Marlies Henke

Weite, Wind und Meer: Die schönsten Seebrücken zwischen Scharbeutz und Dahme

Heute sind sie Wahrzeichen, Erlebnisorte und Fotomotive der Ostseebäder, doch der Ursprung der Seebrücken ist ganz pragmatisch. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fehlten Häfen, also bauten die Küstenorte Landungsstege, um Urlauber, die mit dem Dampfschiff gekommen waren, trockenen Fußes an Land zu bringen.

Wind, Salzwasser und Stürme forderten ihren Tribut. Viele Brücken wurden zerstört, erneuert oder modernisiert. Heute stehen architektonisch aufwendige Konstruktionen in Grömitz, Scharbeutz, Kellenhusen oder Haffkrug. Mit Lichtinstallationen, Veranstaltungsdecks oder Tauchgondeln sind sie längst mehr als Anlegestellen: Sie verkörpern das, was viele an der Ostsee suchen: Weite, Wind und den Schritt hinaus aufs Meer. Ob für einen Tagesausflug oder eine kleine Urlaubstour – diese Brücken sind mehr als nur Holz und Beton. Sie sind Orte für Sonnenaufgänge, Liebeserklärungen, Familienfotos und stille Minuten.

Die Seebrücken im Überblick

In Scharbeutz strahlt seit Frühjahr 2025 eine neue Brücke über der Ostsee. Elegant und modern fügt sie sich in die lebendige Promenade ein, wo Cafés, Eisstände und Boutiquen zum Flanieren einladen. Rund 265 Meter lang führt sie hinaus ins Blau, vorbei an Sitzbänken und Sonnendecks – ganz klar ein Lieblingsplatz.

Nur wenige Minuten weiter nördlich liegt Haffkrug, ein Ort, der für Gemütlichkeit steht. Seine neue Seebrücke wurde 2024 eröffnet und ist nicht nur ein Steg, sondern eine Bühne über dem Wasser. Auf dem Panoramadeck kann man den Blick schweifen lassen, Kinder tollen am Themen-Spielplatz mit Fischerbooten, und abends verwandelt sich die Brücke in eine leuchtende Silhouette.

Ein Stück weiter östlich laden Neustadt, Pelzerhaken und Rettin mit kleinen, charmanten Holz-Seebrücken zu einem Besuch ein. Die Brücke in Pelzerhaken reicht zum Beispiel etwa 135 Meter ins Wasser. Wer Ruhe sucht, wird hier fündig: Morgens spazieren Einheimische mit ihren Hunden, mittags genießen Familien die Sonne auf den Bänken, und abends taucht das Licht die Angler auf der Brücke in ein sanftes Rosa.

Ganz anders präsentiert sich Grömitz. Das große, lebhafte Seebad mit seiner fast 400 Meter langen Seebrücke ist eine echte Ostsee-Ikone. Mit der Tauchgondel ist sie Abenteuer, Aussichtspunkt und Promenade zugleich. Wer mag, steigt hinab in die Unterwasserwelt, andere bleiben oben und genießen den Blick Richtung Horizont.

Etwas weiter nördlich überrascht Kellenhusen mit seiner Erlebnis-Seebrücke. Drei Themeninseln ragen ins Wasser: eine zum Sonnen, eine zum Springen, eine für den Rundumblick. Abends leuchtet die Brücke in wechselnden Farben, und wer über das Lichtband geht, hat das Gefühl, über dem Meer zu schweben.

Und schließlich Dahme, das beschauliche Ende dieser Brückenreise. Die Seebrücke mit ihren 200 Metern ist ein friedlicher Ort, an dem Paare Händchen halten und Möwen ihre Kreise ziehen. Wer einmal hier steht, weiß: Glück kann ganz einfach sein. (red/he)


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