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Sicher unterwegs mit Aufmerksamkeit, Helm und „Klick“

„Auf die Roller fertig los“ hieß es bei dieser Station, wo der Erfolg schließlich mit einem „Rollerführerschein“ belohnt wurde

„Auf die Roller fertig los“ hieß es bei dieser Station, wo der Erfolg schließlich mit einem „Rollerführerschein“ belohnt wurde

Mönkeberg (vn). Wie viel sieht ein Autofahrer beim Abbiegen und was ist ein toter Winkel? Was passiert bei einem harten Aufschlag mit und ohne Helm? Warum muss es „Klick“ machen, wenn man sich anschnallt? Wie lässt sich ein anspruchsvoller Roller-Parcours bewältigen, wenn man auch noch auf die Umgebung achten soll? Jede Menge kindgerechte Antworten auf diese lebenswichtigen Fragen erhielten die jungen Verkehrsteilnehmer in Mönkeberg am vergangenen Mittwoch. Der Autoclub Europa e.V. (ACE) und die Verkehrswacht Plön e.V. (KVW Plön) hatten auf dem Mönkeberger Dorfplatz mehrere Stationen aufgebaut, um den Grundschul- und Kindergartenkindern des Ortes näher zu bringen, wie man gefährliche Verkehrssituationen erkennt und vermeidet. Dass es in Mönkeberg offenbar dringenden Bedarf gibt, hatte Hans-Dieter Schwarz in einer anonymen Zählung herausgefunden. Als Ehrenamtlicher der Verkehrswacht hatte er sich in seinem Heimatort an vier Tagen auf dem Schul- und KiTa-Parkplatz positioniert und mittels Strichliste bedenkliche Szenen dokumentiert: „Von 188 Kindern, die mit dem Auto kutschiert wurden, waren 45 ohne Kindersitz unterwegs und 36 gar nicht angeschnallt!“. Dass diese Zahlen offizielle Statistiken untermauern, wonach etwa jeder dritte Europäer die Gurtpflicht ignoriert oder jedes fünfte Kind in Deutschland nicht vorschriftsmäßig gesichert sei, mache die Sache natürlich nicht besser. Aber dass am Ort über 40 Prozent so ein Risiko eingehen, das hat nicht nur den Ehrenamtlichen „umgehauen“. „Diesen Handlungsbedarf haben wir mit dem heutigen Verkehrssicherungstag aufgegriffen“, danke Bürgermeister Jens Heinze für das Engagement der Veranstalter. „Wir hoffen, über die sensibilisierten Kinder auch die Eltern zu erreichen“, erläutert Günter Hagemann vom ACE, der mit seinem Kollegen Matthias Cordts den „Gurtschlitten“ betreut. Hier wird den Kindern vorgeführt, wie der Dummy „Paul“ unangeschnallt zum „Geschoss“ wird, wenn aus einer Geschwindigkeit von nur elf Stundenkilometern ein Aufprall simuliert wird. An den weiteren Stationen wurden Verkehrssituationen mit Rollern „erfahren“, der Tote Winkel „sichtbar“ gemacht und die richtige Anschnalltechnik geübt. Auch der „Helmvorteil“ wurde anschaulich von Hermann Schoppe mit einem Ei demonstriert. „Und bitte nehmt die Handy-Knöpfe aus den Ohren, wenn ihr unterwegs seid“, appellierte der Ehrenamtliche abschließend an seine aufmerksamen jungen Zuhörer. Für Erwachsene mit Informationsbedarf zu Kindersitz und Co. verweisen die Experten unter anderem auf die Servicetelefonnummer 0711/530336677, die Broschüren und das Infomaterial von KVW Plön und ACE und versichern: „Gerne führen wir auch an weiteren Schulen und Kindergärten einen Verkehrssicherheitstag durch“ - Kontakt www.kvw-ploen.de und www.ace-online.de.


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