Seitenlogo
Reporter Eutin

Start zum neuen KiTajahr

Eutin (ed). Der neuen KiTa des Eutiner Kinderschutzbundes, Cornils’ Kinderinsel am Schlossgarten, kann man beim Wachsen fast zuschauen – und sich vorstellen, dass das Haus im Sommer schon mit Leben gefüllt ist, Kinder spielen, toben, Spaß haben. Und so sieht es derzeit auch aus: „Wir sind super davor“, freut sich Andrea Kamps, die Geschäftsführerin des Eutiner Kinderschutzbundes, „sodass wir hofffentlich am 1. August mit der Eingewöhnung starten können.“

 

Und tatsächlich ist die KiTa auch schon bis auf ein kleines bisschen Luft komplett belegt – Platz ist für zwei Elementargruppen mit jeweils bis zu 20 Kindern und zwei Krippengruppen mit jeweils zehn Kindern. Beim Start sind nicht gleich alle Kinder dabei, jede Gruppe nimmt die ersten Kinder auf, nach und nach werden alle sanft und liebevoll eingewöhnt – und die neue KiTa könnte keinen besseren Rahmen dafür bieten. Schon der Rohbau lässt erahnen, wie hell, großzügig, freundlich und außergewöhnlich diese Kinderinsel 2.0 sein wird.

 

Allein die Lage ist einzigartig – von der Vogelwarte ganz oben im Haus kann man bis zum See gucken, aber die Kinder gucken nicht nur, sie sind mitten in der Natur und leben das auch. Herzstück der KiTa dürfte die Orangerie werden – ein großer, heller Raum mit großer Glasfront, multifunktional für das Freispiel, als Werkstatt, zum Gärtnern, Spielen und Toben. Zwar wird gleich nebenan im Küchengarten eine eigene Parzelle bewirtschaftet – aber es wird in der Orangerie auch hauseigene Hochbeete geben, in denen die Kinder selber Gemüse und Kräuter anbauen, die sie dann in der Kinderküche zubereiten und im KinderCafé verspeisen.

 

Beides ist gleich neben der Orangerie – ebenerdig auch die beiden Krippenbereiche jeweils mit Gruppen- und Schlafraum und einem gemeinsamen Sanitärbereich. Hinter der Kinderküche schließt sich das Küchenhaus mit der „echten“ Küche an, in der täglich frisch, bio und vegetarisch gekocht wird.

 


In der ersten Etage wird es noch bunter. Hier sind Lernwerkstatt, Atelier und Theaterraum samt Bühne, außerdem Mitarbeiterräume angesiedelt – und zwei große Bewegungsräume, die ausgezeichnet und komplett nach den Bedürfnissen der Kinder ausgestattet werden, wie Andrea Kamps berichtet. In einem der Bewegungsräume führt eine Klettertreppe nach oben in die Vogelwarte, von der aus man weit gucken und – natürlich – Vögel beobachten kann, die im besten Fall oben in der Kinderinsel nisten können. Überall ist viel Platz zum Großwerden – viele unterschiedliche Angebote laden dazu ein, zu spielen, zu lernen, zu erleben und zu begreifen. Ergänzt wird die KiTa um einen großzügigen Außenbereich und den Ort, an dem sie sich befindet, denn ganz sicher werden die Kinder im Schlossgarten, am See und drumherum unterwegs sein.

 


Geleitet wird Cornils’ Kinderinsel – so genannt, weil die Stiftung des Ehepaar Cornils 500.000 Euro der Baukosten tragen und weitere 200.000 Euro zur Ausstattung des Außenbereiches beisteuern – von Sandra Tyborowski, der Leiterin der Kinderinsel am Kleinen See. Und die ersten Erzieherinnen haben sich bereits naturpädagogisch fortbilden lassen, um im Sommer in die neue KiTa zu wechseln. Insgesamt zehn Vollzeitstellen bekommt die KiTa – und viele davon sind noch nicht besetzt: ErzieherInnen, Sozialpädagogische AssistentInnen, aber auch PIAs (Praxisintegrierte Ausbildung). Diese ErzieherInnenausbildung in der KiTa ist perfekt für Quereinsteiger – „und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen“, so Andrea Kamps, „wenn die Auszubildenden quasi im laufenden Betrieb ausgebildet werden.“

 


Hätte der Kinderschutzbund mit dem Bau der KiTa gleich 2020 beginnen können, ohne die Verzögerung wegen des Erbpachtvertrages, und wäre dann nicht der Krieg Russlands gegen die Ukraine dazugekommen, hätte sie rund 800.000 Euro weniger gekostet – so konnte erst im Frühjahr des vergangenen Jahres mit der Ausschachtung begonnen werden, die ungeplante sechs Wochen länger dauerte, weil unter der Oberfläche eine riesige Menge Bauschutt aller Art wartete, die komplett entfernt werden musste. Seitdem aber gehen die Bauarbeiten flott voran.

 


So ist der Bau der neuen KiTa nicht nur zeitlich sondern auch im nachfinanzierten Rahmen von rund 3 Millionen Euro – „und da sind jeder Buntstift und auch der letzte Lego-Stein schon drin.“ Allerdings wird beim Start nicht schon alles bis ins Detail ausgestaltet sein – „das machen wir nach und nach zusammen mit den PädagogInnen“, sagt Andrea Kamps, „wenn wir sehen, was die Kinder brauchen, um sie optimal wachsen zu lassen – und dann gestalten wir die KiTa gemeinsam.“ Und wie schon in der Ur-Kinderinsel am Kleinen See wird auch hier das offene Konzept gelebt werden – statt fester Gruppen gibt es Menschen, die Angebote machen und die Kinder können sich Tag für Tag aussuchen, was sie mit wem lernen wollen. So bekommt jedes Kind das, was es gerade braucht und Inklusion kann noch besser gelebt werden. „Ich freu mich jetzt schon drauf, wenn das Haus mit Kinderleben erfüllt ist“, strahlt Andrea Kamps, „denn genau dafür bauen wir hier.“


Weitere Nachrichten aus Eutin am Mittwoch

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen