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Reporter Eutin

„Was kann ich tun?“

Schönberg (kud). Klar! „Fridays for future“ ist inzwischen jedem Menschen ein Begriff, macht vor keiner Generation mehr Halt. Aber wie ernst ist es dem Einzelnen damit, sich neue Gepflogenheiten zuzulegen? In der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg läuft noch bis zum 14. März eine Wanderausstellung des Kreises Plön zu diesem Themenkomplex. Zur Eröffnung trafen Schüler des elften Jahrganges auf sehr viel ältere Menschen und interessante Gesprächsthemen.
Eine Dame (75) steht vor einer der sehr strukturiert gestalteten Stellwände und liest wie umweltschädlich es ist, ein kleines T-Shirt herzustellen. 2000 Liter Wasser werden benötigt. Sie schüttelt den Kopf und erinnert sich. „Ich habe von meiner Mutter noch gelernt, Socken zu stopfen. Die hielten dann noch eine ganze Weile. Heute landen sie einfach im Müll, wenn ein Loch drin ist.“
Hinter ihr steht eine Gruppe Jugendlicher und lässt den eigenen Kleiderschrank Revue passieren. Durch einige Gesichter beginnt sich eine leichte Schamesröte zu ziehen. „Muss ich wirklich alle zwei Wochen shoppen gehen? Muss ich wirklich ein Shirt, das ich vielleicht zweimal getragen habe, entsorgen, weil es mir nicht mehr gefällt?“
„Konsum“ steht auf einer Plakatwand, daneben eine mit der Überschrift „Genügsamkeit“. Auch hier fassen sich einige der jungen Leute an die eigene Nase, die ältere Dame, die langsam an den Stellwänden entlang wandert, geht eher gelassen mit diesem Begriff um. „Es macht Sinn“, erklärt sie, „sich dann und wann zu fragen, ob die eine oder andere Neuanschaffung wirklich notwendig ist.“
Bürgermeister Peter A. Kokocinski ist ans Rednerpult getreten. „Lange haben wir überlegt, an welchem Standort unserer Gemeinde diese Ausstellung am besten aufgehoben ist“, erzählt er. Die Wahl sei auf die Eingangshalle der Schule gefallen, weil sich hier viele Gesellschaftsgruppen begegnen, Schüler, Lehrer, Eltern, Großeltern. Und jetzt sei die gesamte Gemeinde eingeladen, sich die Ausstellung montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr anzusehen.
Die Themenvielfalt ist groß. Es geht beispielsweise um den Klimawandel und dessen absehbare Auswirkungen auf den Kreis Plön. Es geht aber auch um kleine Alltagsthemen wir plastikfreies Leben. „Es geht aber auch darum“, so Dr. David Willem Poppemann, Klimaschutzbeauftragter des Kreises Plön, „sich klar zu machen, welchen Einfluss die eigene Ernährung auf Klima und Umwelt haben.“
Viele Themen finden sich auf den 21 Stelltafeln wieder – alle bieten reichlich Gesprächsstoff. Durchaus generationsübergreifend.
Schulleiter Timo Hepp ist erfreut darüber, dass die Ausstellung in Schönberg in seiner Schule gelandet ist. „Ich verspreche mir viele Gesprächsimpulse daraus für den Unterricht.“
Schulverbandsvorsteher Lutz Schlünsen hofft auf viele Besucher aus der Bevölkerung. „Die Ausstellung ist so gefragt, dass wir sie nur zwei Wochen habenkönnen. Ich lade alle Bürger aus Schönberg und Umgebung ein, die Schule zu besuchen.“


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