls.
„Nach vielen Jahren auf der Rundstrecke wollte ich eigentlich mit dem aktiven Motorsport aufhören, doch dann bin ich das erste Mal ein einem Rallyeauto gefahren und das hat mir sehr viel gegeben, was ich vermisst hatte. Ich hatte seitdem einen Traum: Ich wollte in der DRM unter die ersten Drei der Gesamtwertung fahren und einen Lauf gewinnen. Und das mir beides hier an der Ostsee gelingt, wo ich so gern bin, ist für mich einer der tollsten Momente im Motorsport“, freute sich Rostek über seinen ersten Saisonsieg in der deutschen Meisterschaft. (red/mg)