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Reporter Eutin

Fluch oder Segen?

Schönberg (kud). Laura scheint noch nicht so begeistert zu sein. Sie hält ein Tablet in der Hand. Ob sie die Programme, mit denen sie darauf arbeiten soll, toll findet – sie zögert eher. Lutz Schlünsen, Vorsitzender des Schulverbandes Probstei, ist angetan. 536 000 Euro erhält die Grundschule Schönberg vom Bund, um in den kommenden vier Jahren die Grundschule der modernen Technik anzupassen.
Im Raum steht ein Medienkoffer. Darin verbergen sich zehn Tablets, die den Grundschülern künftig nicht nur das Lernen erleichtern, sondern sie auch behutsam an moderne Lerntechniken heranführen sollen. In der Oberstufe der Gesamtschule gibt es sie längst. Die Schüler sind fast schon junge Erwachsene.
Tanja Langheinrich, Lehrerin in der Grundschule, weiß: „Viele unserer Kinder haben bereits PC, Tablets, Smartphones, wissen aber nicht, damit umzugehen. Wir werden sie systematisch an diese Technik heranführen.“ Sie und Kollegin Birgit Mantzke haben sich inzwischen in vielen Seminaren weiterbilden lassen. Wichtig sei, darin sind sich beide sicher, dass die Kinder nicht nur Lernprogramme in ihren Alltag einbeziehen, sondern auch die Fallen des Nets kennenlernen wie „Cybermobbing“.
Neue Lehrer hat die Schule für diesen Unterricht nicht bekommen. Vielmehr wurden interessierte Lehrer geworben. Dafür gibt es jetzt für die Schule einen fest angestellten „Administrator“, Benjamin Eberhardt. Er springt ein, wenn Lehrer und Schüler mit der Technik nicht weiterkommen. Er betreut auch die Grundschule Schwartbuck, die alle Vorteile des digitalen Lernens ebenfalls nutzen soll.
„Sehr viel des Bundesgeldes wird zunächst einmal in die technische Ausstattung fließen“, so Verbandsvorsteher Schlünsen. Aber: „Der Schulverband hat bereits erhebliche Mittel in diesen Bereich investiert.“
Laura legt ihr Tablet aus der Hand – erleichtert, dass die Fotos nun erledigt sind. Mehr als 300 000 Euro für Tablets mit Lernprogrammen. Viele Eltern sind skeptisch, raten doch Fachleute nachdrücklich davon ab, Kinder unterhalb von 12 Jahren mit PC, Smartphone, Tablet, Smartwatch zu konfrontieren.
Als Hausaufgabenhilfe, räumen auch die Lehrer ein, sind die neuen Tablets noch nicht einsetzbar – nur im Unterricht. „Es ist noch nicht klar, wer die Kosten für die Tablets übernehmen soll.“. 500 I-Pads, 250 PC`s gibt es an der Gesamtschule Schönberg bereits. Der Schulverband hat sie finanziert. Bis 2020 soll der gesamte Schulcampus WLAN erhalten. In der Grundschule gibt es jetzt vier Koffer mit je 10 Tabletts für den Unterricht.


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