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Reporter Eutin

Lieber ganz dicht als halb offen?

Bild: A. Jabs

Eutin (aj). Zugegeben: Die Lkw sind sehr selten geworden. Ansonsten aber gibt es durchaus Tageszeiten, zu denen der Verkehr so munter durch den Rosengarten fließt, dass man versucht ist, noch einmal nachzuschauen, ob die Beschilderung überhaupt noch steht, die an der Ecke Stolbergstraße/ Schloßstraße anzeigt, dass die reine Durchfahrt durch eben die Schloßstraße und den sich anschließenden Straßenzug Am Rosengarten nicht erlaubt ist. Um es kurz zu machen: Es liegt nicht am Schild. Wer einen Führerschein hat, kennt das Verkehrszeichen hoffentlich. Alle anderen können darunter nachlesen, wer hier ein Fahrzeug lenken darf. Bleibt die Frage, warum es trotzdem nicht so recht klappen will mit der konsequenten Verkehrsberuhigung. Gewohnheit, so darf man vermuten, gepaart mit dem Willen zur Abkürzung. Zu denen, die das nicht einfach so hinnehmen wollen, gehört Dr. Ludger Iske, einen Steinwurf vom Rosengarten ansässig, Radfahrer, Vater und verärgert, wie viele Anwohner*innen: „Nicht nur, dass der Verkehrsfluss unverändert dicht ist, er ist auch unverändert schnell, nämlich deutlich über 30 km/h im Schnitt“, hat er beobachtet. Seine Erfahrung: Besonders der Samstagvormittag ist als Termin für eine zügige Durchfahrt gern genommen.
 

Vorsprachen bei Ordnungsamt und Polizei, so berichtet Iske, hätten nichts erbracht: Danach könne der ruhende Verkehr vom Ordnungsamt überwacht werden, zumeist seien es Menschen, die nur für eine Erledigung und damit erlaubterweise motorisiert in der Straße unterwegs seien. Und was den fließenden Verkehr anbelangt, der kann natürlich von der Polizei kontrolliert werden, es ist aber fraglich, ob jemand, der eigentlich nur mal eben durch die Straße brausen wollte, das auch ehrlich sagt, wenn die Uniformierten sie oder ihn anhalten. Fazit: Es ist nicht so einfach mit der Kontrolle.
 

Wie gefährlich es gerade für Radelnde werden kann, hat Iske selbst mehrfach erlebt: „Viele der Autofahrer scheren sich nicht darum, dass es für Fahrräder keine Einbahnstraße mehr ist. Ich selbst bin mehrfach in blöde Situationen geraten, weil erzieherisch ambitionierte Autofahrer dann gerne versuchen, einem klarzumachen, dass man hier nichts zu suchen habe.“ Gibt es eine Lösung? „Ja“, meint Ludger Iske und er steht damit nicht allein: „Die Straße muss dichtgemacht werden. Es braucht elektronische Poller, wie sie ja auch auf dem Markt vorgesehen sind, und erst dann wird Ruhe einkehren.“ Klingt nach einem möglichen Projekt für den nächsten Bürgermeister, wie auch immer er heißen mag. Impulse zu setzen, haben beide Kandidaten versprochen.


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