

Preetz (vg). Archäologische Funde, prachtvoll verzierte Keramik, Silberschätzchen oder nostalgische Papiertheater – im Preetzer Heimatmuseum gibt es viel zu sehen. In den vergangenen Monaten sind noch einige weitere Exponate hinzugekommen, die Axel Langfeldt, Vorsitzender des Heimatvereins Preetz und Umgebung, jetzt kurz vorstellt. Einen Termin sollten sich Interessierte schon mal merken: Zum Internationen Museumstag am Sonntag, 18. Mai, lädt das Ausstellungshaus anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Trägervereins um 15 Uhr zum Sektempfang ein.
Im Eingangsbereich begrüßt seit Kurzem Nachtwächter Otto Wachsam die Besucher: Eine Schaufensterpuppe ist mit dem Kostüm ausstaffiert, das einst Stadtführer Ingo Bubert bei seinen Nachtwächter-Rundgängen trug. Elisabeth Bubert, die Ehefrau des 2021 verstorbenen Heimatforschers, hat dem Museum die Utensilien zur Verfügung gestellt: den historischen Kutschermantel, die Laterne, die Hellebarde und das hölzerne Hinweisschild, das einst auf die Führungen aufmerksam gemacht hat. „Ingo Bubert hatte 1999 bei einer Reise in den Harz Nachtwächterführungen kennengelernt und spontan gesagt: ,Das kann ich auch!‘ Noch im selben Jahr hat er diesen Rundgang in Preetz etabliert und die Führungen bis 2012 durchgeführt“, berichtet Langfeldt.
Auch in den Vitrinen im Erdgeschoss hat sich was getan: In einem Glasschrank sind Fundstücke aus der 1961 abgebrannten Ziegelei Sophienhof zu sehen. Sie befand sich auf dem Grundstück, das heute im Dreieck zwischen alter B 76 und der Auffahrt zur neuen Umgehungsstraße liegt. Seit 1901 wurden dort patentierte Dachziegel und auch Backsteine, die zum Beispiel für den Bau des früheren Finanzamtes in Plön verwendet wurden, hergestellt. „Ich erinnere mich noch, wie um 1963 der Schornstein der Ziegelei gesprengt wurde“, berichtet Langfeldt. „Damals führten Schienen zu dem Gelände. Aus einem Verkehrsschild mit Lok hat mein Vater einen Schneeschieber gebastelt.“ Das Beweisstück ist ebenfalls vor Ort zu bestaunen.
In weiteren Vitrinen werden zum einen Abzeichen der Hitlerjugend aus dem Nachlass von Siegfried Haß präsentiert. Der Lehrer war der Konrektor der Realschule und konnte sich offensichtlich von diesen Jugenderinnerungen nie trennen. Zum anderen hat Ute Eggers aus Hamburg dem Museum ihre Schul-Jahresarbeit von 1955 zur Verfügung gestellt. Unter dem Titel „Dom zu Bosau“ hat sie in Fotografien, Zeichnungen und informativen Texten die St.-Petri-Kirche als „kleinsten Dom der Welt“ liebevoll dokumentiert.
Im Obergeschoss wurde ein Kirchenzimmer mit Exponaten vom Dachboden der Preetzer Stadtkirche eingerichtet: Beim Umbau ab 1938 wurde im Gotteshaus viel verändert, hölzerne Dekorelemente wurden eingelagert – unter anderem der Zierturm der alten Kanzel, angefertigt 1856 von Tischleramtsmeister Joachim Hinrich Ramm. Dazu gesellen sich die alten Zeiger der Turmuhr, Reste vom Wetterhahn und eine Marmorfigur aus der Reventlow-Gruft – allesamt Dauerleihgaben der evangelischen Kirchengemeinde.
Abgerundet wird der aktuelle Blick ins Museum mit dem Hinweis auf die noch bis zum 1. Juni laufende Kunstausstellung mit Malereien von Kristine Wullenweber. Die Künstlerin hat einen Mix aus figurativ und abstrakten Arbeiten in Öl, Acryl, Aquarell und Pastell zusammengestellt, die sich wie ein buntes Kaleidoskop präsentieren. Darüber hinaus lädt eine Fundgrube dazu ein, Tassen, Teller und andere Gebrauchtwaren gegen eine Spende für das Museum zu erwerben.
Geöffnet ist das Museum in der Mühlenstraße 14 sonnabends und sonntags jeweils von 15 bis 17 Uhr. Weitere Infos sind auf der Website www.museum-preetz.de zu finden.