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Kristina Kolbe

Zeugen gesucht: Schweinswal nach Menschenkontakt verendet

Grömitz. Ein Urlaubs-Fotoshooting mit einem Schweinswal hatte für das streng geschützte Tier, das am vergangenen Freitag vor Grömitz unterwegs war, tödliche Konsequenzen.
 
Zeugen berichteten, dass mehrere Erwachsene einen kleinen Schweinswal im Badegebiet von Grömitz eingekesselt und gefangen hatten, um ihn an der Wasseroberfläche zu halten. Es sollen über 20 Kinder ins Wasser gerufen worden sein, die dann den Schweinswal festgehalten, umarmt und gestreichelt haben. Nach Zeugenaussagen war das Tier zunächst noch agil, sei dann aber schwächer geworden.
 
Der zu den streng geschützten und stark gefährdeten Tierarten zählende Schweinswal wurde geborgen und an den alarmierten Seehundjäger übergeben. Dieser veranlasste einen sofortigen Transport zum Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) nach Büsum. Bei der Erstsektion wurde festgestellt, dass der Wal Herz- und Lungenwürmer hatte. Von der Ärztin konnte nicht ausgeschlossen werden, dass der Wal aufgrund des intensiven Kontaktes mit den Menschen verendet ist.
 
Aufgrund dieser Erkenntnisse ist seitens der Wasserschutzpolizeistation Fehmarn und der Lübecker Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
 
Diese Vorschrift stellt es unter anderem unter Strafe, wenn wildlebenden Tieren der streng geschützten Arten nachgestellt wird, sie gefangen, verletzt oder getötet werden. Vorsätzliches Handeln wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft, Fahrlässigkeit mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe.
 
Der Kontakt mit Schweinswalen ist allerdings nicht nur für die Tiere gefährlich. Die Tiere können Infektionskrankheiten, sogenannte Zoonosen, die von Viren, Bakterien, Pilzen, Protozoen und anderen Parasiten verursacht werden auf den Menschen übertragen.
 
Die Ermittler suchen nach Zeugen des Vorfalles. Diese mögen sich telefonisch unter der Rufnummer 04371/5030860 melden oder eine E-Mail an fehmarn.wspst@polizei.landsh.de senden. (red)


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