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Reporter Eutin

„Es ist ein bisschen wie Heimkommen”

Heikendorf (ed). Wenn irgendwo ein neuer Chef an den Start geht, ist die Atmosphäre meist ein bisschen angespannt – ganz das Gegenteil ist der Fall in der Polizeistation Heikendorf, wo Polizeihauptkommissar Stefan Kohle am 1. Februar seinen Dienst als neuer Leiter angetreten hat. „Es ist jemand auf die Stelle gekommen, den wir uns gewünscht haben“, sagt Michael Martins, der Leiter des Polizeireviers des Kreises Plön, zu dem die Polizeistation Heikendorf gehört, „darüber freuen wir uns sehr.“ Und die Freude ist natürlich beiderseits, denn Stefan Kohle und die Probstei verbindet eine lange Geschichte, die auch ein bisschen romantisch ist – der neue Leiter der Heikendorfer Polizeistation kam schon früh in seiner Laufbahn bei der schleswig-holsteinischen Polizei mit der Probstei in Kontakt. 1984 war es, als er aus seinem Norderstedter Polizeirevier als Bäderdienstbeamter, also als Verstärkung im Sommer hierher geschickt wurde. Und sich nicht nur in die Gegend sondern auch in die Tochter seiner Vermieter verliebte – „ich bin der Liebe wegen hier hängengeblieben“, schmunzelt Stefan Kohle, „und es hat mich immer wieder in den ländlichen Dienst gezogen.“
So war er nach der Zeit in Norderstedt und zwei Jahren in Kiel wieder von 1989 bis 1993 bei der Schönkirchener Polizei, die mit Heikendorf im Stationsverbund war. „Wir haben damals schon viel mit den Heikendorfer Kollegen zusammengearbeitet, Nachtdienste zusammen gemacht“, erzählt Stefan Kohle, der dann 1993 zum Studium nach Altenholz ging. „Es hat mich aber immer wieder hierher gezogen“, lacht er – so war er von 2003 bis 2015 stellvertretender Leiter der Dienststelle in Schönberg, um dann zurück nach Kiel zu wechseln. Von 2015 bis 2018 war Leiter des Ermittlungsdienstes des 4. Reviers, zuletzt dann Dienstgruppenleiter der Gaardener Dienststelle. Im Nebenamt war er von 1998 bis 2008 als Betreuer nach belastenden Einsätzen sowie von 2009 bis 2017 als Dozent für “Stress- und Konfliktsituationen im Polizeidienst” an der Außenstelle der Eutiner Polizeischule in Kiebitzhörn tätig.
Als dann die Stelle des Leiters der Heikendorfer Polizeistation frei wurde, ergriff er die Chance, zurück in die Probstei zu wechseln, und freute sich umso mehr, als er die Zusage dafür bekam. Er ist mit seiner Familie ganz in die Nähe gezogen und fühlt sich längst wieder wie zuhause: „Es ist ein bisschen wie Heimkommen“, sagt Stefan Kohle, „ganz viele der Kollegen hier kenne und schätze ich sehr und schon lange.“ Das gilt nicht nur für seinen Stellvertreter Roger Adomat, der für den vorherigen Leiter Jens Hamann einsprang, als er als Leiter des Sachgebietes Verkehr zur Polizeidirektion Kiel wechselte – auch der Chef des Plöner Polizeireviers und sein Stellvertreter Arne Sievers freuen sich über die Besetzung der Leitungsstelle in Heikendorf mit Stefan Kohle: „Die Stelle war landesweit ausgeschrieben“, so Michael Martins, „sodass die Revierleitung keinen Einfluss darauf hatte, wie sie besetzt wird – aber ich kann sagen: Wir haben auf ihn gehofft, weil wir ihn kennen und schätzen, seine persönlichen wie fachlichen Kompetenzen. Stefan ist ein erfahrener Polizeibeamter, der sich hier prima einbringen wird.“
Zwar sei der Kreis Plön einer der sichersten Kreise Schleswig-Holsteins, der Einsatzbereich der Polizeistation Heikendorf aber „sehr lebhaft“, wie Roger Adomat berichtet – „wir haben hier mit die höchsten Einsatzzahlen und es ist alles dabei, was Polizeiarbeit zu bieten hat.“ Vom Nachbarschaftsstreit über Corona-Verstöße und Ladendiebstahl bis hin zu vermissten Menschen und Wildunfälle – dazu kommt der Tourismusbetrieb im Sommer. „Dann sind mehr Menschen hier und es passiert automatisch auch mehr“, so Michael Martins, „aber deshalb gibt es die Verstärkung durch den Bäderdienst.“ Der Stefan Kohle vor 37 Jahren in die Probstei brachte. Seine Einschätzung dessen, was er angehen muss in Heikendorf, ist ein echtes Kompliment für Roger Adomat, der in wenigen Monaten in Ruhestand gehen wird, und seine Kollegen: „Diese Polizeistation ist in einem so guten Zustand“, lobt Stefan Kohle, „dass ich hier eigentlich nur die hervorragende Arbeit weiterführen muss.“


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