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Reporter Eutin

„Mäandern“

Laboe (t). Am kommenden Freitag wird die neue Ausstellung im Freya-Frahm-Haus eröffnet – für die kommenden drei Wochen sind dann Bilder, Collagen und Objekte der internationalen Künstlergruppe „Ohne Titel“ zu sehen.
Die Künstlergruppe „Ohne Titel“ gründete sich 2017 nach einem gemeinsam abgeschlossenen Kunststudium an der Europäischen Kunstakademie in Trier. Es folgten themenbezogene gemeinsame Ausstellungen in Bitburg und Trier. Dem Thema Mäandern nähern sich die Künstler*innen auf unterschiedliche und persönlich interpretierte Weise. In der Geographie beschreibt Mäandern einen gewundenen Verlauf, die Bewegung in Mäanderform. In der Kunst und Architektur werden kurvenreiche und verschlungene Muster dargestellt, die Form dient der Verzierung.
So betrachtet die Künstlerin Andrea Konopaseck das Mäandern als Bild für die verschlungenen Lebenswege der Menschen und dringt mit ihren Werken tief in innere Seelenlandschaften ein. Einmal verdichten sich die Mäander in ein lebendiges Getümmel, ein anderes Mal mäandert ein Farbstrom ruhig durch unterschiedliche Lebensräume. Die Künstlerin erforscht malerisch Mäanderabschnitte/Lebensabschnitte, die zunächst düster wirken mögen, jedoch immer Licht und Chancen in sich tragen.
Elena Ennikova geht auf das Mäandern des Denkens ein. Gedanken und Gefühle – neue Wege anlegen, uns dadurch weiterentwickeln. In ihrer zweiten Serie geht sie mathematisch vor: eine Kurve wird als das Bild eines Weges oder eines Flusses definiert. Die Kurven eines Koordinationssystems fließen wie Flüsse und bilden jede Menge Schlaufen.
Weiße Linien und schwarze Schatten mäandern durch das Werk von Julia Gubanow und verbinden die Spuren von Vergangenheit und Zukunft. Sie folgt in ihren Werken dem Strom der Wasserwege und den Industrielandschaften, die am Rande entstanden und verschwunden sind. Die Interpretationen der Künstlerin beschäftigen sich mit dem Einfachen und Alltäglichen. Ihre Bilder führen in die Tiefe und erwecken neue Gedanken.
Für Magdalena Ising ist Mäandern ein stetiger Fluss. Formen und Linien gehen den Körperbewegung nach, spannungsvolle, expressive Körperlandschaften entstehen. Der zweite Teil ihrer Arbeit fokussiert die rein intuitive Bewegung - Linien, Flächen, Farben liegen nebeneinander, übereinander und bilden abstrakte Formen.
Mäander gleich Bewegung, so interpretiert Silke Aurora ihre Herangehensweise. Bewegung ist ursprünglich mit dem Menschen verknüpft. Aristoteles verbindet das Sein überhaupt mit Bewegung: „Ein menschlicher Körper, dem keine Bewegung zukommt, habe auch kein Sein!“ Diesen Ansatz setzt sie bildkünstlerisch um.
Sven Klausnitzer beschäftigt sich mit Natur: Flora und Fauna, das Mäanders der Pflanzen und Tiere, den bestmöglichen Weg suchend. Vor Ort erlebte Vulkanausbrüche haben ihn fasziniert und erschreckt zugleich, Lavaströme suchen ihren Weg. Seine Arbeiten sollen die eigene Winzigkeit und Zerbrechlichkeit im Universum deutlich machen.
Die Ausstellung ist im Freya-Frahm-Haus bis zum 8. Mai zu sehen – das Haus ist immer von Donnerstag bis Samstag von 13 bis 18 und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.


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