

Preetz. Im Norden gibt es eine neue Vereinigung für Chöre: Am 17. Mai hat sich in Großsolt bei Flensburg der „Verband freier Chöre Schleswig-Holstein e.V.“ gegründet. Gut 20 Chorvertreter nahmen an der Gründungsversammlung teil, sieben Personen sind Gründungsmitglieder. „Der neue Chorverband richtet sich an die kleinen Chöre im Lande, die überwiegend vor Ort ihr schönes Hobby pflegen und nicht mehr auf große, deutschlandweite Chorwettbewerbe gehen möchten“, erläutert Birgit Böttger, erste Vorsitzende des frisch ins Leben gerufenen Verbandes, das Ansinnen. Die Preetzerin ist Chorleiterin mehrerer Chöre in der Umgebung und hat das Vorhaben neben Karl Behrendsen aus Großsold mitinitiiert.
„Die übrigen Gründungsmitglieder kommen weitgehend aus der Flensburger Region. Wir stehen erst ganz am Anfang, wollen aber gerade kleineren Chören die Möglichkeit bieten, sich mit einer Veranstalterhaftpflichtversicherung zu einem überschaubaren Beitrag abzusichern“, erläutert Birgit Böttger. Denn gerade für die kleinen, teilweise hoffnungslos überalterten Chöre, die im Jahr vielleicht zwei- bis dreimal eigene Konzerte geben, habe sich eine Mitgliedschaft im vor zwei Jahren umstrukturierten Sängerbund Schleswig-Holstein nicht mehr gelohnt. Sie stehen jetzt vielfach ohne Unfall- und Haftpflicht da. „Wenn man Konzerte veranstaltet, ist das natürlich kein Zustand.“
Diese Lücke will der neue Chorverband schließen. Auch ein Vertrag mit der Gema, die Rechte zur Musiknutzung vergibt, ist in Arbeit. „Mitglied können nicht nur Chöre, sondern auch andere musikalische Gruppierungen werden, ob nun Blockflötenensemble oder Instrumentalgruppe“, betont Birgit Böttger. Je größer der Verband werde, desto mehr Geld bleibe für weitere Vorhaben übrig - beispielsweise für projektbezogene Jugendarbeit oder gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitglieder. „Außerdem haben wir im Auge, die etabliere Chorleiterausbildung im Land zu unterstützen. Darüber hinaus wollen wir Ansprechpartner für Fragen und Probleme sein und den Erfahrungsaustausch fördern. Wir sind alle Praktiker und können den richtigen Weg weisen.“
Ziel des neuen Verbandes ist es, dass Chöre ab dem 1. Januar 2026 beitreten können und eine günstige Alternative zur bisherigen Organisation haben. Wer neugierig geworden ist, kann sich auf der Homepage www.vfc-sh.de genauer über den „Verband freier Chöre“ informieren und den Vorstand bei Interesse kontaktieren. (red)