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Reporter Eutin

„Frieden beginnt im kleinsten System“

Bild: E. Dörrhöfer

Eutin (ed). An den Standorten der Gustav-Peters-Schule trifft sich die bunte Vielfalt der ganzen Welt – SchülerInnen aus allen Kontinenten, aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt lernen hier zusammen. Und wenn neue Kinder dazu kommen, werden sie einfach aufgenommen, gehören sie dazu. Welche Sprache sie auch sprechen, woher sie auch kommen – und natürlich bewegt auch die SchülerInnen der Gustav-Peters-Schule die Lage der Welt. So war in den vergangenen Wochen natürlich immer wieder der Krieg in der Ukraine Thema – und der Wunsch nach Frieden in der Welt. Aber was bedeutet Frieden eigentlich? Und wo fängt er an? In allen Klassen an allen drei Standorten haben die LehrerInnen das mit den Kindern ernsthaft und ausführlich besprochen. „Und wir haben festgestellt, dass Frieden im kleinsten System beginnt“, sagt Beatrix Hagemann, Lehrerin an der Gustav-Peters-Schule. „In der Familie, aber auch in der Schule.“ Und danach, das haben sich die Kinder hier vorgenommen, handeln sie auch: Egal, wer kommt, wird mit Freundlichkeit, Toleranz und Offenheit willkommen geheißen – so wie die 17 SchülerInnen aus der Ukraine, die Kinder aus Syrien, Afghanistan oder dem Jemen. „Denn wir dürfen nicht die anderen Kriegsschauplätze in der Welt vergessen“, so Beatrix Hagemann. „Besonders schön ist es, dass die Kinder wollen, dass die Menschen aus den Kriegsgebieten wieder Lebensfreude finden, sie sollen, nach all dem, was sie erlebt haben, wieder ein bisschen Glück fühlen dürfen.“ Was alles zu Frieden dazu gehört, was es braucht für Frieden, auch das wissen die SchülerInnen genau: Freiheit. Respekt. Schutz. Liebe. Menschlichkeit. Toleranz. Freundschaft. Und manchmal auch ein Wunder.
Für all das stand das große Peacezeichen, das die SchülerInnen an der Blauen Lehmkuhle formierten, und dafür haben sie auch das riesige Plakat gemalt und mit den Daumenabdrücken aller Kinder „besiegelt“, denn sie haben beschlossen, für Frieden zu stehen, für Frieden in der Welt zu kämpfen – in ihrer eigenen kleinen Schulwelt und auch darüber hinaus: Denn weil der Kampf für den Frieden in der Welt Unterstützung braucht, hat die Schule an allen drei Standorten auf die Schnelle einen Spendenlauf auf die Beine gestellt – „die Idee kam aus dem Kollegium“, freut sich Schulleiter Oliver Martins, „was können wir tun, um zu helfen?“ Laufend Geld sammeln für die Menschen, die unter dem Krieg leiden, das war der Gedanke – also wurde am Kleinen See, in Fissau und in der Blauen Lehmkuhle eine Runde ausgeguckt und alle 600 SchülerInnen machten sich auf die Beine, Runde um Runde, mit den Eltern als Sponsoren, die entweder einen Pauschalbetrag oder pro Runde zahlten. Und teilweise sehr gern wirklich tief in die Tasche griffen. „Am 1. April“, schmunzelt Oliver Martins, den am meisten begeisterte, mit welcher Freude und Motivation sich die Kinder der Herausforderung stellten, so viele Runden wie möglich zu laufen. „Aber die Summe, die dabei herauskam, ist kein Aprilscherz: 10.776,84 Euro haben die SchülerInnen erlaufen.“ Ein Betrag, der rein aus Elternspenden zusammenkam und quasi umhaut – vor allem aber effektiv helfen kann. So hat Elternbeirat Timo Hantel das Geld für den Elternbeirat gesammelt, gezählt und diese unglaubliche Summe an die Ukraine-Hilfe der Stadt Eutin überwiesen. Hier wird sie nun dafür verwendet, kleinen wie großen Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, hier beim Ankommen zu helfen.


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