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Reporter Eutin

Seeräuber erobern Laboer Strand

Laboe (uwr). Genau das hat hier gefehlt: Laboe erhielt mit der Außenstelle des DRK-Kindergartens einen Strandkindergarten. Anfang August eroberten die Seeräuber ihr neues Domizil, noch in Unterbesetzung, denn viele Kinder sind im Urlaub. „Es ist für mich der schönste Standort für einen Kindergarten“, erklärt Jan-Hendrik Köhler-Arp, der Ortsvorsitzende des DRK. Als es in der Gemeinde Probleme mit der Unterbringung der Kinder im Kindergarten gab, kam die Idee, das Vereinsheim des DRK am Strand in der Nähe der Meeresschwimmhalle zur Verfügung zu stellen. Doch die Umsetzung war alles andere als einfach, denn wegen Schimmel und Asbest musste das alte Vereinsheim abgerissen werden. Immer wieder kam es zu Verzögerungen, da auch Architekt und Bauleitung wechselten. In dem neuen Bungalow gibt es einen Spielraum, einen Waschraum und eine Küche sowie einen gemütliche Garderobe. Geplant ist, dass ab Herbst ähnlich wie im Waldkindergarten das Kindergartenleben überwiegend draußen stattfindet. 18 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren stürzen sich wochentags von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr ins Abenteuer, danach geht es ins Haupthaus im Bauernvogtredder 2. Begleitet werden die Seeräuber immer von zwei Erzieherinnen. Anja Wettengel und Kirsten Wannhoff haben im Vorfeld extra das Rettungsschwimmabzeichen in Silber abgelegt. Neben einer theoretischen Prüfung wurden auch hohe körperliche Anforderungen gestellt. Dazu zählen zum Beispiel 300 m Schwimmen in Kleidung in höchstens 12 Minuten, 25 m Streckentauchen, 50 m Transportschwimmen: Schieben und Ziehen in höchstens 1:30 Minuten. 50 Meter Transportschwimmen und das Erlernen von Standard-Fesselschleppgriff fürs Transportschwimmen und Abtauchen bis 5 Meter Tiefe, um ein 5 kg- Tauchring herauszuholen. Auch wie man sich im Wasser aus einer Umklammerung befreit sowie Selbst- und Fremdrettung bei Bade-, See- und Eisunfällen standen auf dem Lehrplan. „Es war eine anstrengende Ausbildung“, erinnert sich Anja Wettengel. Ohne den Einsatz der beiden Erzieherinnen wäre eine Umsetzung der Strandgruppe nicht möglich gewesen. Die fünfjährige Nele ist froh, dass es geklappt hat. „Jetzt müssen wir den weiten Weg nicht zweimal laufen“, erzählt sie. Bevor es barfuß an den Strand geht, wird durchgezählt. Janne, sechs Jahre, übernimmt es gern und vergißt auch sich selbst nicht. Während einige gleich zum Wasser laufen, blickt Mats versonnen in den Himmel. Er hat grad den Mond entdeckt. Ute Blochwitz, die heute als Springerin in der Strandgruppe aushilft, schaut sich mit Mats den Mond kurz an und dann geht es für alle weiter. Schließlich gibt es so viel am Strand zu entdecken.


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