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Reporter Eutin

Eine Diskussion über Vorurteile, Schuld und Gerechtigkeit

Aufgeführt wird das Stück von dem Abschlussjahrgang der Eutiner Voß-Schule – nur die beiden Souffleusen (rechts hinten) besuchen die Mittelstufe.

Aufgeführt wird das Stück von dem Abschlussjahrgang der Eutiner Voß-Schule – nur die beiden Souffleusen (rechts hinten) besuchen die Mittelstufe.

Eutin. Am Freitag und dem darauffolgenden Montag wird die Aula der Johann-Heinrich-Voß-Schule wieder zur Theaterbühne. Bei „Schuldig?“ handelt es sich jedoch um kein normales Theaterstück. Die Schüler werden nämlich ein Kammerspiel aufführen. Anders als sonst wird die Bühne kaum dekoriert sein, auch wird es keine imposante Lichttechnik geben. Die Wirkung des Stückes entfaltet sich vielmehr aus den Gesprächen zwischen den Figuren. Diese finden in einem New Yorker Juryraum statt. Dabei dreht sich alles um die zentrale Frage: „Schuldig?“ Ein junger Mann ist vor Gericht des Mordes an seinem Vater angeklagt. Alle in der Verhandlung hervorgebrachten Beweise und Zeugenaussagen belasten den jungen Mann. Nach der Verhandlung im Gericht, als die Geschworenen sich zur Beratung zurückziehen, beginnt das Stück. Die ganze Jury ist von der Schuld des Angeklagten überzeugt und will ihn zum Tod durch die Giftspritze verurteilen– doch ein Geschworener zweifelt. Und da eine Entscheidung nur einstimmig gefällt werden kann, beginnt nun – zum Missfallen der meisten Geschworenen - eine Diskussion über Vorurteile, Schuld und Gerechtigkeit. Im Laufe des Stückes wird die Diskussion jedoch immer persönlicher - persönlicher als einigen lieb ist. Aufgeführt wird das Kammerspiel von dem Theaterprojekt, das es zum ersten Mal an der Schule gibt. „Die Schüler wollten ein Stück spielen, das wir mit der normalen Theater-AG nicht machen könnten“, erzählt Janina Herrmuth, Leiterin des Projektes. So entstand das Theaterprojekt, in dem nur Schüler des Abiturjahrgangs mitspielen. „Dadurch, dass wir nur so wenige Rollen haben, sind die Proben viel intensiver. Bei der Theater-AG haben wir über vierzig Rollen, hier sind es nur vierzehn. Das ist schon etwas ganz anderes.“ Das kann auch Helke Rüder bestätigen, die seit Jahren in der Theater-AG spielt: „Bei dem Stück konzentriert sich alles sehr auf das Spiel, das merkt man schon.“ Könnte nun auch das Theaterprojekt eine feste Größe im Kulturangebot der Voß-Schule werden? Herrmuth dazu: „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch im nächsten Jahr ein Theaterprojekt für den Abschlussjahrgang gibt. Das kommt letztendlich auf die Resonanz in der Schülerschaft an.“ Doch nun kommt es erstmals auf die Resonanz des Publikums an. Davor, dass das Stück wegen der reduzierten Kulisse und Kostüme langweilig werden kann, hat Leiterin Herrmuth keine Angst: „Das Stück ist sehr abwechslungsreich und hat einen tollen Spannungsbogen, obwohl wir auf der Bühne recht wenig Action haben.“ Das Stück „Schuldig?“ wird am Samstag, dem 06. Februar, und am Montag, dem 08. Februar, in der Aula der Johann-Heinrich-Voß-Schule aufgeführt. Die Vorstellungen beginnen um 19:30, Einlass ist ab 19:00. Es gibt keine Karten und der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.


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